NIQ Global nach Milliarden-IPO: Was Anleger über die Aktie wissen müssen

Mit einem milliardenschweren Börsengang hat NIQ Global in der vergangenen Wochen für Aufsehen an der US-Börse gesorgt. Diese Infos sollten Anleger jetzt kennen.
• NIQ Global vergangene Woche mit Milliarden-Börsengang an der NYSE
• Aktie notiert unter Ausgabepreis
• NIQ mit anhaltenden Verlusten und hoher Schuldenlast
NIQ Global Intelligence bietet Dienstleistungen aus den Bereichen Datenanalyse und Konsumforschung an, darunter Echtzeitdaten zu Kaufverhalten, Markttrends und Konsumentenpräferenzen - ein wachsender Markt, der durch Digitalisierung und datengetriebenes Marketing zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Nach der Abspaltung von Nielsen Holdings im Jahr 2021 wurde NIQ durch die Private-Equity-Gesellschaft Advent International restrukturiert und strategisch neu ausgerichtet. 2023 folgte der Zusammenschluss mit GfK, dem traditionsreichen deutschen Marktforschungsinstitut. Das Ziel: die Marktführerschaft in globaler Konsumdatenanalyse. Am vergangenen Mittwoch folgte dann mit einem Börsengang in den USA der nächste Schritt hin zu diesem Ziel.
Börsenneuling NIQ Global-Aktie mit verhaltenen ersten Handelstagen
Der Datenspezialist NIQ Global Intelligence hat am 23. Juli 2025 seinen mit Spannung erwarteten Börsengang an der New York Stock Exchange (NYSE) vollzogen. Wie "Investing.com" berichtet, hatte das Unternehmen den Ausgabepreis bei 21 US-Dollar pro Aktie festgesetzt und insgesamt 50 Millionen Stammaktien bei Anlegern platziert. Das Emissionsvolumen summierte sich damit auf 1,05 Milliarden US-Dollar, was das IPO zu einem der größeren Börsengänge des Jahres macht. Die Unternehmensbewertung belief sich zum Börsenstart auf 6,35 Milliarden US-Dollar.
Der erste Handelstag von NIQ Global verlief dann jedoch ernüchternd. Die Aktie eröffnete bei 20,25 US-Dollar bereits unter dem Ausgabepreis und geriet anschließend weiter unter Druck: Den ersten Handelstag beendete sie bei 19,01 US-Dollar um 9,5 Prozent unter dem Emissionspreis. An den folgenden Handelstagen konnte sich das Papier dann wieder etwas stabilisieren: Zuletzt schloss die NIQ-Aktie am Freitag an der NYSE bei 19,65 US-Dollar, vorbörslich gibt sie am Montag zeitweise um 0,05 Prozent auf 19,64 US-Dollar nach. Damit notiert sie zwar weiterhin unter ihrem Ausgabepreis, steht aber immerhin höher als zum Ende des ersten Handelstags.
Nach dem Börsengang bleibt die Eigentümerstruktur weitgehend unverändert. Die Private-Equity-Gesellschaft Advent International behält mit über 52 Prozent der Anteile weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen. Der Minderheitsinvestor KKR bleibt mit etwa 10 Prozent beteiligt. Diese fortgesetzte Dominanz durch Private-Equity-Investoren könnte womöglich bei manchen Anlegern für Zurückhaltung gesorgt haben, da die Einflussmöglichkeiten dadurch begrenzt bleiben.
Hohe Schuldenlast und anhaltende Verluste könnten Anleger abschrecken
Der verhaltene Start spiegelt aber womöglich auch die Bedenken der Investoren hinsichtlich der finanziellen Situation des Unternehmens wider. Denn NIQ Global konnten in den vergangenen zwölf Monaten keinen Gewinn ausweisen. Im ersten Quartal stieg aber immerhin der Umsatz leicht auf 965,9 Millionen US-Dollar an, der Nettoverlust wurde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 173,9 Millionen US-Dollar auf 73,7 Millionen US-Dollar deutlich reduziert.
Zudem schleppt NIQ Global Intelligence eine erhebliche Schuldenlast von rund 4,6 Milliarden US-Dollar mit sich, die vor allem aus der GfK-Übernahme stammt. Das im Rahmen des Börsengangs aufgenommene Kapital soll nun laut "Morningstar" daher auch zum Abbau von Schulden sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.
Redaktion finanzen.net
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