CEWE: Abwärtstrendtest und hohe Volatilität
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Der Fotofinishing-Spezialist CEWE kämpft mit einem intakten Abwärtstrend, zeigt aber Stabilisierungstendenzen. Der Ausblick auf ein gutes Weihnachtsgeschäft unterstützt dabei.
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Die technische Situation der CEWE-Aktie präsentiert sich derzeit als klassischer Kampf zwischen Bullen und Bären. Bei einem aktuellen Kurs von 99,50 Euro bewegt sich der Titel direkt an einem markanten Abwärtstrend, der seit dem Hoch im April 2024 bei rund 112 Euro die Aktie kontinuierlich unter Druck setzt. Diese absteigende Trendlinie verläuft aktuell im Bereich um 100 bis 101 Euro und wird gerade von unten getestet - ein entscheidender Moment für die weitere Kursentwicklung.
Besonders auffällig ist die ausgeprägte Volatilität, die das Chartbild seit Mitte 2024 dominiert. Die Aktie schwankt heftig zwischen Erholungsversuchen und Rücksetzern, wobei sich im Bereich um 94 bis 96 Euro eine robuste Unterstützungszone herausgebildet hat. Diese horizontale Bodenbildung wurde mehrfach erfolgreich getestet und bietet eine wichtige Haltelinie, die zuletzt im August 2025 erneut ihre Stabilität unter Beweis stellte.
Die gleitenden Durchschnitte spiegeln die angespannte technische Lage wider: Der Kurs notiert knapp unter dem 200-Tage-Durchschnitt bei 99,56 Euro, was als mittelfristiger Widerstand fungiert. Der 50-Tage-Durchschnitt bei 97,88 Euro und der 100-Tage-Durchschnitt bei 98,60 Euro verlaufen relativ flach darunter und zeigen die neutrale Grundtendenz der vergangenen Monate. Ein gleichzeitiger Ausbruch über die 200-Tage-Linie und den Abwärtstrend wäre ein wichtiges technisches Kaufsignal und könnte eine nachhaltige Trendwende einleiten.
Das Handelsvolumen zeigt in den vergangenen Wochen keine außergewöhnlichen Spitzen, was darauf hindeutet, dass der aktuelle Ausbruchsversuch noch nicht von breiter Überzeugung getragen wird. Die Volatilität macht die Aktie dabei zu einem spekulativen Investment mit erhöhtem Risiko, aber auch mit Chancen für risikobereite Anleger. Sollte der Abwärtstrend nicht nachhaltig überwunden werden, droht ein erneuter Rückfall in Richtung der 94-96-Euro-Unterstützung.
Fundamental untermauern jedoch starke Geschäftszahlen mögliche Erholungsfantasien: Das Kerngeschäft Fotofinishing erzielte im ersten Halbjahr 2025 ein Umsatzplus von 4,6 Prozent auf 272,2 Mio. Euro, getragen von Mengenwachstum und Premiumisierung. Die hohe Eigenkapitalquote von 66,7 Prozent und eine moderate Bewertung mit einem EV/EBITDA von etwa 4,1 für 2025 unterstreichen die solide Aufstellung des Unternehmens.
Besonders positiv hervorzuheben ist die strategische Ausrichtung: Das Management betonte auf den Hamburger Investorentagen, dass CEWE gezielt nach Übernahmekandidaten sucht. Und man setzt besondere Hoffnungen auf den Tourismus, der im Sommer stark angezogen hatte und auch für die Wintersaison einiges verspricht. Denn wenn viel gereist wird, werden im Anschluss auch viele Fotobücher in Auftrag gegeben. So sieht sich CEWE trotz temporärer Schwäche im kommerziellen Online-Druck auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen.