Chart-Check

Chartanalyse: DAX - Viel geht nicht mehr

15.09.11 16:37 Uhr

Der DAX hat aus der verheißungsvollen Kerzen-Konstellation vom Wochenanfang Kapital schlagen können. Ein Großteil der Erholung ist aber schon abgearbeitet.

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24.207,8 PKT 56,7 PKT 0,23%

6.744,6 PKT 45,2 PKT 0,67%

Analyse-Datum: Donnerstag, 15. September 2011

Diagnose: Nachdem der DAX zu Wochenbeginn ein neues Zweijahrestief bei 4966 Punkten auslotete, kam es im Anschluss zu einer technisch bedingten Erholungsbewegung, die ich bereits am Dienstagmittag in Aussicht gestellte (siehe hierzu "DAX - Potenzial für Zwischenrally"). Auch heute setzt sich die technisch betriebene Aufwärtsreaktion fort, die ihrem Zielbereich bei rund 5600 Zählern zustrebt.

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Das Kursziel aus der ersten Bären-Flagge, das bei 5016 Punkten lag, wurde am Montag abgearbeitet. Eine zweite Bear-Flag wurde am vergangenen Freitag aufgelöst, die weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich bei 4800 Zählern aktivierte. Da der DAX mittlerweile über die Region bei 5405 Punkten stieg, kann sie zunächst negiert werden.

Auch beim S&P 500 bildete sich eine Bären-Flagge, die jedoch noch nicht belebt wurde. So wurde die untere Flaggen-Begrenzung am vergangenen Freitag und auch am Montag getestet, zu einem nachhaltigen Bruch kam es nicht. Dies würde geschehen, sobald der Kurs nachhaltig unter den kurzfristigen Aufwärtstrend bei etwa 1156 Punkten rutscht.


S&P 500: 6-Monats-Chart
(Zum Vergrößern bitte Chart anklicken)

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Auch hier hatte ich eine Aufwärtsbewegung antizipiert, die bis etwa in die Mitte der Flaggen-Formation reichen sollte. Dies würde dem Bereich bei rund 1220 Punkten entsprechen. Im Anschluss sollte sich der abwärtsgerichtete Haupttrend wieder durchsetzen.


Dax: 6-Monats-Chart
(Zum Vergrößern bitte Chart anklicken)

Prognose: Es ist erfreulich zu sehen, das die Erholung bei DAX so zügig Gestalt annimmt. Fürs Erste bleibe ich bei meinem Kursziel bei 5600 Punkten. Im Anschluss sollte der übergeordnete Abwärtstrend wieder zuschlagen.

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Übergeordnet ist der DAX aufgrund der abgeschlossenen Topbildung über die vergangenen Monate stark angeschlagen. Wie ich bereits schrieb, ist das Erholungspotenzial limitiert, denn Aufwärtsbewegungen sind nur technischer Natur. Mittelfristig ändert sich nichts am abwärtsgerichteten Trend. Wirft man einen Blick auf den langfristigen DAX-Chart, so lässt sich ein Aufwärtstrend aus 1982 ermitteln, der aktuell in der Region bei etwa 4600/4700 Punkten verläuft.

Solange der Index seine ehemalige Schlüsselunterstützung über dem 7000 Punkte-Niveau nicht wieder sieht, muss übergeordnet von weiter rückläufigen Notierung ausgegangen werden. Damit sollte auch eine Rückkehr zu den alten Jahreshochs passé sein. Zudem wird die Analogie zur Marktentwicklung in 2007 mit anschließenden starken Kursrückgang immer deutlicher.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.

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