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Erholung nach Zollschock: DAX verbucht zum Wochenauftakt Gewinne

13.10.25 16:55 Uhr

BÖRSE AKTUELL: Montag an Börse Frankfurt - DAX macht nach Rückschlag wieder Boden gut | finanzen.net

Versöhnliche Töne von US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China schicken den DAX zu Beginn der neuen Woche auf einen Erholungspfad.

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Zum Start in den Montagshandel legte der DAX um 0,54 Prozent auf 24.372,90 Punkte zu. Auch im weiteren Verlauf bewegt sich das deutsche Börsenbarometer in der Gewinnzone und holt damit einen Teil seiner Verluste von Freitag wieder auf.

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Erst im Handel am vergangenen Donnerstag hatte der Leitindex noch bei 24.771,34 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Letztlich war er an jenem Tag bei 24.611,25 Einheiten in den Feierabend gegangen, was zugleich ein neuer Rekord auf Schlusskursbasis bedeutete.

Aussagen von Trump um neue China-Zölle bewegen die Märkte

Für heftige Kursverluste hatte am Freitag US-Präsident Donald Trump gesorgt. Dieser stellte kurz vor dem europäischen Handelsschluss ein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea mit Verweis auf den laufenden Handelskonflikt infrage. Auslöser waren Marktexperten zufolge verschärfte Exportkontrollen Chinas für Seltene Erden gewesen.

Der Zollstreit und der politische Konflikt zwischen den USA und China, die viele Börsenanleger angesichts des KI-Hypes bestenfalls noch im Hinterkopf gehabt haben dürften, holte die Finanzmärkte rasch und mit voller Wucht wieder ein. Der DAX sackte binnen weniger Minuten um mehrere hundert Punkte ab.

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Mittlerweile haben sich die Wogen aber etwas geglättet. So schlug Trump plötzlich wieder versöhnliche Töne an. Auf der Plattform Truth Social schrieb der Republikaner am Wochenende: "Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut! Der hochgeschätzte Präsident Xi hatte nur einen schlechten Moment. Er will keine Depression für sein Land, und ich auch nicht. Die USA wollen China helfen, nicht schaden!!!" Wie Trump zu dieser Einschätzung gelangte, blieb zunächst unklar.

Experten warnen vor wackeliger Stabilisierung

Gleichwohl sollten sich Anleger nicht unbedingt in Sicherheit wiegen. So betonte Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management, dass die Entwicklungen vom Wochenende "lediglich Theater vor Verhandlungen" der beiden Staaten sei. Er verglich das Hin und Her mit einem Schachspiel, bei dem jeder Zug ebenso für die Kamera wie für das Brett gemacht werde. Der Tanz gehe weiter.

Ein Marktteilnehmer sprach am Montagmorgen zudem von einer wackligen Stabilisierung. Einerseits seien die Gewinnmitnahmen in Europa nach den Aussagen kurz vor der Schlussglocke vielleicht etwas überzogen gewesen. Andererseits hätten die Zolldrohungen von Trump zu einer Neubewertung der Risiken geführt und an Wall Street zum schlechtesten Tag an den Aktienmärkten seit April. "Sollte sich alles als Verhandlungstaktik herausstellen und sollten sich die Präsidenten Ende Oktober in Seoul einigen, könnte der Kursrückgang als Kaufgelegenheit interpretiert werden", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank.

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Neue Regierung in Frankreich

Zudem rückt zum Wochenstart Frankreich in den Blick, wo eine neue Regierung gebildet wurde, auch wenn die politische Krise im Nachbarland damit weiterhin nicht gelöst ist. Sebastien Lecornu hat nach seiner erneuten Ernennung zum Premierminister am Sonntagabend eine neue Regierung gebildet. Gleich in den ersten Tagen muss sich das Kabinett allerdings mit dem Haushalt für das hoch verschuldete Land befassen. Obendrein droht noch ein Misstrauensvotum der Opposition.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Maksim Kabakou / Shutterstock.com, Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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