Trotz NVIDIA & Trump-Zoll-Schlappe: DAX schließt unter 24.000er-Marke - Allzeithoch aus den Augen verloren

Trotz starker NVIDIA-Zahlen und einer Wende im Zollkonflikt verfehlte der DAX am Donnerstag ein neues Rekordhoch.
Der DAX konnte trotz positiver Zahlen des US-Chipkonzerns NVIDIA und einer überraschenden Wende im Zollkonflikt am Donnerstag keine neuen Rekorde erreichen.
Vorbörslich notierte der deutsche Leitindex noch mit kräftigem Plus an der 24.300-Punkte-Marke. Zur Startglocke zeigte sich das deutsche Börsenbarometer dann 0,9 Prozent höher bei 24.255,01 Punkten. Im Handelsverlauf verzeichnete der DAX zunächst auch weiterhin Gewinne, für eine neue Bestmarke reichte es jedoch noch nicht. Im Verlauf ist der Leitindex jedoch unter die Nulllinie und die runde Marke von 24.000 Punkten gefallen. Letztlich gab er 0,44 Prozent auf 23.933,23 Punkte nach.
Erst gestern hatte das Börsenbarometer bei 24.325,97 Punkten ein neues Allzeithoch markiert, am 27. Mai wurde bei 24.226,49 Zählern zudem ein neuer Rekordschlussstand erreicht.
NVIDIA-Bilanz erfreut Anleger
"Der KI-König hat inmitten des Handelskriegs abgeliefert", schrieb der Experte Stephen Innes von SPI Asset Management in seinem Marktkommentar. Die Anleger waren durchaus nervös, denn NVIDIA-Zahlen haben große Bedeutung für die Marktstimmung - weit über den Tech-Sektor hinaus. Mit seinem rasanten Umsatzplus im ersten Quartal wischte NVIDIA aber die Sorgen weg.
US-Gericht fährt Trump in die Zoll-Parade
Zudem gerät Trumps Zollpolitik ins Wanken: Ein US-Bundesgericht hat dem Präsidenten die Befugnis abgesprochen, weitreichende Zölle unter Berufung auf ein Notstandsgesetz zu verhängen. Die betreffenden Zölle würden "aufgehoben und ihre Anwendung dauerhaft untersagt", hieß es in der Entscheidung des für internationalen Handel zuständigen Gerichts in New York.
Damit ist Trumps aggressive Handelspolitik, die Finanzmärkte weltweit erschüttert hat, zumindest vorerst ausgebremst. Seine Regierung legte allerdings umgehend Berufung gegen die Entscheidung ein. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Berufungsgericht die Zölle bis zu einer finalen Entscheidung wieder in Kraft setzt. Der Gerichtsentscheid überlagerte zunächst alle anderen Nachrichten. Die Euphorie darüber wurde jedoch jäh gedämpft, nachdem kritische Stimmen laut wurden, dass das Urteil noch kein Ende des Handelsstreits bedeuten dürfte.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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