US-Schwäche und Euro-Stärke schicken DAX auf Talfahrt

Das überraschend schwache Wirtschaftswachstum in den USA und der wieder erstarkte Euro haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt verschreckt und den DAX unter 11.500 Punkte gedrückt.
Der deutsche Leitindex DAX büßte am Nachmittag zeitweise rund drei Prozent ein, nachdem er zuvor aus Unsicherheit über die am Abend anstehende Leitzinsentscheidung in den USA richtungslos zwischen Gewinnen und Verlusten geschwankt hatte.
'VOLKSWIRTSCHAFTEN KOMMEN OHNE GELDPOLITISCHE HILFE NICHT AUS'
"Das US-Wachstum fiel im ersten Quartal extrem schwach aus. Die größte Volkswirtschaft der Welt stagnierte de facto", sagte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Zwar dürfte damit wohl eine Zinserhöhung im Juni vom Tisch sein, was für so manchen Börsianer durchaus ein Grund zur Freude sein könnte, wie ein Händler sagte. Allerdings verheiße eine schwache Wirtschaft für die Zukunft kaum Gutes.
"Die US-Zahlen zum Wirtschaftswachstum zeigen, dass die großen Volkswirtschaften ohne geldpolitisches Doping kaum Wirtschaftswachstum auf die Beine stellen", sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research.
Er verwies als Grund für den schwachen Aktienmarkt zudem auf den Euro, der wieder die Marke von 1,10 US-Dollar übersprungen hatte. In den Wochen davor hatte die Schwäche der Gemeinschaftswährung die deutsche Börse noch beflügelt, da exportorientierte Unternehmen davon profitieren, dass sie ihre Waren im außereuropäischen Ausland günstiger werden.
dpa-AFX
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag