Dialog Semiconductor: Auf dem Boden einer neuen Realität
Im Frühjahr wird Apple als Großkunde des Chipentwicklers wohl einen eigenen Chip ankündigen. Für 2018 sind die Prognosen sicher, danach könnte es brenzlig werden.
Werte in diesem Artikel
von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Es ist ein harter Einschnitt. In einer kurzfristig angesetzten Telefonkonferenz versuchte Jalal Bagherli, Chef des Chipentwicklers Dialog Semiconductor, Befürchtungen von Investoren und Aktionären zu mindern. Davon unbeeindruckt verloren die Papiere des TecDAX- Unternehmens mehr als ein Fünftel ihres Werts.
Mit Apple fährt Dialog rund 70 Prozent des Umsatzes und den Löwenanteil des Gewinns ein - als Entwickler von Chips für eine effiziente Stromsteuerung in iPhone und iPad. Nach der Konferenz sehen viele Experten kursierende Gerüchte bestätigt und erwarten, dass der US-Techriese im Frühjahr beginnt, einen eigenen Chip zu entwickeln.
Auch wenn Bagherli erneut die guten Beziehungen zu Apple betonte: Grundsätzlich verbietet der US-Konzern Zulieferfirmen unter Androhung hoher Strafen, öffentlich die Geschäftsbeziehung zu erwähnen. Diesmal machte Apple jedoch eine Ausnahme. Bagherli durfte den Konzern als Kunden nennen.
Das mag ein Beleg für die guten Beziehungen sein, an der Bedrohung der Perspektiven für Dialog Semiconductor ändert es wenig. Halbleiter für eine effiziente Energienutzung sind für Apple ähnlich wichtig wie die zentralen Steuerchips, die der Konzern schon seit geraumer Zeit selbst entwickelt. Und dass Apple für eigene Chips ausreichend Geld und Ingenieure bereitstellen kann, bezweifelt auch Dialog-Chef Bagherli nicht.
Kommt es wie befürchtet, tickt die Uhr für den bisher erfolgreichen Chipentwickler mit Sitz im schwäbischen Kirchheim unter Teck. Analysten vom Bankhaus Lampe äußerten Befürchtungen bezüglich eines Apple-Chips schon im April.
In ihrem Basisszenario gehen sie davon aus, dass Dialog beim Gewinn für 2018 einen "vorläufigen Spitzenwert" erreichen wird. Für die Zeit danach mit einem Chip von Apple als Alternative erwarten die Analysten, dass der Gewinn jährlich um rund zehn Prozent schrumpft. Apple werde den teuersten und wichtigsten Chip von Dialog nach und nach ersetzen. In den anderen Segmenten dürfte das Unternehmen Zulieferer bleiben, so die Analysten.
"Zu den Perspektiven für 2019 können wir uns frühestens Ende Februar äußern. Derzeit verhandeln wir mit Apple über Volumen und Preise für die neuen Chips", sagte Chef Bagherli in der Konferenz. Dialog stehen stürmische Zeiten bevor. Die neue Sicht auf die Dinge dürfte sich allerdings im aktuellen Börsenwert widerspiegeln. Für 2018 sind die Prognosen nicht gefährdet.
Zudem hat sich Chef Bagherli in der Vergangenheit auch als Krisenmanager bewährt. Anleger, die noch investiert sind, sollten deshalb an Bord bleiben.
Übrigens: Apple und andere US-Aktien sind bei finanzen.net ZERO sogar bis 23 Uhr handelbar (ohne Ordergebühren, zzgl. Spreads). Jetzt kostenlos Depot eröffnen und Neukunden-Bonus sichern!
Ausgewählte Hebelprodukte auf Apple
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Apple
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
| Name | Hebel | KO | Emittent |
|---|
| Name | Hebel | KO | Emittent |
|---|
Weitere Apple News
Bildquellen: Dialog Semiconductor