Dialog Semiconductor-Chef: "Es gibt weitere Kandidaten"

von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

€uro am Sonntag: Halten Sie nach der geplatzten Übernahme des US-Rivalen Atmel Ausschau nach weiteren Zielen?
Jalal Bagherli: Es gibt mögliche Kandidaten, zur Eile besteht aber kein Anlass.

Ist ein großer Zukauf eine Voraussetzung für Dialogs Erfolg im Internet der Dinge, also in den Märkten mit einer wachsenden Anzahl und Vielfalt webfähiger Geräte?
Wir könnten unser Wachstum definitiv ­beschleunigen. Entsprechend haben wir sehr klare Kriterien für potenzielle Zukäufe, damit diese auf unser Wachstum einzahlen und Wert schaffen. Atmel hätte diese Voraussetzungen erfüllt, hat sich aber anders entschieden. Wir setzen nun unsere Strategie fort und fokussieren dabei auf Chips für Strommanagement und künftig auch für das Internet der Dinge.

Nach der gescheiterten Atmel-Übernahme ist Dialogs Börsenwert stark geschrumpft. Ist die Firma jetzt ein Übernahmekandidat?
Nein. Ich denke nicht, dass Firmen zum Übernahmeziel werden, nur weil sich ihr Börsenwert kurzfristig reduziert hat.

Im vergangenen Jahr hatten Sie die Abschwächung der Smartphoneverkäufe früh prognostiziert. Wie geht’s weiter?
Als Zulieferer stellen wir uns in der ersten Jahreshälfte auf eine Stagnation gegenüber dem Vorjahr ein. Wir haben aber keine Aufträge verloren. Neue Impulse wird es erst mit der anlaufenden Produktion der neuen Handygeneration geben.

Auf Sicht der nächsten Jahre strebt Dialog operative Margen (Ebit) von mehr als 20 Prozent an. Bleibt es dabei?
Ich sehe derzeit keine Faktoren, die ­unsere Profitabilität belasten. Es können natürlich Schwankungen in einzelnen Quartalen auftreten, aber wir bleiben diesbezüglich auf Kurs.