Großbritannien verkauft Lloyds-Aktien
Die britische Regierung hat ein Paket mit Aktien der Großbank Lloyds für 3,21 Milliarden Pfund verkauft.
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Das Paket entspricht sechs Prozent der Lloyds-Anteile, teilte die staatliche Agentur UKIF am Dienstag vor Börsenstart mit. Großbritannien hält nun noch 32,7 Prozent an der Großbank. Es war das erste Mal, dass der Staat Anteile an der Bank auf den Markt warf, seit er sie nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008 mit 20 Milliarden Pfund vor dem Zusammenbruch gerettet hatte.
Finanzminister George Osborne sprach von einem wichtigen Zeichen, das Geld der Steuerzahler zurückzuholen und die Staatsschulden abzubauen. "Das ist ein weiterer Schritt auf dem langen Weg, das zu reparieren, was in der britischen Wirtschaft so furchtbar schief ging."
ANALYSTEN LOBEN GUTES TIMING
Insgesamt verkaufte die Regierung 4,28 Milliarden Aktien zum Stückpreis von 75 Pence. Die Regierung hatte bei ihrem Einstieg im Schnitt 73,6 Pence für die Lloyds-Aktien bezahlt. Somit machte sie nun ein rechnerisches Plus von rund 60 Millionen Pfund. Die Bilanz für den Staat fällt allerdings noch besser aus. Die Schwelle, an der der Steuerzahler ohne Schaden aus der Rettung herauskommen würde, liegt der Regierung zufolge bei 61 Pence. In diesen Wert sind auch die Gebühren eingerechnet, die Lloyds für erhaltene Garantien zahlen musste. Diesen Berechnungen nach kommt Großbritannien auf einen Gewinn von sogar 586 Millionen Pfund aus dem Verkauf.
Beobachter spendeten Lob für den Schritt. "Die Regierung war sehr klug beim Timing", sagte Investec-Analyst Ian Gordon in London. Lloyds-Aktien haben in diesem Jahr rund 60 Prozent zugelegt und damit die Papiere aller anderen britischen Großbanken in den Schatten gestellt. Zuletzt profitierte der Kurs auch von der nachlassenden Gefahr eines westlichen Militärschlags in Syrien, was an den Börsen weltweit die Stimmung beflügelte. Am Dienstag sackte der Wert der Lloyds-Aktie nach der Platzierung der Staatsanteile aber bis zum Nachmittag um drei Prozent auf 75,09 Pence ab.
VERKAUF EIN ERSTER TEST FÜR DEN MARKT
Lloyds fährt nach jahrelanger Durststrecke, in der immer wieder Altlasten die Bilanz verhagelten, inzwischen wieder kräftige Gewinne ein. In der ersten Jahreshälfte hatte das Institut unter dem Strich knapp 1,6 Milliarden Pfund verdient nach einem Verlust von 662 Millionen Pfund ein Jahr zuvor. Vorstandschef Antonio Horta-Osorio hatte den Investoren daraufhin wieder Hoffnung auf eine Dividende gemacht.
Mit dem zunächst recht kleinen Anteilsverkauf wollte die Regierung den Markt testen. Bereits im Juni hatte Finanzminister Osborne den Markt auf die für Herbst geplante Transaktion vorbereitet. Dabei ließ er keinen Zweifel, dass die Bank wieder komplett in private Hände kommen soll.
DREIFACH ÜBERZEICHNET
Einige Beobachter hätten sich einen mutigeren Schritt gewünscht. Doch die Regierung habe kein Risiko eingehen wollen, sagten Citigroup-Analysten. "Die Platzierung sollte unbedingt ein Erfolg werden." Und das gelang: Die Aktien wurden Kreisen zufolge zum Preis von 75 bis 76 Pence angeboten. Die Nachfrage war demnach dreimal so groß wie das Angebot.
Wann die britische Regierung die restlichen Anteile an der Bank verkaufen will, hält sie sich noch offen. Die Finanzagentur kündigte lediglich an, dass es in den nächsten 90 Tagen zunächst keine weiteren Schritte geben solle. Es gibt allerdings eine Hintertür für den Fall, dass die Mehrheit der beteiligten Berater einem früheren Verkauf schriftlich zustimmt. Die Regierung ließ sich bei dem Geschäft von den Investmentbankern von JPMorgan (JPMorgan ChaseCo)
BEI RBS NOCH KEIN GEWINN IN SICHT
Noch weit von einem Gewinn entfernt ist Großbritannien bei seiner zweiten in der Krise geretteten Großbank. Wann ein Verkauf des 81-prozentigen Staatsanteils an der Royal Bank of Scotland (RBS) beginnen kann, ist daher noch offen. In der größten staatlichen Rettungsaktion pumpte die Regierung in der Finanzkrise rund 45 Milliarden Pfund in das Institut./enl/jha/stw
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Datum | Rating | Analyst | |
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03.05.2023 | Lloyds Banking Group Outperform | RBC Capital Markets | |
27.10.2022 | Lloyds Banking Group Underperform | RBC Capital Markets | |
27.10.2022 | Lloyds Banking Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.10.2022 | Lloyds Banking Group Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.09.2022 | Lloyds Banking Group Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.05.2023 | Lloyds Banking Group Outperform | RBC Capital Markets | |
27.10.2022 | Lloyds Banking Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.10.2022 | Lloyds Banking Group Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.09.2022 | Lloyds Banking Group Buy | Jefferies & Company Inc. | |
06.09.2022 | Lloyds Banking Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.07.2022 | Lloyds Banking Group Equal Weight | Barclays Capital | |
29.09.2021 | Lloyds Banking Group Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.04.2021 | Lloyds Banking Group Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
02.12.2020 | Lloyds Banking Group Hold | Deutsche Bank AG | |
29.10.2020 | Lloyds Banking Group Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.10.2022 | Lloyds Banking Group Underperform | RBC Capital Markets | |
27.07.2022 | Lloyds Banking Group Underperform | RBC Capital Markets | |
30.03.2022 | Lloyds Banking Group Underperform | RBC Capital Markets | |
28.01.2021 | Lloyds Banking Group Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
11.12.2020 | Lloyds Banking Group Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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