Für 3,2 Milliarden Pfund

Großbritannien verkauft Lloyds-Aktien

17.09.13 09:08 Uhr

Die britische Regierung hat ein Paket mit Aktien der Großbank Lloyds für 3,21 Milliarden Pfund verkauft.

Werte in diesem Artikel
Aktien

0,89 EUR 0,02 EUR 2,30%

Indizes

8.633,8 PKT 48,7 PKT 0,57%

4.688,2 PKT 23,5 PKT 0,50%

8.133,3 PKT 35,3 PKT 0,44%

Das Paket entspricht sechs Prozent der Lloyds-Anteile, teilte die staatliche Agentur UKIF am Dienstag vor Börsenstart mit. Großbritannien hält nun noch 32,7 Prozent an der Großbank. Es war das erste Mal, dass der Staat Anteile an der Bank auf den Markt warf, seit er sie nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008 mit 20 Milliarden Pfund vor dem Zusammenbruch gerettet hatte.

Wer­bung

Finanzminister George Osborne sprach von einem wichtigen Zeichen, das Geld der Steuerzahler zurückzuholen und die Staatsschulden abzubauen. "Das ist ein weiterer Schritt auf dem langen Weg, das zu reparieren, was in der britischen Wirtschaft so furchtbar schief ging."

ANALYSTEN LOBEN GUTES TIMING

Insgesamt verkaufte die Regierung 4,28 Milliarden Aktien zum Stückpreis von 75 Pence. Die Regierung hatte bei ihrem Einstieg im Schnitt 73,6 Pence für die Lloyds-Aktien bezahlt. Somit machte sie nun ein rechnerisches Plus von rund 60 Millionen Pfund. Die Bilanz für den Staat fällt allerdings noch besser aus. Die Schwelle, an der der Steuerzahler ohne Schaden aus der Rettung herauskommen würde, liegt der Regierung zufolge bei 61 Pence. In diesen Wert sind auch die Gebühren eingerechnet, die Lloyds für erhaltene Garantien zahlen musste. Diesen Berechnungen nach kommt Großbritannien auf einen Gewinn von sogar 586 Millionen Pfund aus dem Verkauf.

Beobachter spendeten Lob für den Schritt. "Die Regierung war sehr klug beim Timing", sagte Investec-Analyst Ian Gordon in London. Lloyds-Aktien haben in diesem Jahr rund 60 Prozent zugelegt und damit die Papiere aller anderen britischen Großbanken in den Schatten gestellt. Zuletzt profitierte der Kurs auch von der nachlassenden Gefahr eines westlichen Militärschlags in Syrien, was an den Börsen weltweit die Stimmung beflügelte. Am Dienstag sackte der Wert der Lloyds-Aktie nach der Platzierung der Staatsanteile aber bis zum Nachmittag um drei Prozent auf 75,09 Pence ab.

Wer­bung

VERKAUF EIN ERSTER TEST FÜR DEN MARKT

Lloyds fährt nach jahrelanger Durststrecke, in der immer wieder Altlasten die Bilanz verhagelten, inzwischen wieder kräftige Gewinne ein. In der ersten Jahreshälfte hatte das Institut unter dem Strich knapp 1,6 Milliarden Pfund verdient nach einem Verlust von 662 Millionen Pfund ein Jahr zuvor. Vorstandschef Antonio Horta-Osorio hatte den Investoren daraufhin wieder Hoffnung auf eine Dividende gemacht.

Mit dem zunächst recht kleinen Anteilsverkauf wollte die Regierung den Markt testen. Bereits im Juni hatte Finanzminister Osborne den Markt auf die für Herbst geplante Transaktion vorbereitet. Dabei ließ er keinen Zweifel, dass die Bank wieder komplett in private Hände kommen soll.

DREIFACH ÜBERZEICHNET

Einige Beobachter hätten sich einen mutigeren Schritt gewünscht. Doch die Regierung habe kein Risiko eingehen wollen, sagten Citigroup-Analysten. "Die Platzierung sollte unbedingt ein Erfolg werden." Und das gelang: Die Aktien wurden Kreisen zufolge zum Preis von 75 bis 76 Pence angeboten. Die Nachfrage war demnach dreimal so groß wie das Angebot.

Wer­bung

Wann die britische Regierung die restlichen Anteile an der Bank verkaufen will, hält sie sich noch offen. Die Finanzagentur kündigte lediglich an, dass es in den nächsten 90 Tagen zunächst keine weiteren Schritte geben solle. Es gibt allerdings eine Hintertür für den Fall, dass die Mehrheit der beteiligten Berater einem früheren Verkauf schriftlich zustimmt. Die Regierung ließ sich bei dem Geschäft von den Investmentbankern von JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) , Bank of America und UBS helfen.

BEI RBS NOCH KEIN GEWINN IN SICHT

Noch weit von einem Gewinn entfernt ist Großbritannien bei seiner zweiten in der Krise geretteten Großbank. Wann ein Verkauf des 81-prozentigen Staatsanteils an der Royal Bank of Scotland (RBS) beginnen kann, ist daher noch offen. In der größten staatlichen Rettungsaktion pumpte die Regierung in der Finanzkrise rund 45 Milliarden Pfund in das Institut./enl/jha/stw

LONDON (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Lloyds Banking Group

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Lloyds Banking Group

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Lloyds Banking Group

Wer­bung

Analysen zu Lloyds Banking Group

DatumRatingAnalyst
03.05.2023Lloyds Banking Group OutperformRBC Capital Markets
27.10.2022Lloyds Banking Group UnderperformRBC Capital Markets
27.10.2022Lloyds Banking Group OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.10.2022Lloyds Banking Group BuyGoldman Sachs Group Inc.
06.09.2022Lloyds Banking Group BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
03.05.2023Lloyds Banking Group OutperformRBC Capital Markets
27.10.2022Lloyds Banking Group OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.10.2022Lloyds Banking Group BuyGoldman Sachs Group Inc.
06.09.2022Lloyds Banking Group BuyJefferies & Company Inc.
06.09.2022Lloyds Banking Group OverweightJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
12.07.2022Lloyds Banking Group Equal WeightBarclays Capital
29.09.2021Lloyds Banking Group NeutralGoldman Sachs Group Inc.
29.04.2021Lloyds Banking Group NeutralGoldman Sachs Group Inc.
02.12.2020Lloyds Banking Group HoldDeutsche Bank AG
29.10.2020Lloyds Banking Group NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
27.10.2022Lloyds Banking Group UnderperformRBC Capital Markets
27.07.2022Lloyds Banking Group UnderperformRBC Capital Markets
30.03.2022Lloyds Banking Group UnderperformRBC Capital Markets
28.01.2021Lloyds Banking Group SellGoldman Sachs Group Inc.
11.12.2020Lloyds Banking Group SellGoldman Sachs Group Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Lloyds Banking Group nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen