Gaza-Konflikt

Trumps Nahost-Plan: Entwaffnung der Hamas und Nahost-Bündnis voraus?

13.10.25 14:15 Uhr

Trumps Nahost-Vision: Entwaffnung der Hamas und neues Nahost-Bündnis | finanzen.net

Eine Vielzahl an Staaten im Nahen Osten will die islamistische Terrororganisation Hamas nach Darstellung von US-Präsident Donald Trump entwaffnet sehen.

"Praktisch die gesamte Region hat den Plan gebilligt, Gaza sofort zu entmilitarisieren, die Hamas zu entwaffnen und Israels Sicherheit in keiner Weise mehr zu bedrohen", sagte er vor dem israelischen Parlament, der Knesset.

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Kurz zuvor hatte Trump während seines Flugs nach Israel nach Angaben mitreisender Journalisten gesagt, dass seine Regierung der Hamas die Erlaubnis erteilt habe, sich vorübergehend erneut zu bewaffnen. Die Hamas versuche, nach Monaten des Kriegs wieder Ordnung herzustellen.

"Sie haben offen darüber gesprochen, und wir haben ihnen für einen Zeitraum die Erlaubnis erteilt", sagte Trump demnach. "Sie müssen verstehen, sie haben vermutlich 60.000 Menschen verloren. Da gibt es viele Vergeltungsmaßnahmen."

In Gaza wurden in zwei Jahren Krieg nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 67.000 Menschen getötet.

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Trump: Koalition verantwortungsbewusster Nationen in Nahost

US-Präsident Donald Trump sieht eine neue Koalition von verantwortungsbewussten Nationen im Nahen Osten entstehen. Dies sei eine sehr aufregende Zeit für Israel und den gesamten Nahen Osten, sagte der Republikaner in einer Rede vor dem israelischen Parlament. Die Kräfte des Chaos', Terrors und Zerstörung, die die Region heimgesucht hätten, seien geschwächt, isoliert oder besiegt. Er nannte keine Namen, wen er genau zu dieser neuen Koalition zählt.

Am Montag kamen die letzten 20 Geiseln frei, die die mehr als zweijährige Gefangenschaft in der Gewalt der Hamas überlebten. Auch wenn Trump das Gaza-Abkommen als Durchbruch feiert: Viele Fragen im Konflikt zwischen Israel und Hamas wie auch in der Region sind noch ungelöst. Unter anderem ist die Zukunft des Gazastreifens völlig offen.

Trump: Israel zurück auf der Weltbühne

Die Zustimmung zum amerikanischen Friedensplan für Nahost hat Israel aus Sicht von Präsident Donald Trump auf der Weltbühne wieder rehabilitiert. Die vergangenen Monate hätten das Ansehen des Landes in der Welt beschädigt, doch ein persönliches Gespräch mit Premier Benjamin Netanjahu habe eine Änderung herbeigeführt, sagte Trump vor dem israelischen Parlament, der Knesset.

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"Ich habe gesagt: "Bibi, hieran werden sich die Leute viel mehr erinnern, als wenn du diese Sache weiter, weiter und weiter laufen lässt"", sagte Trump. "Und jetzt möchte ich dich nur dafür beglückwünschen, den Mut gehabt zu haben: "Das war's, wir haben gewonnen und jetzt lasst uns unser Leben genießen"."

Kurz vor Trumps Rede waren die letzten 20 der aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freigekommen. Im Gegenzug ließ Israel palästinensische Gefangene frei.

Aus Sicht von US-Präsident Trump ist der Gaza-Krieg ungeachtet noch ausstehender Friedensverhandlungen und mehrerer Stolpersteine vorbei. "Der Krieg ist zu Ende", sagte Trump. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte dagegen zuvor gesagt, der Kampf sei noch nicht vorbei.

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JERUSALEM (dpa-AFX)

Bildquellen: noamgalai / Shutterstock.com, Jabin Botsford/The Washington Post via Getty Image