United Internet übernimmt Versatel komplett

United Internet übernimmt das Telekommunikationsunternehmen Versatel komplett und rückt damit näher an die Deutsche Telekom heran.
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Der Internetkonzern kauft von der Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts (KKR) die restlichen knapp 75 Prozent. United Internet zahlt dafür etwa 586 Millionen Euro in bar, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zudem löst United die Schulden von Versatel über 361 Millionen Euro ab.
Das Wall Street Journal hatte im Juli darüber berichtet, dass KKR einen Verkauf von Versatel erwägt. KKR hatte die ehemals börsennotierte Versatel, nach der Deutschen Telekom der zweitgrößte Anbieter von Glasfasernetzen in Deutschland, im Jahre 2011 für 240 Millionen Euro gekauft.
Das Glasfasernetz von Versatel hat laut dem Unternehmen eine Länge von insgesamt 37.000 Kilometern. In 19 der 25 größten deutschen Städte ist das Netz verfügbar. Zusätzlich betreibt Versatel etwa 440.000 ADSL- und SDSL-Anschlüsse, wodurch die Anzahl der DSL-Kunden in der United-Internet-Gruppe auf insgesamt 4,12 Millionen steige. United Internet stärke damit die Marktposition als zweitgrößter deutscher DSL-Anbieter nach der Deutschen Telekom, die auf 12,36 Millionen Breitbandanschlüsse komme.
Glasfasernetze gewinnen wegen des explodierenden Datenaufkommens immer mehr an Bedeutung, weil durch sie hohe Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit transportiert werden können. Überhaupt ist Festnetzinfrastruktur für Telekommunikationsunternehmen interessanter geworden. So zahlte Vodafone rund 10 Milliarden Euro für Kabel Deutschland, um den Kunden Mobil- und Festnetzdienste aus einer Hand anbieten zu können, wie es auch die Deutsche Telekom tut.
Für 2014 erwartet Versatel, die aus dem Zusammenschluss von rund zwei Dutzend Stadtnetzbetreibern entstanden ist, einen Umsatz von 548 Millionen nach 547 Millionen Euro im Vorjahr und ein EBITDA von rund 164 (155) Millionen Euro.
Nach Abschluss des Kaufs werde Versatel als komplette Tochter durch Vollkonsolidierung in die Bilanz von United Internet einbezogen. Durch die veränderte Bilanzierung werde sich 2014 ein einmaliger, nicht-cash-wirksamer Ertrag von circa 100 Millionen Euro ergeben.
United-Internet-Aktien stiegen am Vormittag zeitweise um über 3 Prozent und waren damit Spitzenreiter im TecDax. Ein Börsianer verwies zudem auf charttechnisch positive Impulse, nachdem die Aktien nach mehreren Versuchen nun über die Widerstandsmarke von 33 Euro gesprungen seien. Sie erreichten nun den höchsten Stand seit Juni 2014.Ein Händler wertete den Schritt in einer ersten Reaktion positiv. United Internet erhalte dadurch Zugriff auf das zweitgrößte deutsche Glasfasernetz und könne von Einsparungen sowie positiven Sondereffekten profitieren. Eine andere Marktexpertin begrüßte ebenfalls die Übernahme. Diese könnte auf den ersten Blick zwar für Befürchtungen über eine mögliche Kapitalerhöhung sorgen. Auf den zweiten Blick sei der Kauf aber gewinn- und cashflowsteigernd.
Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet sprach von einer attraktiven und wertsteigernden Transaktion, wobei hinter der Finanzierung noch einige Fragezeichen stünden. Der Kaufpreis wäre theoretisch über neue Kredite vollständig finanzierbar, allerdings könnte nach der jüngsten Beteiligung an Rocket Internet eine alternative Finanzspritze nötig sein. Erste Wahl wäre in diesem Fall die begebung einer Wandelanleihe, eine kleine Kapitalerhöhung sei aber auch nicht ausgeschlossen. Pehl bestätigte seine "Accumulate"-Einstufung für die Aktie und beließ das Kursziel bei 35 Euro.
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Bildquellen: United Internet
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