Kommt jetzt Fed-Drosselung?

US-Arbeitslosenquote auf Fünfjahrestief

06.12.13 17:04 Uhr

In den USA sind im November laut offiziellen Arbeitsmarktdaten der US-Regierung mehr neue Stellen geschaffen worden als zunächst erwartet. Die Arbeitslosenquote fiel auf den tiefsten Stand seit 2008.

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Der US-Arbeitsmarktbericht dürfte damit die Spekulation auf eine baldige Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe der US-Notenbank verstärken. Die Aktienmärkte reagieren jedoch zunächst mit Erleichterung. Die Beschäftigtenzahl legte im November überraschend stark zu und die Arbeitslosenquote fiel auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Dies geht aus Zahlen des US-Arbeitsministeriums vom Freitag hervor. Die Daten sind laut Ökonomen ein weiterer Hinweis für eine anhaltende Konjunkturerholung in den USA.

Die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft stieg zum Vormonat um 203 000 Stellen. Bankvolkswirte hatten mit einem geringeren Zuwachs um 185 000 Stellen gerechnet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau für Oktober von 204 000 leicht auf 200 000 nach unten gesetzt.

ARBEITSLOSENQUOTE AUF DEM NIEDRIGSTEN STAND SEIT FÜNF JAHREN

Die Arbeitslosenquote fiel von 7,3 Prozent im Vormonat auf 7,0 Prozent. So niedrig lag die Quote seit November 2008 nicht mehr. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 7,2 Prozent gerechnet. Die US-Notenbank will über eine Anhebung der Leitzinsen erst nachdenken, wenn die Quote unter die Marke von 6,5 Prozent sinkt.

Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen hingegen wie erwartet. Im Monatsvergleich legten sie laut Ministerium im November um 0,2 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet. Im Vormonat hatte es nur ein Plus von 0,1 Prozent gegeben. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg im November leicht von 34,4 Stunden im Vormonat auf 34,5 Stunden.

ERHOLUNG DES ARBEITSMARKTES SCHREITET FORT

Der besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht erhöht nach Einschätzung der Hessischen Landesbank (Helaba) die Chancen für eine rasche Drosselung des Billiggelds der Notenbank Fed. "Die Zahlen zeigen, dass die Erholung des Arbeitsmarktes fortschreitet", kommentierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Mit den Daten nehme die Wahrscheinlichkeit eines "Tapering" noch vor dem Frühjahr 2014 zu.

Der robuste Stellenaufbau und der überraschende Rückgang der Arbeitslosenquote lassen die geldpolitische Wende in den USA auch nach Einschätzung der VP Bank aus Liechtenstein näher rücken. Gingen die meisten Analysten bisher von einer Reduktion der monatlichen Wertpapierkäufe der Notenbank Fed im März aus, so müsse es nun wohl heißen "spätestens im März".

EUROKURS erholt sich

Der Kurs des Euro fiel nach Veröffentlichung der Daten auf ein Tagestief bei 1,3627 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung machte jedoch ihre Verluste rasch wieder wett und stieg zeitweise auf ein Tageshoch von 1,3694 Dollar. Staatsanleihen aus den USA und Deutschland gerieten leicht unter Druck./jsl/jkr/jha/

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