MÄRKTE EUROPA/Auf Euphorie und Allzeithoch folgen Gewinnmitnahmen
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten war die Entwicklung am Montag uneinheitlich. Die Hoffnung auf eine Deeskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China trieb die Börsen zunächst auf neue Höhen. Der DAX markierte mit 23.912 Punkten am Vormittag ein neues Allzeithoch. Doch bis Handelsende gab er einen Großteil der Gewinne wieder ab und schloss 0,3 Prozent höher bei 23.567 Punkten. Am Mittag rutschte er zeitweilig auch ins Minus. Der deutsche Aktienmarkt und hier vor allem der DAX entwickelte sich in Zeiten der Eskalation im globalen Handelskonflikt besser als andere Börsen. Nun deutet sich eine Entspannung im Handelskrieg an, damit werden die Investments wieder zurückgedreht. Dies ist auch der Grund für die Schwäche im Euro, der zum Dollar kurz unter 1,11 Dollar fiel.
Der Euro-Stoxx-50 stieg dagegen um 1,6 Prozent auf 5.392 Punkte, notierte aber ebenfalls im Verlauf höher. Der Gewinner ist die Wall Street, dort legt der S&P-500-Index deutlich zu. Die USA und China haben sich am Wochenende darauf geeinigt, die meisten Zölle auf Waren der jeweils anderen Seite zunächst für 90 Tage auszusetzen, während die Handelsverhandlungen weitergehen. Die USA erklärten, sie würden ihre reziproken Zölle auf chinesische Waren von 125 auf 10 Prozent senken. China erklärte, es werde seine Zölle auf US-Waren ebenfalls von 125 auf 10 Prozent senken. Die US-Zölle wegen Fentanyl und andere Maßnahmen würden allerdings beibehalten. Sichere Häfen wie Staatsanleihen oder Gold waren in diesem Umfeld nicht gesucht und fielen entsprechend.
"Es herrscht Risk-on-Stimmung", also zunehmende Risikobereitschaft, sagte Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners, auch weil die bevorstehenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen möglicherweise dauerhaften Waffenstillstand positiv gesehen würden. Und auch die Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan stützte die Stimmung.
Zykliker und Export-Werte gesucht
Die Hoffnungen auf eine nachhaltige und dauerhafte Beruhigung im US-chinesischen Zollstreit sorgten für einen Kurssprung vor allem bei Aktien aus konjunkturzyklischen und exportorientierten Branchen: So sprang der Stoxx-Index der Rohstoffwerte um 5,0 Prozent nach oben, die Indizes der Auto- und der Technologiewerten legten um 2,4 bzw. 3,4 Prozent zu. Bei defensiven Titeln aus den Bereichen Versorgung, Telekommunikation und Nahrungsmittel zeigten sich leichte Minuszeichen.
Prosiebensat1 schossen um 18,6 Prozent auf 7,08 Euro nach oben. Die PPF Group legte ein Angebot von 7,00 Euro je Aktie vor, um ihren Anteil auf bis zu 29,99 Prozent zu erhöhen. Damit könnte ein Bieterstreit mit dem Großaktionär MFE starten, so die DZ Bank. Die von der Berlusconi-Familie kontrollierte MFE dürfte ohne ein Aufstockung an Prosieben ihrem Ziel kaum näherkommen. Dadurch entstehe Fantasie, dass MFE sein Angebot deutlich nachbessert.
Prosiebensat1 schossen um 18,6 Prozent auf 7,08 Euro nach oben. Die PPF Group legte ein Angebot von 7,00 Euro je Aktie vor, um ihren Anteil auf bis zu 29,99 Prozent zu erhöhen. Damit könnte ein Bieterstreit mit dem Großaktionär MFE starten, so die DZ Bank. Die von der Berlusconi-Familie kontrollierte MFE dürfte ohne ein Aufstockung an Prosieben ihrem Ziel kaum näherkommen. Dadurch entstehe Fantasie, dass MFE sein Angebot deutlich nachbessert.
Gute Zahlen kamen von United Internet (+6,8%). Der Konzern hat im ersten Quartal dank eines Kundenwachstums trotz höherer Anlaufkosten bei 1&1 Mobilfunknetz sowie Abschreibungen operativ mehr verdient als erwartet. Bei der Umsatzerwartung für das Gesamtjahr wird United Internet optimistischer. Die Tochter Ionos (+10,3%) hat dank Kundenwachstum mehr umgesetzt als erwartet. Auch das operative Ergebnis fiel besser aus als geschätzt. Der Webhosting- und Cloud-Anbieter hat zudem den Ausblick angehoben.
Zu Gewinnmitnahmen kam es dagegen bei den Rüstungswerten, nach dem bislang phänomenalen Lauf in diesem Jahr. So gaben Rheinmetall um 5,9 Prozent nach, seit Jahresbeginn liegt der Wert aber weiter deutlich Plus. Hensoldt verloren 11,6 Prozent und Renk 6,2 Prozent. Die Aktien der Automobilhersteller wie VW oder Mercedes-Benz waren dagegen gesucht und gewannen bis zu 3,5 Prozent.
Positiv kamen die Geschäftszahlen von Unicredit an - der Kurs zog um 4,2 Prozent an. Die italienische Großbank hat ihren Ausblick für das laufende Jahr leicht erhöht bzw. präzisiert. Grund ist ein deutlich besser verlaufenes erstes Quartal.
Während die Aktien der Reedereien mit Blick auf die stockenden Handelsbeziehungen zwischen China und den USA lange Zeit von Investoren gemieden wurden, ging es nun kräftig nach oben. In der Hoffnung, dass schon bald wieder die Exporte aus China in die USA verschifft werden, legten Hapag-Lloyd um 13 Prozent und A.P. Moeller Maersk um 10,4 Prozent zu.
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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*
ESTX 50 PR.EUR 5.392,36 +1,6% +8,5%
Stoxx-50 4.517,26 +1,2% +3,6%
Stoxx-600 544,49 +1,2% +6,0%
XETRA-DAX 23.566,54 +0,3% +18,0%
CAC-40 Paris 7.850,10 +1,4% +4,9%
AEX Amsterdam 922,08 +1,8% +3,1%
ATHEX-20 Athen 4.407,11 +1,6% +21,5%
BEL-20 Bruessel 4.410,05 +0,8% +2,6%
BUX Budapest 93.731,95 -0,4% +18,6%
OMXH-25 Helsinki 4.685,22 +2,1% +6,3%
OMXC-20 Kopenhagen 1.744,86 +0,8% -17,7%
PSI 20 Lissabon 7.110,83 +1,8% +9,6%
IBEX-35 Madrid 13.655,30 +0,7% +16,9%
FTSE-MIB Mailand 39.921,61 0,0% +15,2%
OBX Oslo 1.435,75 +1,0% +6,9%
PX Prag 2.168,26 +1,0% +21,9%
OMXS-30 Stockholm 2.525,24 +3,1% -1,4%
WIG-20 Warschau 2.831,63 -0,4% +29,7%
ATX Wien 4.398,37 +2,0% +17,7%
SMI Zuerich 12.219,63 +1,1% +4,2%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 08:01 % YTD
EUR/USD 1,1108 -1,0% 1,1216 1,1283 +8,7%
EUR/JPY 164,60 +0,4% 163,96 162,72 +0,4%
EUR/CHF 0,9362 +0,0% 0,9361 0,9328 +0,1%
EUR/GBP 0,8419 -0,4% 0,8453 0,8491 +2,3%
USD/JPY 148,19 +1,4% 146,17 144,21 -7,6%
GBP/USD 1,3193 -0,6% 1,3271 1,3288 +6,2%
USD/CNY 7,1960 -0,3% 7,2177 7,2147 +0,1%
USD/CNH 7,1972 -0,4% 7,2250 7,2359 -1,2%
AUS/USD 0,6365 -0,9% 0,6422 0,6426 +3,6%
Bitcoin/USD 102.611,30 -1,6% 104.332,20 98.865,30 +10,4%
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,29 61,05 +2,0% 1,24 -15,1%
Brent/ICE 65,16 63,88 +2,0% 1,28 -14,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3234,28 3324,25 -2,7% -89,97 +26,7%
Silber 29,27 29,08 +0,7% 0,19 +3,8%
Platin 882,78 891,87 -1,0% -9,09 +1,6%
Kupfer 4,57 4,61 -0,9% -0,04 +12,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewaehr)
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 12, 2025 12:22 ET (16:22 GMT)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Datum | Rating | Analyst | |
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12:06 | Rheinmetall Buy | Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG | |
09.05.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
09.05.2025 | Rheinmetall Kaufen | DZ BANK | |
09.05.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
09.05.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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12:06 | Rheinmetall Buy | Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG | |
09.05.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
09.05.2025 | Rheinmetall Kaufen | DZ BANK | |
09.05.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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29.04.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
26.03.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
04.03.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
21.02.2025 | Rheinmetall Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.06.2019 | Rheinmetall Reduce | Oddo BHF | |
25.01.2017 | Rheinmetall Sell | Deutsche Bank AG | |
06.11.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
12.08.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
01.06.2015 | Rheinmetall verkaufen | Credit Suisse Group |
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