Gewinnmitnahmen gehen weiter: Aktien von Rheinmetall, RENK und HENSOLDT weiter auf Verkaufszetteln

Die Aktien der deutschen Rüstungskonzerne Rheinmetall, RENK und HENSOLDT befinden sich auch am Dienstag weiter im Rückwärtsgang - ohne konkrete Nachrichtenlage.
Werte in diesem Artikel
• Rüstungsaktien erneut auf Verkaufszetteln
• Gewinnmitnahmen bereits seit mehreren Tagen in Folge
• Keine konkreten nachrichtlichen Auslöser
Am Dienstag setzten sich die Kursverluste bei den deutschen Rüstungswerten fort. So verlor die Rheinmetall-Aktie am Dienstag im XETRA-Handel letztlich 5,8 Prozent auf 1.671,50 Euro. Papiere von HENSOLDT büßten derweil 6,11 Prozent auf 90,70 Euro ein. Noch stärker betroffen waren jedoch die Anteilsscheine von RENK: Sie sackten via XETRA schlussendlich um 11,74 Prozent auf 68,26 Euro ab.
Damit gehen die Gewinnmitnahmen im Rüstungssektor weiter, nachdem Anleger bereits am vergangenen Freitag und an Pfingstmontag bei den deutschen Rüstungswerten Kasse gemacht hatten.
Gewinnmitnahmen nach Allzeithochs
Die Kursrückgänge bei Rheinmetall und Co. erfolgen dabei ohne konkrete Nachrichten. Vielmehr sehen Marktbeobachter die aktuellen Verluste als Konsolidierung nach einer monatelangen Aufwärtsbewegung. "Die positiven Impulse sind nun eingepreist", sagte ein Marktteilnehmer gegenüber Dow Jones Newswires. Eine längere Konsolidierungsphase sollte nicht überraschen.
Tatsächlich haben sich die Rüstungswerte inzwischen wieder spürbar von ihren jüngsten Rekordständen entfernt. So hatte Rheinmetall am 2. Juni ein Allzeithoch bei 1.944 Euro erreicht, RENK folgte am 4. Juni mit 85,96 Euro und HENSOLDT markierte am 5. Juni mit 108,90 Euro seinen bisherigen Höchststand. Seitdem kam es jedoch zu spürbaren Rücksetzern - und aus der Rally wird nun zunehmend eine Korrektur.
Doch die Kursgewinne seit Jahresbeginn sind immer noch imposant und bedeuten Spitzenplätze in den jeweiligen Indizes: Auf 283 Prozent beläuft sich das Plus für Renk, auf 173 Prozent für Hensoldt und 182 Prozent für Rheinmetall. Betrachtet man die Entwicklung seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022, fallen die Gewinne noch beeindruckender aus.
Analysten mit gemischten Einschätzungen für Rheinmetall, RENK und HENSOLDT
Die Stimmung gegenüber Rüstung sei gegenwärtig durchwachsen, schrieben RBC-Analysten laut "dpa-AFX" am Dienstag. Dabei verwiesen sie auf Unsicherheiten mit Blick auf Verteidigungsbudgets. Dies belaste vor allem die Papiere großer Hersteller. Beim nächsten Nato-Gipfeltreffen in zwei Wochen dürfte die von US-Präsident Donald Trump geforderte, massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben der europäischen Mitglieder im Fokus stehen.
Auch Jefferies-Analystin Chloe Lemarie schrieb bereits am 5. Juni, dass Aussagen des neuen Nato-Generalsekretärs Mark Rutte über die langfristige US-Präsenz in Europa "als leicht negativ für den europäischen Rüstungssektor angesehen werden" könnten. Gleichzeitig betonte sie jedoch, dass der Bedarf an souveräner europäischer Verteidigung weiterhin erheblich sei.
Optimistischer zeigte sich hingegen David Perry von JPMorgan in seiner jüngsten Analyse vom 2. Juni. Er sieht die Branche weiterhin klar im Aufwind. Dabei prognostizierte er für Rheinmetall, RENK und HENSOLDT in den kommenden fünf Jahren eine "außerordentlich starke Entwicklung bei Umsatz, Margen und Barmittelzuflüssen". Bis 2030 sei demnach etwa die Hälfte des deutschen Aufrüstungszyklus abgeschlossen.
Bei RENK belastete vor allem, dass die Bank of America die Kaufempfehlung strich und die Aktien gleich doppelt abstufte auf "Underperform". Zur Begründung hieß es, die Aktien seien kurzfristig zu weit gelaufen. Zudem monierte das Analystenteam um Benjamin Heelan, dass es dem Panzergetriebe-Hersteller an Aktivitäten im Rüstungselektronik-Bereich mangele.
Europäische Rüstungsaktien im Fokus
Etwas unter Druck standen am Dienstag auch einige europäische Rüstungsaktien, die unlängst Rekordstände erreicht hatten. So gaben die Papiere der Triebwerkshersteller SAFRAN und Rolls-Royce in Paris und London um 1,1 beziehungsweise 2 Prozent nach. Thales verloren als Schlusslicht im französischen CAC 40 1,2 Prozent und Leonardo in Mailand 2,5 Prozent. Für Saab ging es um 5,4 Prozent bergab, nachdem sowohl die Bank of America als auch die schwedische Bank SEB sie abgestuft hatten. Deren Experten verwiesen auf ein bereits eingepreistes starkes Wachstum beziehungsweise fehlendes mittelfristiges Kurspotenzial.
Besser hielten sich die britischen BAE Systems mit plus 0,2 Prozent. Ihnen half, dass die Bank of America die Titel gleich doppelt hochgestuft hatte und nun zum Kauf rät. Diese profitierten ebenso wie die der norwegischen Kongsberg vom Engagement in den USA und Trumps Plänen für ein "Golden Dome" genanntes, mehrstufiges US-Raketenabwehrsystem nach dem Vorbild des israelischen "Iron Dome", heißt es zur Begründung.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Postmodern Studio / Shutterstock.com, RENK Group AG
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05.06.2025 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. | |
04.06.2025 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. | |
02.06.2025 | Rheinmetall Buy | UBS AG | |
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30.05.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG |
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05.06.2025 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. | |
04.06.2025 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. | |
02.06.2025 | Rheinmetall Buy | UBS AG | |
02.06.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
30.05.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG |
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09.05.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
29.04.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
26.03.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
04.03.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
21.02.2025 | Rheinmetall Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.06.2019 | Rheinmetall Reduce | Oddo BHF | |
25.01.2017 | Rheinmetall Sell | Deutsche Bank AG | |
06.11.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
12.08.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
01.06.2015 | Rheinmetall verkaufen | Credit Suisse Group |
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