MÄRKTE EUROPA/Aussicht auf Handelsdeal stützt - EZB bremst leicht

24.07.25 18:09 Uhr

DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag mit kleinen Aufschlägen geschlossen. Stützend wirkte die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union. Berichte deuten auf einen 15-prozentigen US-Importzoll für die EU hin, ähnlich wie für Japan. Nachdem US-Präsident Donald Trump die Börsen in der Vorwoche noch mit angedrohten 30 Prozent erschreckt hatte, wurde dies mit Erleichterung aufgenommen.

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Für etwas Gegenwind sorgte die geldpolitische Entscheidung der EZB. Die Währungshüter haben wie erwartet das aktuelle Zinsniveau bestätigt und sich für die Zukunft alle Optionen offen gelassen. Einige Analysten werteten die Sitzung aber als leicht falkenhaft. EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe die Erwartung einer letzten Zinssenkung im September gedämpft, so die Commerzbank. Sogar eine Diskussion über irgendwann notwendige Zinserhöhungen habe sie nicht ausgeschlossen.

Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 24.296 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,2 Prozent nach oben. Am Devisenmarkt wertete der Euro leicht auf auf rund 1,1770 Dollar. An den Anleihemärkten ging es mit den Renditen leicht nach oben.

Trump will US-Notenbank besuchen

Daneben wird US-Präsident Trump die Federal Reserve besuchen und damit den Druck auf Fed-Chef Jerome Powell verstärken. Das Weiße Haus teilte mit, dass Trump den Hauptsitz der Fed um 22.00 Uhr (MESZ) besuchen werde. Trump hat Powell wiederholt dafür kritisiert, dass er keine Zinssenkungen vorgenommen hat, was Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Fed aufkommen ließ.

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Keine klaren Signale für die Konjunktur in Europa lasen Händler in den Einkaufsmanager-Indizes. "Sie spiegeln alle die Unsicherheit wegen der Trump-Zölle", sagte ein Händler mit Blick auf die deutschen und französischen Daten.

Eine Vielzahl von Quartalszahlen hatten Investoren zu verarbeiten. Gute Nachrichten kamen aus dem Banken-Sektor, der um 1,7 Prozent zulegte. Die Deutsche Bank (+9,1%) hat die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen, vor allem im Investment-Banking lief es runder als gedacht. Gelobt wurde die Profitabilität der Bank: Der Nettogewinn lag mit rund 1,5 Milliarden Euro deutlich über den Erwartungen von über 1,2 Milliarden Euro.

Bessere Zahlen schickten die Aktie der Vermögensverwaltungstochter DWS um 7,1 Prozent nach oben. Die Analysten von JP Morgan sprachen von 10 Prozent übertroffenen Konsensprognosen beim Vorsteuergewinn. Dazu seien die Mittelzuflüsse gut und die Kosten habe man im Griff. Die Konsensschätzungen für den Gewinn sollten daher steigen.

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Im Technologiesektor ragte der Kursrutsch von 16,6 Prozent von STMicro heraus. Die Analysten von Barclays merkten an, der Ausblick auf das dritte Quartal habe unter Erwartung gelegen. So gebe es keine weitere Margen-Verbesserung und auch der Umsatzausblick sei zurückhaltend. Generell sei der aktuelle Aufwärtszyklus schwächer als erwartet. Infineon fielen 4,2 Prozent zurück.

Starke Zahlen aus dem Telekomsektor

Sehr gut aufgenommene Zahlen von BT Group (+10,4%), Vodafone (+3,4%) und der eigenen US-Tochter T-Mobile verhalfen der Aktie der Deutschen Telekom zu einem Plus von 5,1 Prozent. Vossloh machten nach dem Zahlenausweis zum zweiten Quartal einen Satz von 6,3 Prozent. Mit einem Kurseinbruch von 10,5 Prozent zeigten sich dagegen Amadeus Fire. "Das ist eigentlich noch wenig für eine fast halbierte Gewinnprognose", sagte ein Händler.

Nestle knickten um 4,6 Prozent ein. Das Absatzvolumen im zweiten Quartal war schlechter als erwartet, hauptsächlich aufgrund der Region China, wie die Analysten von Morgan Stanley anmerkten.

Ceconomy rückten mit Übernahmespekulationen 12 Prozent auf 4,20 Euro vor. Das Unternehmen ist in fortgeschrittenen Verhandlungen über eine mögliche Übernahme durch den chinesischen Online-Handelsgiganten Giganten JD.com. JD ziehe in Erwägung, den Ceconomy-Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot in Höhe von 4,60 Euro je Stammaktie in bar zu machen, teilte der Düsseldorfer SDAX-Konzern mit. Der Deal hätte damit ein Volumen von 2,23 Milliarden Euro.

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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 5.355,20 +0,2% +9,2%

Stoxx-50 4.528,68 +0,1% +5,0%

Stoxx-600 551,55 +0,2% +8,4%

XETRA-DAX 24.295,93 +0,2% +21,8%

CAC-40 Paris 7.818,28 -0,4% +6,4%

AEX Amsterdam 913,35 +0,6% +3,4%

ATHEX-20 Athen 4.945,49 +0,2% +38,3%

BEL-20 Bruessel 4.617,32 +0,5% +7,8%

BUX Budapest 101.371,24 +0,5% +27,2%

OMXH-25 Helsinki 4.936,86 +1,2% +13,0%

OMXC-20 Kopenhagen 1.793,71 +0,9% -15,4%

PSI 20 Lissabon 7.737,00 +0,2% +21,0%

IBEX-35 Madrid 14.256,50 +1,3% +21,3%

OBX Oslo 1.541,24 +0,5% +15,3%

PX Prag 2.202,81 +0,5% +24,6%

OMXS-30 Stockholm 2.600,22 +0,3% +4,4%

WIG-20 Warschau 2.968,34 +0,7% +34,4%

ATX Wien 4.565,99 +1,2% +23,1%

SMI Zuerich 12.045,78 -0,3% +4,1%

*bezogen auf Vortagesschluss

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1768 -0,0% 1,1770 1,1739 +13,7%

EUR/JPY 172,84 +0,3% 172,41 171,74 +5,9%

EUR/CHF 0,9362 +0,3% 0,9329 0,9315 -0,6%

EUR/GBP 0,8702 +0,4% 0,8668 0,8648 +4,7%

USD/JPY 146,88 +0,3% 146,47 146,30 -6,9%

GBP/USD 1,3523 -0,4% 1,3581 1,3574 +8,5%

USD/CNY 7,1388 +0,1% 7,1300 7,1331 -1,1%

USD/CNH 7,1522 +0,0% 7,1520 7,1531 -2,5%

AUS/USD 0,6600 +0,0% 0,6598 0,6588 +6,7%

Bitcoin/USD 119.146,65 +0,8% 118.148,45 118.018,20 +24,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,13 65,25 +1,3% 0,88 -8,5%

Brent/ICE 69,31 68,51 +1,2% 0,80 -8,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3.373,28 3.383,89 -0,3% -10,61 +28,9%

Silber 33,16 33,41 -0,7% -0,25 +19,8%

Platin 1.200,71 1.203,06 -0,2% -2,35 +37,3%

Kupfer 5,80 5,80 +0,0% 0,00 +41,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/cln

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July 24, 2025 12:10 ET (16:10 GMT)

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