MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen mit Gewinnmitnahmen ins Minus

30.06.25 16:10 Uhr

DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte drehen am Montagnachmittag mit Gewinnmitnahmen deutlicher ins Minus. Die Anleger warten auf Nachrichten zum Verlauf der Handelsgespräche zwischen den USA und Kanada. Nachdem die Gespräche am Freitag kurzzeitig ausgesetzt worden sind, wurden sie wieder aufgenommen, nachdem Kanada einen Rückzieher gemacht hatte und auf eine geplante Digitalsteuer verzichten will. Derweil räumt Washington seinen wichtigsten Handelspartnern wohl mehr Zeit zu Verhandlungen ein, wie US-Finanzminister Scott Bessent in einem Interview mit CNBC sagte. Bislang ist geplant, dass die höheren, sogenannten reziproken Zölle am 9. Juli in Kraft treten sollen.

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Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 23.883, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,4 Prozent niedriger. Am Devisenmarkt hält sich der Euro mit 1,1718 Dollar auf erhöhtem Niveau. An den Anleihemärkten geht es mit den Renditen tendenziell nach unten. Das stützt Immobilienwerte, für die es 0,4 Prozent nach oben geht. Bankentitel (-0,7%) werden dagegen gemieden. Im DAX geht es für Deutsche Bank 3,9 Prozent nach unten.

Die Finanzmärkte zeigen keine nennenswerte Reaktion auf die Bekanntgabe günstiger deutscher Preisdaten. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lag um 2,0 (Mai: 2,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,2 Prozent und eine Jahresteuerung von 2,2 Prozent prognostiziert. Die Lesungen sind tendenziell positive Nachrichten für die EZB, da Deutschland erheblichen Einfluss auf die gesamteuropäische Preisbildung hat. Die Daten aus dem Euroraum werden am Dienstag veröffentlicht.

Für Technologiewerte geht es 0,1 Prozent nach oben, nachdem sich US-Präsident Donald Trump immer mehr als Fürsprecher der Branche entpuppt, so im Fall von Kanada. Mit Gewinnen von bis zu 1 Prozent zeigen sich Infineon und STMicro. Sie wurden beide von JP Morgan auf die Beobachtungsliste für mögliche positive Überraschungen gesetzt. 1&1 hat die Prognose für das operative Ergebnis gesenkt. Dies kam aber nicht unerwartet, die Aktien geben "nur" 1,1 Prozent nach.

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Nach dem jüngsten Anstieg geht es für Autotitel wieder nach unten: BMW verlieren 2,1 Prozent, Mercedes-Benz 2 Prozent und VW 2,2 Prozent. DAX-Gewinner sind Zalando mit einem Plus von 4 Prozent. Dem Internet-Einzelhändler gelingt es nach Einschätzung der Analysten von Jefferies, in einem unsicheren Konsumumfeld in Europa Marktanteile hinzuzugewinnen.

Die Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energie geraten am Montag unter Druck, nachdem die neueste Version des Steuer- und Ausgabengesetzes des US-Senats Subventionen für groß angelegte Wind- und Solarprojekte bis Ende 2027 auslaufen lassen wird - früher als in vorherigen Entwürfen. Die neueste Version enthält zudem auch eine überraschende neue Steuer auf Projekte, die Materialien aus China verwenden. Das schickt Vestas 7,8 Prozent nach unten, Nordex verlieren 4,5 Prozent.

Freundlich werden dagegen zwei Verkäufe von Unternehmensbeteiligungen aufgenommen: So springen KWS um 6,6 Prozent, da sich der Saatguthersteller aus dem nordamerikanischen Maisgeschäft zurückzieht. Die Analysten von Jefferies loben dies als strategischen Fortschritt. Dazu seien auch noch Lizenzvereinbarungen mit dem Käufer GDM getroffen worden. KWS werde dafür Zahlungen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich erhalten. Unter dem Strich bekomme die Bilanz von KWS dadurch einen Cash-Überhang, so Jefferies.

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Dürr verlieren nach dem Verkauf der Umwelttechnik 0,4 Prozent. Der Verkaufspreise sei niedrig, kommentiert ein Händler, doch könne Dürr die Verschuldung weiter reduzieren. Zudem könnte die Börse die Konzentration auf die Kernkompetenzen höher bewerten als den Verkaufspreis.

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zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 5.302,27 -0,4% -23,37 +8,8%

Stoxx-50 4.454,86 -0,4% -17,28 +3,8%

DAX 23.883,31 -0,6% -149,91 +20,7%

MDAX 30.453,07 +0,3% 95,13 +18,6%

TecDAX 3.874,20 +0,0% 0,86 +13,4%

SDAX 17.542,80 +0,7% 113,53 +27,1%

CAC 7.670,25 -0,3% -21,30 +4,2%

SMI 11.912,63 -0,6% -67,75 +3,3%

ATX 4.409,66 -0,2% -9,22 +20,6%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1719 -0,1% 1,1731 1,1716 +13,3%

EUR/JPY 169,23 -0,2% 169,50 169,56 +4,0%

EUR/CHF 0,9345 -0,3% 0,9372 0,9360 -0,2%

EUR/GBP 0,8565 +0,2% 0,8550 0,8545 +3,3%

USD/JPY 144,41 -0,1% 144,49 144,72 -8,2%

GBP/USD 1,3683 -0,3% 1,3722 1,3710 +9,6%

USD/CNY 7,1604 -0,1% 7,1696 7,1690 -0,5%

USD/CNH 7,1635 -0,1% 7,1691 7,1720 -2,3%

AUS/USD 0,6543 +0,1% 0,6538 0,6531 +5,7%

Bitcoin/USD 107.224,75 -0,3% 107.565,35 106.658,30 +13,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,38 65,52 -0,2% -0,14 -9,6%

Brent/ICE 67,74 67,77 -0,0% -0,03 -11,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3.285,08 3.274,29 +0,3% 10,79 +24,8%

Silber 30,71 30,67 +0,1% 0,04 +10,0%

Platin 1.134,80 1.142,44 -0,7% -7,64 +30,4%

Kupfer 5,02 5,07 -1,0% -0,05 +23,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

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June 30, 2025 10:11 ET (14:11 GMT)

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DatumRatingAnalyst
25.06.2025Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
23.06.2025Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
05.06.2025Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
01.05.2025Deutsche Bank BuyUBS AG
30.04.2025Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
25.06.2025Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
23.06.2025Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
05.06.2025Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
01.05.2025Deutsche Bank BuyUBS AG
30.04.2025Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
12.08.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
29.04.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
25.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
23.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
27.07.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
04.07.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
28.04.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
03.02.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
06.01.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group

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