Nach Euroraum-Inflationsdaten: DAX schließt kaum verändert - Verhaltener Oktober-Ausklang an der Frankfurter Börse

Dem deutschen Leitindex ging zum Ende eines bisher starken Monats Oktober etwas die Puste aus.
Der DAX stieg zur Eröffnung lediglich um 0,08 Prozent auf 13.254,31 Punkte. Nachdem er zeitweise auf rotes Terrain abrutschte, konnte er im Verlauf wieder auf ins Plus vordringen. Bis zum Handelsende gab er seine Gewinne jedoch wieder fast vollständig ab und beendete die Sitzung schließlich 0,08 Prozent höher bei 13.253,74 Punkten.
Anleger vor nächstem Fed-Zinsentscheid bereits zurückhaltend
Die Anleger werden offenbar etwas verhaltener, bevor am Mittwoch bereits der nächste Zinsentscheid der US-Notenbank Fed erwartet wird. Laut dem Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets ist eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkt dabei "reine Formsache", sodass sich der Blick der Anleger eher darauf richten dürfte, ob es eine Antwort auf die Frage gibt, ob und wann die Fed das Straffungstempo drosseln wird.
"Nach einem der höchstwahrscheinlich stärksten Oktobermonate seiner Geschichte kämpft der deutsche Aktienindex jetzt mit einer massiven Widerstandszone und nicht zuletzt dem Abwärtstrend seit Jahresbeginn", schrieb Molnar. Als entscheidend empfindet er die Marke von 13.300 Punkten, die darüber entscheiden werde, ob vielleicht eine Jahresendrally eingeläutet wird oder ob es bei einem "Bärenmarkt" mit pessimistischen Zukunftserwartungen bleibt.
Daten zu Inflation und BIP aus Eurozone im Blick
Die Experten der Schweizer Investmentbank Credit Suisse bleiben auch weiter vorsichtig gestimmt für Aktien angesichts nachlassender Wachstumsdynamik bei steigenden Zinsen. Kritisch ist dies auch für die Europäische Zentralbank (EZB) und ihren Kurs der geldpolitischen Straffungen, weshalb laut der Helaba die am Morgen veröffentlichten BIP- und Inflationszahlen aus der Eurozone im Zentrum der Aufmerksamkeit standen.
Analysten gingen im Vorfeld der Veröffentlichung davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent zulegen wird - rund die Hälfte des Zuwachses im Vorquartal - und behielten damit Recht. Gegenüber dem Vorquartal wuchs das BIP zwischen Juli und September um 0,2 Prozent. Die Inflationsrate im Euroraum ist im Oktober auf ein neues Rekordhoch gestiegen. So stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent und lagen um 10,7 (September: 9,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Berichtssaison mit kleiner Pause
An Halloween legte die zuletzt im Turbo gelaufene Berichtssaison eine kleine Verschnaufpause ein, es gab nur wenige Zahlenvorlagen, unter anderem von Shop Apotheke.
Fresenius und Fresenius Medical Care sorgten anfänglich mit einer erneuten Senkung der Gewinnprognose für etwas Verstimmung. Es wurde aber schnell klar, dass diese wohl längst eingepreist war. Unter Händlern hieß es, einige Anleger witterten wohl eine Einstiegschance.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (AFX) und Reuters
Weitere News
Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images