MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

30.10.25 07:33 Uhr

erwartet, dass die EZB das aktuelle Zinsniveau bestätigen wird. Auch der weitere geldpolitische Pfad scheint klar zu sein. Eine Zinssenkung der EZB in diesem Jahr ist nicht ganz auszuschließen, aber vorerst nicht absehbar.

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Rückblick: Die Akteure hielten sich im unmittelbaren Vorfeld wichtiger Ereignisse mit Käufen zurück, gleichwohl stieg der Euro-Stoxx-50 zwischenzeitlich auf ein Allzeithoch. In Zürich schlossen UBS 1,0 Prozent im Minus. Die Bank hatte zwar starke Zahlen vorgelegt, Analysten bemängelten allerdings den zurückhaltenden Ausblick. Die spanische Bank Santander habe beruhigende Aussagen zu ihrem Autofinanzierungsgeschäft gemacht und berichtet, dass die Qualität der Vermögenswerte auf Konzernebene stabil sei, lobten die Analysten von Citi. Der Gewinn im dritten Quartal habe dazu die Erwartungen übertroffen. Die Aktie legte um über 4 Prozent zu. Nach einem starken dritten Quartal und einer Anhebung des Ausblicks ging es für GSK in London um 6,6 Prozent nach oben. Der Umsatz des Pharmaunternehmens lag in allen Produktbereichen über den Erwartungen. Der Rohstoffriese Glencore wartete mit einem soliden Quartal auf und grenzte die Prognose zumeist innerhalb der bestehenden Bandbreiten ein. Die Aktie zog um 5,6 Prozent an.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Leichter - Das Indexschwergewicht SAP zog den DAX mit einem Minus von 4,2 Prozent nach unten. Für Druck auf die Aktie sorgten Spekulationen, dass der Softwareriese viel Geld in die Hand nehmen könnte, um den US-Bilanzsoftware-Anbieter Blackline zu übernehmen, mit dem SAP bereits eng zusammenarbeitet. Analysten hatten das Thema aufgegriffen, nachdem am Vortag die Nachrichtenagentur Reuters bereits über ein angebliches Gebot von SAP für Blackline über 4,5 Milliarden Dollar berichtet hatte. Dieses soll SAP im Juni abgegeben haben, es sei von Blackline allerdings zurückgewiesen worden. SAP erwäge nun ein neues Gebot. Adidas brachen um 10,4 Prozent ein. Der Sportartikelhersteller hatte in den detaillierten Geschäftszahlen auf Schwächesignale im Nordamerikageschäft hingewiesen. Im Sog fielen Puma um 3,0 Prozent. Deutsche Bank waren DAX-Tagessieger mit einem Plus von fast 5 Prozent. Die Bank erzielte einen Rekordgewinn und übertraf die Erwartungen der Analysten. Gut kamen auch die Zahlen der Tochter DWS an, deren Kurs um 4,6 Prozent stieg. Mercedes-Benz übertraf im dritten Quartal die Erwartungen, wenngleich der Autohersteller belastet von schwachen Autoverkäufen in China und US-Importzöllen bei leicht rückläufigen Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnete. Mercedes-Benz verteuerten sich um 4,4 Prozent. BMW gewannen im Sog 1,1 Prozent. BASF stiegen nach dem Quartalsbericht um 1,7 Prozent. Positiv werteten die Analysten von Citi, dass der Aktienrückkauf in Höhe von 1,5 Milliarden Euro früher kommt und umfangreicher ausfällt, als die meisten Börsianer erwartet haben dürften.

XETRA-NACHBÖRSE

Airbus gingen knapp 1,5 Prozent höher um, nachdem der Flugzeughersteller am Abend Quartalszahlen veröffentlicht hatte. Sie fielen bei Umsatz und bereinigtem operativen Ergebnis etwas über den Erwartungen aus. Daneben bestätigte Airbus die Jahresprognosen, die weiteres Wachstum in Aussicht stellen. Kontron zeigten sich wenig bewegt, obwohl das IoT-Technologieunternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Jahr erneut gesenkt hatte. Die Kontron-Aktie hatte am Dienstag bereits stark an Wert verloren, nachdem aus dem Technologhiebereich Suss Microtec seine Jahresprognose wiederholt gesenkt hatte.

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USA - AKTIEN

Behauptet - Die Rekordjagd erhielt nur einen leichten Dämpfer davon, dass die US-Notenbank im Hinblick auf das nächste Zinstreffen im Dezember, eine Zinssenkung als "alles andere als eine ausgemachte Sache" bezeichnete. Die am Berichtstag erfolgte Zinssenkung setzte keinen Impuls, zumal sie schon lange fest eingepreist war. Gespannt warten die Marktteilnehmer nun auf das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten XI Xinping am Donnerstag, wo alles auf eine Handelsvereinbarung und damit eine Entschärfung des Handelsstreits hindeutet. Dabei will Trump auch die fortschrittlichen Blackwell-Chips von Nvidia zum Thema machen. Das befeuerte Spekulationen, dass Nvidia solche Chips zukünftig auch nach China ausliefern kann. Die Aktie hatte mit der Nachricht bereits im Späthandel am Vortag kräftig zugelegt und stieg um weitere 3,0 Prozent. Nvidia erreichte damit als erstes Unternehmen einen Marktwert von 5 Billionen Dollar. Micron Technology legten um 2,1 Prozent zu nach starken Geschäftszahlen des südkoreanischen Wettbewerbers SK Hynix. AMD stiegen um 2,4 und Broadcom um 3,5 Prozent, während Intel behauptet schlossen. Seagate Technology machten einen Satz um knapp 20 Prozent. Der Datenspeicherhersteller hatte überzeugende Geschäftszahlen präsentiert und gefiel auch mit dem Ausblick. Caterpillar schnellten um 11,6 Prozent nach oben. Der Baumaschinenkonzern verdiente zwar weniger, übertraf aber dennoch die Erwartungen. Boeing gaben um 4,4 Prozent nach. Der Flugzeugbauer schnitt belastet durch Sonderposten schwächer ab als vermutet. Fiserv stürzten um gut 43 Prozent ab. Das Unternehmen für Zahlungsverkehrstechnologie wird die Finanzprognosen seines früheren Chefs Frank Bisignano nicht erreichen, die dieser abgab, bevor er in die Trump-Regierung wechselte. Fiserv senkte seine Finanzziele für das Jahr und meldete Ergebnisse für das dritte Quartal, die unter den Erwartungen der Wall Street lagen. Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass sein Finanzchef das Unternehmen verlässt und dass es seinen Vorstand umkrempelt und den Vorstandsvorsitzenden und den Leiter des Prüfungsausschusses austauscht.

US-ANLEIHEN

Am Anleihemarkt schlugen sich die Powell-Aussagen in steigenden Renditen nieder, zumal am Zinsterminmarkt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember zurückging auf knapp unter 60 Prozent von 90 Prozent tags zuvor. Im Zehnjahresbereich stieg die Rendite um 8 Basispunkte auf 4,06 Prozent.

DEVISEN

Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mi, 18:19 % YTD

EUR/USD 1,1626 +0,2% 1,1604 1,1658 +12,5%

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EUR/JPY 177,94 +0,4% 177,21 177,33 +8,8%

EUR/CHF 0,9284 +0,0% 0,9281 0,9285 -1,5%

EUR/GBP 0,8803 +0,1% 0,8795 0,8811 +6,1%

USD/JPY 153,05 +0,2% 152,72 152,11 -3,3%

GBP/USD 1,3206 +0,1% 1,3193 1,3231 +6,0%

USD/CNY 7,0897 +0,1% 7,0820 7,0765 -1,8%

USD/CNH 7,1043 +0,1% 7,0954 7,0898 -3,3%

AUS/USD 0,6588 +0,3% 0,6568 0,6616 +6,4%

Bitcoin/USD 110.185,25 -0,7% 111.012,10 111.150,05 +19,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Mit den anziehenden US-Marktzinsen legte auch der Dollar zu. Der Euro kostete zuletzt 1,1596 Dollar nach einem Tageshoch um 1,1660 Dollar.

++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,78 60,48 -1,2% -0,70 -15,9%

Brent/ICE 64,58 64,92 -0,5% -0,34 -13,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Der Goldpreis erholte sich zwischenzeitlich stärker von den jüngsten deutlichen Einbußen, im Verlauf schmolzen die Gewinne aber wieder, wozu maßgeblich die Powell-Aussagen zum weiteren geldpolitischen Kurs beitrugen. Sollten die Zinsen wieder Erwarten nicht weiter sinken, würden Anleihen an Attraktivität im Vergleich zum Gold zulegen, so die Überlegung der Marktteilnehmer. Der Goldpreis stieg um 0,2 Prozent.

ÖL

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3.964,46 3.941,60 +0,6% 22,86 +50,9%

Silber 47,72 47,79 -0,1% -0,06 +63,5%

Platin 1.375,88 1.379,32 -0,2% -3,44 +54,9%

Kupfer 5,18 5,26 -1,6% -0,08 +26,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Die Ölpreise zogen um rund ein halbes Prozent an, nachdem die wöchentlichen US-Ölvorräte stärker als erwartet gesunken waren.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

GELDPOLITIK JAPAN

Die japanische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert belassen. Wie die Bank of Japan (BoJ) mitteilte, liegt der Zins weiterhin bei 0,5 Prozent. Zuletzt war der Leitzins im Januar erhöht worden.Es gab aber Unstimmigkeiten im Rat. Zwei Ratsmitglieder befürworteten eine Erhöhung auf 0,75 Prozent. An ihren Inflationsprognosen hielt die BoJ fest. Sie sieht die Kerninflation im Fiskaljahr bis März 2026 bei 2,7 Prozent und in den Folgejahren bei 1,8 und 2,0 Prozent. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr wurde auf 0,7 Prozent von 0,6 Prozent erhöht. In den Folgejahren wird ein Wachstum von 0,7 und 1,0 Prozent erwartet.

USA

US-Präsident Trump hat das Pentagon nach eigener Darstellung angewiesen, "unsere Atomwaffen auf gleicher Basis" mit Russland und China zu testen. "Wegen der Testprogramme anderer Länder habe ich das Kriegsministerium angewiesen, mit den Tests unserer Atomwaffen auf gleicher Basis zu beginnen", schrieb Trump in den sozialen Medien. "Dieser Prozess wird sofort beginnen." Es blieb jedoch unklar, ob sich Trump auf die Tests von Atomsprengköpfen oder von Raketen und anderen Trägersystemen bezog.

AIRBUS

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October 30, 2025 02:33 ET (06:33 GMT)