Moskau: Ukraine wollte Kampfjet MiG-31 mit Rakete entführen

11.11.25 09:02 Uhr

MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Inlandsgeheimdienst FSB will nach eigenen Angaben die Entführung eines Kampfjets MiG-31 mitsamt Hyperschallrakete Kinschal durch die Ukraine verhindert haben. Für angeblich drei Millionen US-Dollar sollte ein russischer Pilot verleitet werden, mit seinem Flugzeug zu desertieren und den Nato-Stützpunkt Constanta in Rumänien anzusteuern. Das teilte der FSB in Moskau mit. Der FSB machte den ukrainischen Militärgeheimdienst HUR sowie britische Dienste für den Plan verantwortlich.

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Beim Anflug auf Constanta hätte die MiG dann abgeschossen werden sollen, hieß es in der Mitteilung. Quellen außerhalb des FSB dafür gab es nicht. Der Geheimdienst versah sie mit angeblichen Beweisvideos. Er stellte es so dar, als sei die Kontaktaufnahme mit einem russischen Piloten über das journalistische Recherchenetzwerk Bellingcat gelaufen.

Der FSB berichtet immer wieder über angebliche Ermittlungserfolge gegen Terroristen oder die Aufdeckung ukrainischer Anschlagspläne, was in den seltensten Fällen überprüft werden kann. Solche Veröffentlichungen sind zugleich Teil der psychologischen Kriegsführung Russlands.

2023 war ein russischer Hubschrauberpilot mit seiner Maschine Mi-8 in die Ukraine übergelaufen. Er wurde ein Jahr später in Spanien erschossen. Die militärisch schwächere Ukraine versucht immer wieder, Russland spektakuläre und für die Moskauer Führung peinliche Schläge zuzufügen. Dazu zählt auch ein hochkomplexer Angriff vom Juni dieses Jahres: Neben mehreren russischen Luftwaffenstützpunkten wurden Minidrohnen von Lastwagen aus gestartet und griffen strategische Bombenflugzeuge an./fko/DP/zb