Nach Gewinneinbruch

MAN kappt Gewinnprognose für das Gesamtjahr

28.10.14 09:48 Uhr

MAN kappt Gewinnprognose für das Gesamtjahr | finanzen.net

Der Lastwagen- und Maschinenbauer MAN leidet unter einer Absatzschwäche in Europa und Südamerika.

Werte in diesem Artikel

Schlechte Nachrichten hatten sich in den vergangenen Wochen bei MAN schon angedeutet. Nun steht fest: Der Münchener Nutzfahrzeug- und Maschinenbauer kann seine Prognose für das laufende Jahr nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal nicht mehr halten. Die Absatzschwäche in Europa und Südamerika hat die a href="http://www.finanzen.net/aktien/Volkswagen_vz-Aktie" target="_blank">VW-Tochter zu sehr belastet.

Wer­bung

Insgesamt ging der Umsatz im dritten Quartal um rund 5 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurück. Der operative Gewinn in den Monaten Juli bis September brach um rund die Hälfte auf 82 Millionen Euro ein. Unterm Strich blieben davon lediglich 22 Millionen als Gewinn hängen. Auch der Auftragseingang ging mit rund 3,5 Milliarden Euro deutlich zurück und liegt rund ein Fünftel unter Vorjahresniveau. Der operative Gewinn ist damit noch etwas schwächer ausgefallen, als von Dow Jones Newswires befragte Analysten zuvor geschätzt hatten.

Das MAN-Management zeigte sich unzufrieden mit der eigenen Leistung. "Insgesamt sind die Zahlen sicher nicht erfreulich. Wir unternehmen darum alle Anstrengungen, um möglichst bald wieder zurück in die Erfolgsspur zu kommen", sagte Vorstandschef Georg Pachta-Reyhofen. Das seien mitunter schmerzhafte, aber dennoch nötige Einschnitte. So fährt der Konzern beispielsweise Kurzarbeit in den Werken Steyr und Salzgitter.

Diese Ergebnisse hatten sich schon vor einigen Wochen angedeutet, als die Münchener den Ausblick der Nutzfahrzeug-Sparte Truck&Bus hatten kappen müssen. Damals hieß es zwar, die Prognose für den Konzern werde sich wahrscheinlich "nicht gravierend ändern", allerdings haben sich inzwischen die konjunkturellen Zeichen weiter eingetrübt.

Wer­bung

Nun erwarten die Münchener ein "leicht höheres" operatives Ergebnis und einen Umsatz "deutlich unter" Vorjahresniveau. Zuvor war die VW-Tochter von einem "deutlich höheren" operativen Ergebnis und einem Umsatz "spürbar unter" dem Vorjahr ausgegangen.

Dabei geht das Unternehmen schon von einer niedrigen Vergleichsbasis aus. Denn schon im vergangenen Jahr hatte MAN die Prognose zwei Mal senken müssen. Damals hatten vor allem Rückstellungen im Zusammenhang mit Kraftwerksprojekten in der Sparte Power Engineering das Ergebnis vermiest.

In diesem Jahr läuft dagegen das Geschäft mit den Nutzfahrtzeugen nicht rund. Sparten-Chef Anders Nielsen hatte schon auf der Internationalen Automobil Ausstellung der Nutzfahrzeuge (IAA) im September ein düsteres Bild gezeichnet. Damals sagte der Manager, der europäische Markt dürfte zwischen 10 und 15 Prozent schrumpfen, der russische Markt gar um ein Viertel einbrechen.

Wer­bung

Anfang des Jahres war in Europa die strengere Emissionsnorm Euro VI eingeführt worden, sodass Ende vergangenen Jahres noch viele Unternehmen schwere Lastwagen mit alter Norm zu günstigeren Preisen eingekauft hatten. Zudem trübt sich nun mit Blick auf die wirtschaftspolitische Lage in Russland die Stimmung in Europa ein.

In der Sparte Commercial Vehicles ging der Umsatz im abgelaufenen Quartal deshalb um 11 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro zurück. Operativ blieben davon lediglich 18 Millionen nach 98 Millionen Euro im Vorjahr übrig.

Neben Europa lief es auch in dem für MAN bedeutenden Markt Brasilien schlecht. Dort hält die Wirtschaftsflaute nun schon seit längerem an und lässt die Verkäufe der Hersteller einbrechen. MAN setzte in Südamerika, allen voran Brasilien, in den Monaten Juli bis September nur noch knapp 11.000 Nutzfahrzeuge ab, der Umsatz fiel deshalb um mehr als ein Viertel auf 534 Millionen Euro. Das operative Ergebnis schrumpfte auf lediglich 9 Millionen Euro, nach 50 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Auch andere Lkw-Bauer wie Daimler haben in Europa und Brasilien mit der Flaute zu kämpfen. Daimler Trucks musste in Lateinamerika im dritten Quartal einen Absatzrückgang um 23 Prozent auf 12.500 Fahrzeuge verkraften. Doch Daimler und auch Konkurrenten wie Volvo sind globaler aufgestellt und gleichen diese Schwächen durch Verkäufe in anderen Regionen aus. Volvo steigerte dank satten Verkäufen in Nordamerika und Japan Umsatz und Ergebnis, gleiches gilt für Daimler.

DJG/iko/jhe

Dow Jones Newswires

Ausgewählte Hebelprodukte auf MAN

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf MAN

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: MAN

Nachrichten zu MAN

Wer­bung

Analysen zu MAN

DatumRatingAnalyst
02.11.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
29.10.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
28.10.2015MAN VerkaufenIndependent Research GmbH
28.10.2015MAN HoldWarburg Research
28.10.2015MAN HoldDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
11.02.2013MAN kaufenWarburg Research
24.01.2013MAN kaufenDeutsche Bank AG
31.10.2012MAN buyUBS AG
15.10.2012MAN buyDeutsche Bank AG
15.10.2012MAN buyUBS AG
DatumRatingAnalyst
02.11.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
29.10.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
28.10.2015MAN HoldWarburg Research
28.10.2015MAN HoldDeutsche Bank AG
10.09.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
DatumRatingAnalyst
28.10.2015MAN VerkaufenIndependent Research GmbH
27.10.2015MAN SellS&P Capital IQ
30.07.2015MAN VerkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
29.07.2015MAN VerkaufenIndependent Research GmbH
04.05.2015MAN VerkaufenIndependent Research GmbH

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für MAN nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen