Neue Branche

Heidelberger Druckmaschinen-Aktie +35 Prozent: Erster Auftrag aus Rüstungsindustrie

29.07.25 20:12 Uhr

Heidelberger Druckmaschinen-Aktie +35 Prozent: Heidelberger Druckmaschinen zieht erstmals Projekt aus der Rüstungsindustrie an Land | finanzen.net

Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen steigt im Zuge einer strategischen Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems in das Geschäft mit der Rüstungsindustrie ein.

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Für die ehemalige Militärtechniksparte des ostdeutschen Technologiekonzerns JENOPTIK soll Heidelberger Druckmaschinen Regelungstechnik und Energieverteilungssysteme bauen, wie der SDAX-Konzern am Dienstag mitteilte. Beide Unternehmen haben im Rahmen einer Absichtserklärung eine mehrjährige Zusammenarbeit vereinbart, mit der Perspektive, diese auszubauen.

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An der Börse kommt die Neuigkeit gut an - die Heidelberger Druckmaschinenen-Aktie schnellt nach oben. Im XETRA-Handel stand der Anteilsschein schlussendlich 35,65 Prozent höher bei 2,15 Euro. Damit erreichten sie den höchsten Stand seit Ende April 2022.

Die Rally seit Anfang April 2025 zündet also die nächste Stufe. In diesem Jahr haben Heidelberger Druck knapp 135 Prozent gewonnen. Nach dem starken Anstieg der Aktie ist das Unternehmen an der Börse inzwischen wieder gut 650 Millionen Euro wert.

"Es ist das erste konkrete Projekt aus der Rüstungsindustrie, das wir vermelden können", sagte Unternehmenschef Jürgen Otto der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Das Management sei schon seit vielen Monaten unterwegs, die Projekte mit den Partnern abzustimmen. "Sobald die formellen Entscheidungen gefällt sind, gehen wir davon aus, dass wir die Beauftragung bekommen, wenn der Bundeshaushalt und der Verteidigungsausschuss die Aufträge vergeben."

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Die europäische und deutsche Politik wollen Hunderte Milliarden Euro für die Verteidigung mobilisieren. Der russische Angriff auf die Ukraine und weitere geopolitische Spannungsfelder wie der Nahostkonflikt haben die staatlichen Rüstungsprogramme beschleunigt.

"Der Rüstungsmarkt ist ein großer Markt, er ist viele, viele Milliarden Euro schwer, mit der Tendenz wachsend", sagte der langjährige Automanager Otto. Das Unternehmen sei hervorragend für den Markt qualifiziert, um in diesem eine Rolle zu spielen. Heidelberger Druckmaschinen werde in den nächsten drei Jahren in dem gesamten Industriesegment, zu dem das Rüstungsgeschäft zählt, mindestens 100 Millionen Euro erwirtschaften, zeigte sich der Manager zuversichtlich.

"Wir sagen nicht, dass wir bessere Panzer bauen können als die bewährten Hersteller", machte er deutlich. Aber das, was in einem Panzer an Technologie drin sei, beherrsche das Unternehmen und könne helfen, es zu skalieren. Heidelberger Druckmaschinen entwickele und fertige von der Gießerei, mechanischen Bearbeitung über Mechatronik, Pneumatik bis hin zur Software, Elektronik und Elektrik alles im Haus.

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Der Partner Vincorion sei auf Energieversorgungsanlagen für die Rüstungsindustrie spezialisiert und baue unter anderem Stromgeneratoren, sagte Michael Wellenzohn, Leiter der Sparte Industry. Ein Stromgenerator bestehe aus den Elementen Motor, Generator und Steuerschrank. "Wir bauen das Herzstück, den Steuerschrank". Dieser regele das System und gebe elektrische Energie in der gewünschten Spannung und Frequenz ab. Kerntechnologie sei die Leistungselektronik, auf die Heidelberg spezialisiert sei.

Die ersten finanziellen Beiträge durch den Deal dürften nach Einschätzung von Thomas Wissler von MWB Research zwar nur moderat ausfallen. Die langfristigen Vorteile und die Signalwirkung für Heidelbergs Transformationsprozess seien aber erheblich. Die Partnerschaft mit Vincorion sei für Heidelberg ein strategisch sinnvoller Diversifizierungsschritt. Das Umsetzungsrisiko sei begrenzt, da das Unternehmen bereits über entsprechende Kapazitäten verfüge. Strategisch richte sich Heidelberger Druck damit auch stärker auf sicherheitskritische Technologien aus, wodurch die Geschäfte längerfristig robuster und werthaltiger würden.

Derweil hat der Kompromiss im Zollkonflikt zwischen der EU und den USA keine Auswirkungen für das Unternehmen. "Es gibt für uns keine neue Situation", sagte Unternehmenschef Otto. Egal wie hoch die Zölle ausfielen, Heidelberger Druck werde die entstehenden höheren Kosten an die Kunden weitergeben. Das Unternehmen genießt laut dem Vorstandschef den Vorteil, dass es keinen Wettbewerber in den USA hat, der Offsetdruckmaschinen herstellt.

Das Management hoffe aber, dass nun Planungssicherheit einkehre, sowohl für die Kunden als auch für das Unternehmen. Heidelberger Druckmaschinen arbeite in über 170 Ländern der Welt und sei somit sehr global aufgestellt, fügte der Vorstandschef hinzu.

Die EU und die USA hatten sich darauf geeinigt, dass der Zollsatz auf die meisten Importe bei 15 Prozent liegen soll. Das soll auch für Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte gelten. Für bestimmte Güter wie Aluminium und Stahl sollen die Zölle unverändert 50 Prozent betragen.

/mne/bek/he

HEIDELBERG (dpa-AFX)

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