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19.09.25 09:58 Uhr

Allianz Trade Analyse: Das sind die Gewinner und Verlierer in der

US-Wirtschaft im Handelskrieg

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Hamburg (ots) -

- Ausländische Exporteure und US-Verbraucher zahlen in mehr als drei Viertel der

Produkte (77 %) die Zeche im Handelskrieg; US-Unternehmen nur bei 23 %

- Steigende Kluft: Einige Produkte verteuern sich stärker als die tatsächlichen

Importkosten es erwarten ließen, beispielsweise Möbel, Autos, Bekleidung,

Schmuck und Schuhe

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- Insbesondere US-Großhändler geben höhere Kosten einfach weiter, um ihre Margen

zu erhalten

Die Verbraucherpreise in den USA dürften mit dauerhaften Zöllen auf importierte

Waren und wichtige Vorleistungen in der zweiten Jahreshälfte steigen. Die

aktuelle Analyse des weltweit führenden Kreditversicherers Allianz Trade geht

davon aus, dass amerikanische Einzelhändler und Hersteller ihre Preise für

Autos, Elektronik, Möbel und Textilien in der zweiten Jahreshälfte 2025 weiter

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erhöhen werden. Das bleibt nicht ohne Folgen: Das Wachstum der

Einzelhandelsumsätze in den USA dürfte sich im nächsten Jahr auf knapp unter +2

% verlangsamen, und das Einzelhandelsvolumen dürfte nur um 1 bis 3 % steigen, da

sich die Auswirkungen auf die Verbraucherpreise zunehmend bemerkbar machen.

Neben den US-Verbrauchern zählen häufig auch ausländische Exporteure zu den

Verlieren.

"Die eindeutigen Verlierer im Handelskrieg sind US-Verbraucher und ausländische

Exporteure. Sie zahlen in den meisten Fällen am Ende die Zeche", sagt Ano

Kuhanathan, Head of Corporate Research bei Allianz Trade. "Noch sind die

Auswirkungen auf die Nachfrage relativ gering, aber das dürfte sich mit weiteren

Preissteigerungen in der zweiten Jahreshälfte ändern. Die Gewinner und Verlierer

variieren allerdings je Branche und Produktsparte."

Gewinner und Verlierer: Ungleiche Last bei Verteilung der Zoll-Kosten

Vergleicht man Importpreise mit den tatsächlichen Verkaufspreisen dieser Güter

in den USA, zeigt sich, dass die Zölle nur in seltenen Fällen von den

Importeuren getragen werden. US-Unternehmen übernehmen lediglich für weniger als

ein Viertel (23 %) der Produkte höhere Kosten, hauptsächlich im Agrar- und

Lebensmittelsektor wie beispielsweise Frühstückscerealien, Süßigkeiten und Kekse

und Milchprodukte. Dies dürfte auf den starken inländischen Wettbewerb und die

preissensiblen Verbraucher in diesen Kategorien zurückzuführen sein.

In 77 % der Fälle müssen entweder die ausländischen Exporteure oder die

US-Verbraucher die Zoll-Mehrkosten schultern. Ausländische Exporteure haben vor

allem bei Tierfutter, Zucker, Papier, Snacks, Tiefkühlkost und Nudeln ihre

Verkaufspreise gesenkt und absorbieren so die zusätzlichen Zollkosten.

Gleichwohl bleiben bei vielen Produkten auch an Verbrauchern viele Mehrkosten

hängen - in manchen Fällen sogar noch zusätzliche opportunistische

Preiserhöhungen von US-Unternehmen mit großer Preissetzungsmacht.

Einige Produkte verteuern sich stärker als die Importkosten

"Insbesondere bei Kaffee, Getränken, Unterhaltungselektronik, Bekleidung,

Sportartikeln, Spielzeug und Schmuck sind die Endverbraucherpreise in den USA

stärker gestiegen als die Importkosten", sagt Kuhanathan. "Nach unseren

Schätzungen dürften Verbraucher insbesondere für Waren wie Möbel 3,6 % und für

Autos, Bekleidung, Schmuck und Schuhe 1,2 % bis 2,3 % mehr bezahlen als aufgrund

der Importkosten zu erwarten war."

Selbst in eher nischenhaften Kategorien wie Wein zahlten die Verbraucher fast

ein Prozent mehr als die Importpreise suggerieren würden.

Insbesondere Großhändler geben höhere Preise einfach weiter

Diese Entwicklung zeigt sich mitunter auch in den Unternehmensgewinnen im

US-Einzelhandel, die teilweise deutlich gestiegen sind. Die operativen Margen

der US-Großhändler stiegen im zweiten Quartal 2025 auf 3,7 % gegenüber 1,8 % im

ersten Quartal, die der Lebensmitteleinzelhändler von 3,5 % auf 4,6 %. Im

Gegensatz dazu verzeichneten amerikanische Discounter im vergangenen Quartal

kaum Veränderungen in ihrer Rentabilität. Dies deutet darauf hin, dass

Unternehmen, die sich nicht auf extrem niedrige Preise konzentrieren - oder

solche, die eher Geschäftskunden als Verbraucher bedienen -besser in der Lage

waren, höhere Kosten weiterzugeben.

"Dies zeigt aber auch, dass Teile der Lieferkette höhere Preise einfach

weitergeben - zumindest über einen gewissen Zeitraum - um ihre eigenen Gewinne

zu bewahren oder auszubauen", sagt Kuhanathan. "Aufgrund der Marktstruktur

dürften insbesondere US-Großhändler ihre höheren Margen länger durchsetzen

können und so doppelt zu profitieren."

Unternehmen absorbieren Mehrkosten bei Arzneimitteln und Süßigkeiten

In einigen Fällen führten der harte Wettbewerb und die Kostenübernahme durch die

Importeure dazu, dass die tatsächlichen Preissteigerungen unter den Prognosen

lagen. So kosteten beispielsweise Arzneimittel und Süßwaren weniger als aufgrund

der Importpreisinflation zu erwarten gewesen wäre. Insbesondere wenn Verbraucher

zahlreiche inländische Alternativen haben oder die Preissetzungsmacht der

Unternehmen eher schwach ist, schlucken die US-Unternehmen einen Teil oder die

gesamten Zölle, um ihren Marktanteil zu erhalten. Das zeigt: Die Weitergabe der

Zölle ist über Branchen und Produktsparten sehr ungleichmäßig verteilt.

Die vollständige Analyse (ENG, pdf) finden Sie hier:

https://bit.ly/3Vplvwk

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und

anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz

gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100

Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,

um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert die

Allianz Trade Gruppe täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen

kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die

Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)

entfallen.

Mit dieser Expertise macht die Allianz Trade Gruppe den Welthandel sicherer und

gibt den weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte

und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating

von Standard & Poor's ist die Holding von Allianz Trade mit Sitz in Paris im

Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen ist in über 40 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.800

Mitarbeiter weltweit. 2024 erwirtschaftete die Allianz Trade Gruppe einen

konsolidierten Umsatz von EUR 3,8 Milliarden und versicherte weltweit

Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.400 Milliarden.

Weitere Informationen auf http://www.allianz-trade.de

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ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v) Ausmaß

der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii) Wechselkursentwicklungen

einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii) Entwicklung der

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einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der Europäischen

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