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25.09.25 10:12 Uhr

Banken unter Druck: 40 Prozent der kleinen und mittelgroßen Händler

erwägen Wechsel zu PayTechs

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Berlin (ots) -

- Händler müssen aufgrund ihrer derzeit unzuverlässigen Zahlungssysteme mit bis

zu neun Stunden Ausfallzeit pro Jahr rechnen, was die Attraktivität

alternativer PayTech- [1] -Optionen erhöht

- PayTechs gewinnen Innovationswettlauf: 60 Prozent setzen auf digitale

Währungen und Stablecoins, gegenüber 41 Prozent der Banken

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- Die weltweiten bargeldlosen Transaktionen werden bis 2029 voraussichtlich 3,5

Billionen erreichen, angeführt vom rasanten Wachstum in der Region

Asien-Pazifik

Der heute veröffentlichte World Payments Report 2026

(https://www.capgemini.com/insights/research-library/world-payments-report/) des

Capgemini (http://www.capgemini.de/) Research Institute hebt den zunehmenden

Druck auf Banken hervor, ihre Händlerdienstleistungen zu modernisieren, da sie

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im Wettbewerb mit agileren PayTechs stehen, also Unternehmen, die speziell

gegründet wurden, um Technologielösungen zur Erleichterung von Zahlungen

anzubieten. Die Studiet, die nun bereits zum 21.Mal erscheint, kommt zu dem

Schluss, dass Banken vor einer schwierigen Aufgabe stehen, da die Zufriedenheit

insbesondere bei kleinen (15 Prozent) und mittelständischen Händlern (22

Prozent) sehr gering ist. Dennoch bevorzugen 66 Prozent der Händler für ihre

Finanzdienstleistungen nach wie vor traditionelle Anbieter, was eine bedeutende

Chance für die Zukunft darstellt.

"Da sich viele Banken eher auf das Kartengeschäft als auf die Akquise von

Händlern konzentrieren, sind Lücken in der Betreuung von Händlern entstanden,

wodurch agile, digital orientierte Wettbewerber Marktanteile gewinnen konnten",

sagte Florian Forst, Global Head of Payment Services bei Capgemini Invent.

"Angesichts der Tatsache, dass 40 Prozent der Händler auf der Suche nach

Alternativen sind, ist die Botschaft klar: Banken laufen Gefahr, vollständig aus

dem Händler-Ökosystem zu fallen. Um sich wieder zu erholen, müssen sie die

Reibungsverluste beseitigen, die Händler Zeit und Geld kosten und die

Möglichkeiten generativer KI nutzen. Diejenigen, die schnell handeln und die

Händler in den Mittelpunkt ihrer Strategie stellen, sind am besten positioniert,

um in einer neuen Ära des Handels mit PayTechs zu konkurrieren."

Banken laufen Gefahr, für Händler an Bedeutung zu verlieren

Laut der neuen Studie haben Banken das Geschäft mit Händlerdienstleistungen

aufgrund von Margenverengung, zunehmend komplexer Infrastruktur und hohen

Betriebskosten zurückgestellt, sodass PayTechs in die Bresche gesprungen sind,

um diese Lücke zu füllen. Während 70 Prozent der Händler geringe Zalungsausfälle

und eine zuverlässige Infrastruktur in einer digitalisierten Umgebung schätzen,

sind nur 19 Prozent der Banken von ihrer eigenen Fähigkeit überzeugt, diese

Dienstleistungen zu erbringen. Ebenso verlangen 69 Prozent der Händler ein

schnelles und nahtloses Onboarding, doch nur 13 Prozent der Führungskräfte im

Bankwesen glauben, dass ihre Institute vollständig in der Lage sind, diesen

Service zu bieten.

Der World Payments Report hebt auch die großen Herausforderungen beim Onboarding

von Händlern durch Banken hervor, die bis zu sieben Tage dauern kann und

durchschnittlich bis zu 496 US-Dollar kostet. PayTechs hingegen ermöglichen es

Händlern, in weniger als 60 Minuten für nur 214 US-Dollar live zu gehen. Dieser

langsame und umständliche Prozess kostet Händler sowohl Umsatz als auch Geduld

und führt dazu, dass viele von ihnen abwandern.

PayTechs gewinnen den Innovationswettlauf

Was das Innovationstempo angeht, überholen PayTechs die Banken und schaffen

damit eine erhebliche Diskrepanz. So haben beispielsweise 70 Prozent der

PayTechs Payments Orchestration eingeführt, also einen Prozess, bei dem

Unternehmen ihre verschiedenen Zahlungsdienstleister (PSPs), Banken und Acquirer

über eine einzelne Plattform verwalten und integrieren. Dies ist eine wichtige

Voraussetzung für die intelligente Weiterleitung von Transaktionen, nur 47

Prozent der Banken verfügen derzeit darüber. Weitere 41 Prozent der Banken geben

an, GenAI in ihren gesamten Betriebsabläufen einzusetzen, verglichen mit 60 %

der neueren Marktteilnehmer. Ebenso prägen PayTechs die Markterwartungen im

Einklang mit regulatorischen Veränderungen: Fast die Hälfte von ihnen räumt

digitalen Währungen der Zentralbanken und Stablecoins Priorität ein, und 59

Prozent befassen sich mit Rahmenwerken für digitale Identitäten, gegenüber nur

23 Prozent bzw. 38 Prozent der Banken.

Lücken bei der Betrugsbekämpfung und der Zahlungsabwicklung sind ein weiterer

Bereich mit Verbesserungspotenzial. Nur 26 Prozent der Führungskräfte von Banken

geben an, dass sie Vertrauen in ihre fortschrittlichen Maßnahmen zur

Betrugsbekämpfung und Datensicherheit haben. Händler spüren diese Belastung

besonders stark und melden Verluste von etwa 2 Prozent ihres Gesamtumsatzes

durch Zahlungsbetrug und bis zu 9 Stunden Ausfallzeit pro Jahr aufgrund

unzuverlässiger Systeme.

Neue digitale Zahlungsmethoden gewinnen an Bedeutung, während Karten weltweit an

Marktanteilen verlieren

In den letzten zehn Jahren haben sich die weltweiten bargeldlosen Transaktionen

vervierfacht, wobei fast 90 Prozent davon im Einzelhandel und im B2C-Bereich

getätigt wurden. Im Jahr 2024 wird das Volumen schätzungsweise über 1,6

Billionen erreichen, wobei Prognosen davon ausgehen, dass es bis 2029 3,5

Billionen überschreiten wird.

Weltweit gewinnen Sofortzahlungen und digitale Geldbörsen im Zahlungsmix an

Einfluss und steigen von 13 Prozent im Jahr 2020 auf 25 Prozent im Jahr 2024. Im

Gegensatz dazu wird der Anteil der Karten am Zahlungsmix im gleichen Zeitraum

voraussichtlich von 65 Prozent auf 52 Prozent zurückgehen, auch wenn die

Gesamtzahl der Kartentransaktionen weiter zunimmt. Der asiatisch-pazifische Raum

führte den Anstieg mit fast 800 Milliarden digitalen Transaktionen im Jahr 2024

an, wobei für 2025 ein Wachstum von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet

wird. Im Gegensatz dazu verzeichnete Nordamerika im Jahr 2024 etwa 256

Milliarden digitale Transaktionen, wobei für das kommende Jahr ein langsameres

Wachstum (7 Prozent) prognostiziert wird, da Karten weiterhin den Zahlungsmix

dominieren.

Banken müssen die Chance nutzen

Die Kombination aus steigenden Transaktionsvolumina im E-Commerce und der

Stabilität des Zahlungsgeschäfts macht Merchant Servicing zu einer

hervorragenden Gelegenheit für Banken, ihre Beziehungen über die reine

Abwicklung hinaus zu vertiefen. Banken können ihre einzigartigen Stärken,

darunter das über Generationen hinweg aufgebaute Vertrauen und die Macht des

Betriebskapitals, nutzen, um Geschäfte zurückzugewinnen. Konkret nennen Händler

die starke Markenreputation der Banken (78 Prozent), die wahrgenommene

Stabilität und langfristige Präsenz auf dem Markt (49 Prozent) sowie das im

Vergleich zu PayTechs breitere Spektrum an Finanzprodukten (46 Prozent).

Händler scheinen bereit zu sein, wieder zu traditionellen Anbietern

zurückzukehren, wenn Banken und Zahlungsanbieter integrierte,

branchenspezifische Mehrwertdienste anbieten können, wie z. B. eine reibungslose

Integration mit Essenslieferplattformen für Restaurants oder nahtlose

Treueprogramme für Einzelhändler. Acht von zehn Händlern geben außerdem an, dass

sie einen Wechsel zu einer Bank in Betracht ziehen würden, wenn diese alle

Dienste eines PayTech-Anbieters zum gleichen Preis anbieten könnte.

Lesen Sie die vollständige Studie: Die (nicht ganz so) stille Übernahme

(https://www.capgemini.com/insights/research-library/world-payments-report/)

Über die Studie

Der World Payments Report 2026 stützt sich auf Erkenntnisse aus zwei

Hauptquellen - der globalen Umfrage unter Führungskräften im Zahlungsverkehr

2025 und den globalen Händlerumfragen und -interviews 2025. Diese primären

Forschungsquellen umfassen Erkenntnisse aus 15 Märkten: Australien, Brasilien,

Kanada, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Indien, Italien, den Niederlanden,

Polen, Singapur, Spanien, Schweden, Groß Britannien und den Vereinigten Staaten.

Im Rahmen der globalen Händlerumfrage 2025 wurden 2.600 Händler aus den

Bereichen Kleinunternehmen (Umsatz bis zu 1 Mio. USD), mittelständische

Unternehmen (Umsatz 1 Mio. USD bis 100 Mio. USD) und Großunternehmen (Umsatz >

100 Mio. USD) befragt. An den globalen Umfragen und Interviews mit

Führungskräften aus dem Zahlungsbereich für 2025 nahmen über 420 Teilnehmer

teil, darunter mehr als 65 gezielte Interviews mit leitenden Führungskräften aus

dem Zahlungsbereich von führenden Banken und PayTech-Anbietern, darunter

traditionelle Zahlungsdienstleister, New-Age-Anbieter, PayFacs und ISVs aus

Nord- und Südamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum.

Über Capgemini

Capgemini ist ein globaler Business- und Technologie-Transformationspartner für

Organisationen. Das Unternehmen unterstützt diese bei ihrer dualen

Transformation für eine stärker digitale und nachhaltige Welt - stets auf

greifbare Fortschritte für die Gesellschaft bedacht. Capgemini ist eine

verantwortungsbewusste, diverse Unternehmensgruppe mit einer über 55-jährigen

Geschichte und 350.000 Mitarbeitenden in mehr als 50 Ländern. Kunden vertrauen

auf Capgemini, um das Potenzial von Technologie für die ganze Breite ihrer

Geschäftsanforderungen zu erschließen. Capgemini entwickelt mit seiner starken

Strategie, Design- und Engineering-Expertise umfassende Services und

End-to-End-Lösungen. Dabei nutzt das Unternehmen seine führende Kompetenz in den

Bereichen KI, generative KI, Cloud und Daten sowie profunde Branchenexpertise

und sein Partner-Ökosystem. Die Gruppe erzielte 2024 einen Umsatz von 22,1

Milliarden Euro.

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Über das Capgemini Research Institute

Das Capgemini Research Institute ist Capgeminis hauseigener Think-Tank in

digitalen Angelegenheiten. Das Institut veröffentlicht Forschungsarbeiten über

den Einfluss digitaler Technologien auf große Unternehmen. Das Team greift dabei

auf das weltweite Netzwerk von Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mit

akademischen und technologischen Partnern zusammen. Das Institut hat

Forschungszentren in Indien, Singapur, Großbritannien, und den USA.

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[1] Für die Zwecke dieser Studie bezieht sich "PayTechs" auf Unternehmen, die

Lösungen für die Zahlungsabwicklung entwickeln und anbieten, darunter mobile

Zahlungen, kontaktlose Transaktionen, digitale Geldbörsen und Zahlungsgateways.

Dazu gehören Zahlungsdienstleister (Payment Service Providers, PSPs),

Zahlungsdienstvermittler (Payment Facilitators, PayFacs) und unabhängige

Softwareanbieter (Independent Software Vendors, ISVs), die integrierte

Zahlungsfunktionen für spezifische Geschäftsanforderungen oder Branchen

bereitstellen.

Pressekontakt:

Katharina Wilhelm

Tel.: + 49 151 4025 1678

E-Mail: mailto:katharina.wilhelm@capgemini.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/16952/6125064

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