Platow-Kolumne

Wie gut sind Solaraktien wirklich?

15.04.11 17:09 Uhr

Wie gut sind Solaraktien wirklich? | finanzen.net

Meyer Burger übernimmt Roth & Rau, und schon wird munter über weitere Zusammenschlüsse spekuliert.

Kommt es zu einer Konsolidierung bei den Produzenten von Maschinen für die Solarindustrie? Oder zu einer Übernahmewelle im Solarsektor ganz allgemein?

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Fest steht: Die Spekulationsblase der Jahre 2003 bis 2007, als Anleger mit Aktien wie Solarworld oder Solon binnen fünf Jahren ihren Einsatz verhundertfachten, ist geplatzt. Solarworld hat seit dem Hoch 77% verloren, Solon 95%. Dabei sehen die Aktiencharts von Colexon, Conergy, Phoenix Solar, Q-Cells, SAG Solarstrom, Solar-Fabrik, Solarhybrid oder Systaic nicht minder schlimm aus. Charttechnisch neutral bewerten wir Centrosolar, Payom Solar, SMA Solar, Solar Millennium und Sunways. Im Aufwind sind nur Aleo Solar, Centrotherm und Solarparc.

Warum stehen Solaraktien nicht mehr auf der Sonnenseite, trotz Atom-Katastrophe von Fukushima und grün-rotem Wahlsieg in Baden-Württemberg? Weil Anleger an den langfristigen Perspektiven der deutschen Vertreter zweifeln. Experten raunen, Solaranlagen seien die neuen Halbleiter. Die Konkurrenz aus Asien sei übermächtig, produziere viel billiger und wachse stärker. Zudem werde die Politik künftig statt der Solar- eher die Gas- und Windenergiebranche päppeln.

Für eine Branche, die am Tropf staatlicher Förderung hängt, sind das unangenehme Aussichten. Wählen Sie Solaraktien daher sorgfältig aus! Bevorzugen Sie Unternehmen, die in ihrem Teilmarkt führend sind und deren Aktien sich zuletzt besser als der Branchenschnitt entwickelten, z. B. unsere Empfehlungen Centrotherm oder SMA Solar.

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Wahrscheinlich werden sogar ein paar Firmen von Konkurrenten aufgekauft. Aber wenn die Übernahmeprämien so niedrig sind wie bei Roth & Rau (11%), lohnt eine Spekulation darauf nicht.

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.