POLITIK: Emissionen in der EU um 2,5 Prozent gesunken
KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen ist in der Europäischen Union im vergangenen Jahr erneut gesunken. Die Netto-Emissionen in der EU gingen im vergangenen Jahr um weitere schätzungsweise 2,5 Prozent zurück, wie die Europäische Umweltagentur (EEA) kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien mitteilte.
Die EU bleibe damit weitgehend auf Kurs, um ihr für 2030 ausgegebenes Klimaziel zur Verringerung der Emissionen um 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu erreichen, erklärte die in Kopenhagen ansässige EU-Behörde. Die 27 EU-Staaten befänden sich den neuesten Daten zufolge gemeinsam auf dem Weg zu einer Senkung um 54 Prozent bis 2030 - vorausgesetzt, sie setzten ihre derzeitigen und geplanten politischen Maßnahmen vollständig um.
Neues Klimaziel für 2040
Bis 2024 sind die Emissionen im Vergleich zu 1990 nunmehr um etwas mehr als 37 Prozent zurückgegangen. Betrachte man nur den nationalen Treibhausgas-Ausstoß der Länder und rechne den internationalen Luft- und Seeverkehr heraus, komme man auf 39 Prozent - dies spiegle geringere Fortschritte in diesen Sektoren wider, schrieben die Experten.
Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Die Mitgliedstaaten hatten sich in dieser Woche auch auf ein Ziel für das Jahr 2040 verständigt: Bis dann wollen sie ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 90 Prozent senken. Dabei handelt es sich allerdings um einen Kompromiss, bei dem fünf Prozentpunkte davon durch Deals mit dem außereuropäischen Ausland erkauft werden können. Über die Einigung muss nun noch mit dem Europaparlament verhandelt werden.
Größte Einsparungen im Energiesektor
Wie in den Vorjahren verzeichnete die EEA die größten Emissionsrückgänge im Energiesektor, in dem erneuerbare Energien fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl immer weiter ablösen. Geringer fielen die Einsparungen in anderen Sektoren wie der Landwirtschaft, dem Gebäudewesen und der Abfallwirtschaft aus.
In der Industrie und beim nationalen wie internationalen Verkehr stiegen sie dagegen sogar leicht an. Die EEA merkte dazu an, dass unter anderem die Verkaufszahlen von E-Autos 2024 rückläufig gewesen seien. Alle derzeitigen Trends unterstrichen die Notwendigkeit, den Klimaschutz weiter zu stärken und in ihn zu investieren./trs/DP/jha