Bayer-Aktie mit Kursfeuerwerk: Bayer verzeichnet steigenden Pharma-Gewinn

Schwache Zahlen im Agrargeschäft haben bei Bayer zum Jahresauftakt das Konzernergebnis deutlich geschmälert, der Rückgang fiel aber nicht so stark aus wie von Analysten erwartet.
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Das bereinigte Konzern-EBITDA ging um 7,4 Prozent auf 4,085 Milliarden Euro zurück, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern in Leverkusen mitteilte. Der Markt hatte nur mit 3,749 Milliarden Euro gerechnet.
Ursächlich für das bessere Abschneiden sind steigende Gewinne im Pharmageschäft. Dort führten steigende Umsätze zu einem Anstieg des bereinigten EBITDA um 12,4 Prozent, während Analysten mit weniger Gewinn als im Vorjahr gerechnet hatten.
Die währungsbereinigte Prognose bestätigte Bayer, rechnet aber im Pharmabereich sowohl bei Umsatzwachstum als auch Ergebnismarge damit, den oberen Bereich des prognostizierten Zielkorridors zu erreichen.
Nach Steuern und Anteilen Dritter verdiente Bayer mit 1,3 Milliarden Euro 35,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie ging um 11,7 Prozent auf 2,49 Euro zurück. Dafür war vor allem der 10,2-prozentige Rückgang beim EBITDA vor Sondereinflüssen im Agrargeschäft verantwortlich. Der Umsatz lag mit 13,7 Milliarden Euro nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau.
Analysten hatten im Schnitt 1,45 Milliarden Euro Nettogewinn und 13,5 Milliarden Euro Umsatz prognostiziert.
Bayer stellt für Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten 427 Mio Euro zurück
Bayer hat im ersten Quartal 427 Millionen Euro für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem glyphosatbasierten Unkrautvernichter Roundup zurückgestellt. Das geht aus dem Quartalsbericht des Leverkusener Unternehmens hervor. Insgesamt belaufen sich die negativen Sondereinflüsse auf das Ergebnis in den Monaten Januar bis März auf 587 Millionen Euro.
Bayer-Anleger feiern Jahresstart - Probleme bleiben aber
Besser als befürchtete Geschäftsergebnisse von Bayer zum Jahresauftakt haben am Dienstag bei den Anlegern für Erleichterung gesorgt. Die Papiere der Leverkusener gewannen im XETRA-Handel letztlich 2,83 Prozent auf 24,74 Euro.
Im laufenden Jahr liegen sie nun gut 39 Prozent im Plus, nachdem die Anleger im Vormonat noch einen weiteren Tiefststand seit über 20 Jahren verkraften mussten.
"Das erste Quartal hat die Erwartungen übertroffen", schrieb der Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank am Morgen. Zu verdanken sei dies vornehmlich dem Pharmageschäft. Insgesamt sei es beruhigend, zumal auch im aktuell wegen des Zollthemas unsicheren Umfeld die Jahresziele auf konstanter Währungsbasis bestätigt wurden. Friedrichs wies jedoch gleichzeitig auf den anhaltenden Ergebnisrückgang und die weiter präsenten Risiken durch Rechtsstreits hin.
Peter Spengler von der DZ Bank rechnet mit anziehenden Markterwartungen nach dem guten Jahresstart, zu dem wohl auch das Effizienzprogramm beigetragen habe.
Insgesamt kämpft Bayer noch immer mit dem Problem der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, die man sich 2018 im Zuge der Übernahme von Monsanto mit eingehandelt hat. Vor der Übernahme hatten Bayer-Aktien noch 100 Euro gekostet, 2015 in der Spitze sogar gut 146 Euro.
Mansoori: Aus für Frankfurter Bayer-Werk völlig inakzeptabel
Die geplante Schließung des Bayer-Werks in Frankfurt stößt auf scharfe Kritik der Landesregierung in Wiesbaden. "Die Schließung eines hessischen Standorts ist für uns völlig inakzeptabel", erklärte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD). "Sie widerspricht den Prinzipien der Sozialpartnerschaft, auf denen unsere Arbeitswelt basiert."
Mansoori forderte Bayer auf, "endlich ernsthaft mit den Belegschaftsvertretern nach Alternativen zu suchen und fair zu verhandeln". "Wenn der Konzern sich auf diesen Dialog einlässt, stehen wir als Land an der Seite der Beschäftigten und unterstützen, wo immer es nötig ist."
Bayer hatte am Montag angekündigt, sein Pflanzenschutz-Geschäft neu aufzustellen und den Standort im Frankfurter Industriepark Höchst mit rund 500 Beschäftigten bis Ende 2028 zu schließen. Allerdings sollen nicht alle Jobs wegfallen. Für Teile der Pflanzenschutz-Produktion soll ein Käufer gefunden werden, andere sollen auf die Standorte in Dormagen und Knapsack (Nordrhein-Westfalen) übergehen. Die Forschung und Entwicklung werde in Monheim am Rhein gebündelt. Als Grund gab der Pharma- und Agrarchemiekonzern harte Billigkonkurrenz aus Asien, Überkapazitäten und zunehmende Regulierung an.
Betriebsrat kündigt Widerstand an
Die Chemiegewerkschaft IG BCE und der Bayer-Gesamtbetriebsrat hatten die Schließungspläne für Frankfurt als "Zäsur in der 162-jährigen Konzerngeschichte" kritisiert. Marianne Maehl, Bayer-Betriebsratsvorsitzende in Frankfurt, kündigte Widerstand der Arbeitnehmer an. "Wir werden kämpfen - für den Erhalt des Standorts, für unsere Zukunft und für faire Perspektiven."
Das geplante Aus des Bayer-Werks in Frankfurt ist ein schwerer Schlag für den Industriepark Höchst, wo rund 90 Chemie- und Pharmaunternehmen mit etwa 20.000 Beschäftigten ansässig sind. Erst vergangenes Jahr hatte der Chemieriese BASF angekündigt, seinen Standort in Frankfurt aufzugeben.
IHK sieht Bayer-Rückzug als Alarmsignal
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt bezeichnete den Rückzug von Bayer als Alarmsignal. "Der Industrie-Standort Deutschland wird durch zahlreiche staatlich bedingte Standort-Nachteile wie teure Energie, hohe Steuer- und Abgabenlast sowie Überregulierung und Bürokratie im internationalen Wettbewerb zurückgeworfen", sagte IHK-Präsident Ulrich Caspar. Die Bundesregierung müsse schnell die wirtschaftlichen Bedingungen verbessern. "Nur dann werden Industrieunternehmen künftig hier investieren und dem globalen Wettbewerbsdruck standhalten können."
DOW JONES und dpa-AFX
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