Puma: Übernahmefantasie verpufft schnell wieder

18.09.25 17:33 Uhr

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Die Spekulationen um einen Verkauf des Sportartikelherstellers haben die Aktie zunächst nach oben katapultiert. Doch Analystenzweifel und die schwierige operative Lage lassen die Euphorie schnell wieder schwinden.

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Die jüngste Kursrally bei Puma erweist sich als klassisches Beispiel dafür, wie schnell Übernahmefantasien wieder verpuffen können. Nach dem spektakulären Kurssprung um knapp 17 Prozent am Mittwoch folgte bereits am Donnerstag die Ernüchterung: Die Aktie verlor zeitweise wieder über 4 Prozent. Auslöser der anfänglichen Euphorie war ein Bericht im Manager Magazin über die Verkaufsabsichten der Großaktionärsfamilie Pinault, die mit ihrem 29-Prozent-Anteil angeblich keine strategischen Ziele mehr verfolgt. Als potenzielle Käufer wurden der Finanzinvestor CVC und das US-Markenmanagement-Unternehmen Authentic Brands Group (ABG) genannt.

Doch die Zweifel der Analysten ließen nicht lange auf sich warten. JPMorgan dämpfte die Erwartungen erheblich und sieht eine baldige Übernahme als unwahrscheinlich an. Das Kursziel von nur 16 Euro und die "Underweight"-Empfehlung wurden beibehalten. Auch die Deutsche Bank äußerte Bedenken und bezeichnete speziell ABG als nicht glaubwürdigen Kandidaten für die Übernahme.

Charttechnisch präsentiert sich Puma trotz der jüngsten Volatilität weiterhin in einer prekären Lage. Der aktuelle Kurs von 22,57 Euro liegt zwar deutlich über dem Tief von 17,04 Euro, das vor einem Monat markiert wurde - dem niedrigsten Stand seit 2016. Dennoch bleibt die Aktie mit einem Jahresverlust von knapp 50 Prozent das Schlusslicht im MDax. Die gleitenden Durchschnitte zeichnen ein gemischtes Bild: Während der 100- und 50-Tage-Durchschnitt bei rund 21,40 Euro bzw. 20 Euro überwunden wurden, stellt der 200-Tage-Durchschnitt bei 26,50 Euro weiterhin eine massive Hürde dar.

Allerdings: Insbesondere die Rückeroberung der 100-Tage-Linie steht noch auf wackligen Beinen vor dem Hintergrund der negativen Analystenkommentare. Allerdings spricht der Break für eine gewisse Stabilisierung. Der MACD zeigt mit 0,3197 positive Signale und befindet sich in einer konstruktiven Phase, während der RSI bei 65,60 noch Luft nach oben lässt, ohne bereits überkauft zu sein.

Das erhöhte Handelsvolumen während der Rally-Phase deutet darauf hin, dass durchaus Interesse an der Aktie vorhanden ist, allerdings scheint dieses primär spekulationsgetrieben zu sein. Die fundamentalen Herausforderungen des Unternehmens bleiben bestehen: schwächelnde Marktposition, Konkurrenzdruck und die Unsicherheit über die künftige strategische Ausrichtung unter dem neuen CEO, der Ende Oktober zusammen mit den Quartalszahlen eine neue Strategie vorstellen will.

Sollte die Übernahmefantasie endgültig platzen, droht jedoch ein erneuter Test der psychologisch wichtigen 20-Euro-Marke oder sogar ein Rückfall in Richtung des August-Tiefs. Nur eine nachhaltige Überwindung der 25-Euro-Schwelle könnte den Weg für eine echte Trendwende ebnen, doch dafür bräuchte es mehr als nur Spekulationen – entweder ein richtiges Angebot oder konkrete operative Verbesserungen und eine überzeugende neue Unternehmensstrategie.

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