ROUNDUP: Jungheinrich kappt Gewinnziel - Sparprogramm und Stellenabbau

17.07.25 14:47 Uhr

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HAMBURG (dpa-AFX) - Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich schätzt seine Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr vorsichtiger ein als bisher. Die Prognosen für Umsatz und Auftragseingang wurde angepasst, das Gewinnziel gesenkt. Zudem verkündete das Management ein Sparprogramm. Davon seien weltweit 1000 Stellen betroffen, teilte der Hamburger MDAX-Konzern am Donnerstag auf Nachfrage hin mit. Die Aktie sackte ab.

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Der Kurs brach bis auf 34,14 Euro ein, was ein Abschlag von über 15 Prozent bedeutete. Auch der Aktienkurs des Konkurrenten Kion (KION GROUP) geriet kurzzeitig unter Druck, holte die Verluste aber wieder auf und drehte ins Plus.

Beide Papiere waren in den vergangenen Monaten stark gelaufen, in Erwartung einer Konjunkturbelebung Deutschlands durch die geplanten Milliardeninvestitionen des Bundes in Infrastruktur und Rüstung. Für 2025 steht trotz des Kursknicks vom Donnerstag für Jungheinrich noch ein Anstieg von einem Drittel auf dem Kurszettel. Und Kion kommt sogar auf über 60 Prozent.

Das Ziel des Sparprogramms ist Jungheinrich zufolge die "Sicherstellung der globalen Wettbewerbsfähigkeit." Produktion, Management und Verwaltung sollen optimiert, Stellen sowohl abgebaut als auch verlagert werden. Welche Standorte von den Kosteneinsparungen betroffen sein werden, dazu wollte Jungheinrich keine Angaben machen. Ein Unternehmenssprecher verwies zudem auf die erforderlichen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. Der Konzern beschäftigte Ende 2024 rund 21.000 Angestellte.

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Durch das Sparprogramm sollen bei Jungheinrich die Kosten mittelfristig um rund 100 Millionen Euro pro Jahr sinken. Allerdings verursachen die Pläne zunächst Einmalaufwendungen von rund 90 Millionen Euro im laufenden Jahr. Zwei Drittel davon sollen im aktuellen Quartal anfallen und rund ein Drittel im Schlussjahresviertel.

Im angestammten Geschäft mit Staplern und Lagertechnik belastet Jungheinrich wie auch seine Konkurrenz, dass die Kunden seit geraumer Zeit vermehrt Maschinen und Geräte aus dem günstigeren Einstiegssegment nachfragen - was nicht zuletzt den Wettbewerbern aus China zugutekommt. Zudem hält die konjunkturelle Schwäche in Europa und insbesondere dem Heimatmarkt Deutschland an.

Für 2025 rechnet der Jungheinrich-Vorstand nun mit einem Auftragseingang zwischen 5,3 und 5,9 Milliarden Euro, statt bisher mit 5,5 bis 6,1 Milliarden. Der Umsatz soll 5,3 bis 5,9 Milliarden Euro (alt 5,4 bis 6,0 Milliarden) erreichen und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte zwischen 280 und 350 Millionen Euro (alt 430 bis 500 Millionen) liegen. Das ist deutlich weniger Gewinn als von Analysten aktuell im Durchschnitt erwartet.

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Anfang Mai hatte Jungheinrich sich ehrgeizige Wachstumsziele bis 2030 gesetzt. Die Hamburger wollen bis zum Ende des Jahrzehnts 10 Milliarden Euro Umsatz machen, wovon 10 Prozent als operativer Gewinn vor Zinsen und Steuern hängen bleiben soll. Analysten waren hingegen eher skeptisch, dass diese Ziele zu erreichen sind. Das nun verkündete Sparprogramm dürfte auf die höhere Profitabilität einzahlen.

Jefferies-Analyst Lucas Ferhani merkte an, dass Jungheinrich bislang nicht auf einen Restrukturierungsbedarf verwiesen habe. Er führte das Sparprogramm daher auf die anhaltende Marktschwäche im Gabelstaplergeschäft und den anhaltenden Wettbewerbsdruck zurück.

Er verglich die Kostenmaßnahmen von Jungheinrich mit jenen von Kion. Die Frankfurter hatten ihrerseits bereits Anfang Februar ein Sparprogramm verkündet. Ferhani kommt zu dem Schluss, dass die Gesamtkosten und die Dauer, bis die Kosten für die Programme gedeckt sind, bei den beiden Unternehmen ähnlich sind. Allerdings kämen die Vorteile der Einsparungen bei Jungheinrich erst etwas später zum Tragen. Der Analyst hält die Sparprogramme für "die richtigen strategischen Schritte"./lew/mis/stk

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DatumRatingAnalyst
15:26Jungheinrich BuyJefferies & Company Inc.
10.07.2025Jungheinrich BuyJefferies & Company Inc.
09.07.2025Jungheinrich BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
04.07.2025Jungheinrich KaufenDZ BANK
04.07.2025Jungheinrich OverweightBarclays Capital
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15:26Jungheinrich BuyJefferies & Company Inc.
10.07.2025Jungheinrich BuyJefferies & Company Inc.
09.07.2025Jungheinrich BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
04.07.2025Jungheinrich KaufenDZ BANK
04.07.2025Jungheinrich OverweightBarclays Capital
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29.11.2024Jungheinrich NeutralMerrill Lynch & Co., Inc.
05.04.2022Jungheinrich HoldHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
01.04.2022Jungheinrich NeutralCitigroup Corp.
17.01.2022Jungheinrich Equal-weightMorgan Stanley
23.12.2021Jungheinrich HoldHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
DatumRatingAnalyst
30.11.2020Jungheinrich VerkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
22.10.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
11.08.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
03.08.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
23.07.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank

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