Sorgen um Wachstum

Rückläufige Ölpreise zügeln Inflation in Deutschland

11.12.14 08:10 Uhr

Rückläufige Ölpreise zügeln Inflation in Deutschland | finanzen.net

Die Inflation in Deutschland befindet sich weiter im Sinkflug. Im November ging die jährliche Inflationsrate auf 0,6 von 0,8 Prozent im Vormonat zurück.

Das ist der niedrigste Wert seit Februar 2010. Binnen Monatsfrist stagnierten die Verbraucherpreise. Damit bestätigte das Statistische Bundesamt (Destatis) den vorläufigen Ausweis vom 27. November.

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   Im November dämpfte der gesunkene Ölpreis die Inflation weiter: Für Mineralölprodukte mussten die Verbraucher 5,8 Prozent weniger bezahlen als im Vorjahr. Energie insgesamt verbilligte sich um 2,5 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Energie betrug die jährliche Inflationsrate 1,0 Prozent.

   Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland hat sich im November gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stagnierte der Index. Die erste Schätzung wurde damit ebenfalls bestätigt.

   Die niedrige Inflation in Deutschland und auch der gesamten Eurozone schürt die Sorgen vor einem wachstumsschädlichen Preisverfall. Im Euroraum ist die Inflation noch niedriger als in Deutschland und notiert mit 0,3 Prozent auf einem Fünfjahrestief.

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   Angesichts des sehr geringen Preisauftriebs hat die Europäische Zentralbank (EZB) und ihr Präsident Marion Draghi die Tür für Staatsanleihenkäufe - im Fachjargon Quantitative Easing (QE) genannt - in den vergangenen Wochen und Tagen weit aufgestoßen. Voraussichtlich im ersten Quartal 2015 wird die EZB eine Grundsatzentscheidung dazu treffen.

   Mit einem solchen Schritt würde künstlich Inflation erzeugt - auch mit dem Ziel, dass die Wirtschaft stärker in Gang kommt. Die EZB würde damit nach dem Vorbild der US-Zentralbank in eine ultralockere Geldpolitik eintreten.

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