SUSS MicroTec: Von der Sonderkonjunktur in den Normalmodus

07.08.25 17:06 Uhr

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Die Halbjahreszahlen von Suss MicroTec sahen gut aus, doch noch immer wirkt die Prognose-Anpassung nach unten nach.

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SUSS MicroTec hat im ersten Halbjahr 2025 starke Kennzahlen vorgelegt - aber zugleich ordentlich Wasser in den Wein gießen müssen. Der Umsatz kletterte um beeindruckende 38 Prozent auf 266,4 Mio. Euro, das EBIT erreichte 41,9 Mio. Euro bei einer Marge von 15,7 Prozent.

Doch trotz dieses operativen Rückenwinds musste der Vorstand Ende Juli die Erwartungen für die Brutto- und EBIT-Marge zurücknehmen - ein Schritt, der mehr als nur Vorsicht signalisiert. Die neue Spanne von 13 bis 15 Prozent EBIT-Marge (vorher: 15-17 Prozent) und 37 bis 39 Prozent Bruttomarge (vorher: 39-41 Prozent) bringt den Optimismus der letzten Monate (April bis Juni) zurück auf den Boden.

Der Auftragseingang im zweiten Quartal fiel mit 78,7 Mio. Euro deutlich niedriger aus als im Vorjahr - ein Zeichen, dass viele Kunden nach dem KI-getriebenen Auftragsboom in den Modus "Abwarten" wechseln. Vor allem China bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Hinzu kommen Belastungen durch Produktionsanläufe in Taiwan und Wertberichtigungen. Die operative Exzellenz, lange ein Aushängeschild, ist kurzfristig gefordert. Der weiterhin hohe Auftragsbestand von 325,8 Mio. Euro bietet zwar Sichtbarkeit, schrumpft jedoch, und der Produktmix wird margenschwächer.

Positiv bleibt: Die strategischen Strukturen, etwa der Ausbau von R&D und Produktionskapazitäten, werden trotz Gegenwind beibehalten - ein Zeichen von langfristigem Denken. CFO Ballwießer spricht von einer Flexibilisierung der Kapazitäten und gezielter Effizienzsteigerung - das nach geeigneten Anpassungsmaßnahmen. Dennoch hat die Story sichtbare Risse bekommen. Das stellt das Unternehmen unter weiteren Druck, mit den kommenden Zahlen wieder stärker zu überzeugen.

Immerhin: Von der Bewertungsseite her bleibt SUSS MicroTec attraktiv. Das Konsens-KGV für dieses Jahr liegt bei gut 11, für nächstes Jahr nur unwesentlich höher. Was aber dennoch signalisiert, dass zumindest die Analysten kurzfristig mit weiter fallenden Umsätzen und Gewinnen je Aktie rechnen. Insofern ist zumindest fraglich, wie schnell die Aktie den scharfen Rücksetzer nach der Prognoseanpassung wieder abarbeiten kann.

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