ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

13.11.25 13:29 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

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Deutscher Einzelhandelsumsatz für September nach unten revidiert

Die Umsätze des deutschen Einzelhandels haben sich im September schwächer entwickelt als zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, stagnierten die preisbereinigten Umsätze gegenüber dem Vormonat. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt (Destatis) ein Zuwachs von 0,2 Prozent gemeldet worden.

Deutsches BIP steigt 2026 um 1,0 Prozent

DZ-Bank-Chefvolkswirt Jan Holthusen rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands 2026 um 1,0 Prozent steigen wird - allerdings nur aufgrund von Sonderfaktoren. "0,7 Prozent kommen vom Sondervermögen - das sind Investitionen", sagte er bei der Vorstellung des Jahresausblicks seines Hauses für 2026. 0,3 Prozent resultieren nach seiner Aussage aus der Tatsache, dass es im nächsten Jahr drei Feiertage weniger gebe. "Ohne das hätten wir weiterhin Stagnation", sagte er.

Euroraum-Industrieproduktion im September schwächer als erwartet

Die Industrieproduktion im Euroraum ist im September weitaus weniger deutlich als erwartet gestiegen. Wie Eurostat mitteilte, erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um nur 0,2 Prozent und lag um 1,2 (August: 1,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten Zuwachsraten von 0,9 und 2,2 Prozent prognostiziert.

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EZB/Buch: Banken sollten nicht auf Staatshilfe bauen

Die Banken des Euroraums sollten sich nach Aussage der Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Claudia Buch, in der aktuellen globalen Unsicherheit nicht auf mögliche Staatshilfen zur Stützung der Wirtschaft verlassen, sondern ihre eigene Widerstandsfähigkeit erhöhen. In einer EZB-Konferenz zur Bankenaufsicht appellierte Buch zudem an den Gesetzgeber, die Bankenaufsichtsregularien nicht zu schwächen.

EZB senkt Leitzins im Dezember um 25 Basispunkte

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihren Leitzins nach Einschätzung von Analysten der DZ Bank im Dezember um 25 Basispunkte senken. "Bei einem Einlagensatz in Höhe von 1,75 Prozent ist zunächst Schluss", heißt es im Jahresausblick der Bank für 2026. Christoph Kutt, Leiter Fixed Income Research bei der DZ Bank, sagte: "Für das kommende Jahr erwarten wir keinen Zinsschritt. Die Inflation im Euroraum sollte das Notenbank-Ziel mit 1,9 Prozent sogar unterschreiten."

Britische BIP-Schwäche nicht nur wegen Cyber-Angriff

Die unerwartete Schwäche des britischen Wirtschaftswachstums im September und im dritten Quartal resultiert nach Aussage von Ruth Gregory von Capital Economics nicht alleine auf der einmaligen Belastung durch den Cyberangriff auf den Autobauer Jaguar Land Rover. Ohne diesen Effekt wäre das BIP im September um 0,17 Prozentpunkte höher gewesen. "Aber bei höheren Steuern, hohen Zinsen und einer Auslandsnachfrage, die das Wachstum weiterhin bremst, bezweifeln wir, dass sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von hier aus stark beschleunigen wird", schreibt sie in einer Research Note.

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Wahrscheinlichkeit für BoE-Zinssenkung steigt

Die schwächer als erwartet ausgefallenen BIP-Daten für Großbritannien für September erhöhten die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Bank of England im Dezember, schreibt Daniela Hathorn von Capital.com in einer Research Note. Das monatliche BIP Großbritanniens ist im September um 0,1 Prozent geschrumpft und lag damit unter der Konsensprognose von 0,1 Prozent Wachstum von Ökonomen in einer Umfrage des WSJ.

Zweifel am Ausfall von US-Arbeitsmarktbericht Oktober

Analysten der Deutschen Bank können noch nicht glauben, dass die Oktober-Berichte zu US-Arbeitsmarkt und Verbraucherpreisen wirklich, wie vom Weißen Haus angedeutet, ausfallen sollen. Sie schreiben in einem Kommentar: "Der Verbraucherpreisindex ist seit 1919 jeden Monat veröffentlicht worden und der Beschäftigungsbericht in seiner jetzigen Form seit 1948. Wenn man bedenkt, was in dieser Zeit in der Welt alles passiert ist, dann ist es bemerkenswert, dass ausgerechnet Oktober 2025 der Monat mit einer 'historischen Lücke" sein soll." Regierungssprecherin Karoline Leavitt hatte am Mittwoch gesagt, dass diese beiden Berichte "wahrscheinlich nie" veröffentlicht würden und dafür den Demokraten die Schuld gegeben.

US-Arbeitsmarkt zuletzt kaum verändert

Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner nimmt auf Basis der während der Schließung von Regierungsbehörden (Shutdown) veröffentlichten Daten an, dass sich die Dynamik am US-Arbeitsmarkt im September und Oktober nicht deutlich verändert hat. "Die Entwicklung der Vormonate - relativ geringe Stellengewinne - dürfte sich fortgesetzt haben", sagte er. Die Arbeitslosenquote ist nach seiner Einschätzung "allenfalls leicht" gestiegen. Die Commerzbank-Volkswirte haben während des Shutdown die von den Bundestaaten veröffentlichten Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe zusammengerechnet und so die normalerweise vom Arbeitsministerium kommenden Daten ermittelt.

IEA: Ölmarkt gerät aus dem Gleichgewicht

Der Ölmarkt gerät nach Ansicht der Internationale Energie-Agentur (IEA) zunehmend aus dem Gleichgewicht, weil die weltweiten Lagerbestände weiter steigen und für dieses Jahr ein noch größerer Überschuss erwartet wird. Die in Paris ansässige Organisation, die die wichtigsten Ölverbraucherländer vertritt, erhöhte zugleich ihre Prognose für die weltweite tägliche Nachfrage. Sie rechnet nun mit einem Wachstum von 788.000 Barrel in diesem Jahr und 770.000 im nächsten.

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 13, 2025 07:30 ET (12:30 GMT)