US-Shutdown beendet: DAX schließt schwächer -- Wall Street letztlich tiefrot -- Siemens mit Rekordgewinn -- RENK, Rheinmetall, HENSOLDT, Merck, NEL, Palantir, Deutsche Telekom, DroneShield im Fokus
Disney mit Gewinnsprung. Goldpreis nähert sich Rekordhoch. Delivery Hero erzielt weiteres Umsatzwachstum. Cavendish Hydrogen mit Umsatzknick und größerem Verlust. Pfizer trennt sich offenbar von BioNTech-Beteiligung. SMA Solar weiter in den roten Zahlen. VW und Rivian starten Wintertests für neue Fahrzeug-Architektur. Firefly Aerospace mit starken Einnahmen.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt litt nach dem Ende des US-Shutdowns unter Gewinnmitnahmen.
Der DAX hatte zum Ertönen der Startglocke nur marginal nachgegeben, fiel dann aber im weiteren Verlauf tief in die Verlustzone. Letztlich beendete er den Donnerstagshandel 1,39 Prozent schwächer bei 24.041,62 Punkten.
Der TecDAX drehte nach einer positiven Eröffnung klar ins Minus und schloss 0,8 Prozent leichter bei 3.548,58 Zählern.
Der deutsche Leitindex litt unter Gewinnmitnahmen. Es belasteten zudem hohe Kursverluste beim Index-Schwergewicht Siemens nach den Quartalszahlen des Technologiekonzerns.
Das Ende des langanhaltenden US-Shutdowns war für den DAX am Donnerstag indes kein Treiber mehr. Nach 43 Tagen wurde der bisher längste Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte beendet: Präsident Trump unterzeichnete den zuvor vom Parlament beschlossenen Übergangshaushalt. Dieser gilt jedoch nur bis Ende Januar. Sollte bis dahin kein regulärer Haushalt verabschiedet werden, droht ab Februar erneut ein Shutdown.
Die Aussicht auf das Ende des Shutdowns hatte die Börsen in den vergangenen Tagen beflügelt, doch nun stockte der Aufschwung in Deutschland. Börsianer müssten nach dem Shutdown-Ende damit rechnen, dass es aus den USA auch wieder schlechte Konjunkturdaten geben könne, sagte Marktexperte Andreas Lipkow.
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Anleger an Europas Börsen stießen am Donnerstag ihre Papiere ab.
Der EURO STOXX 50 fiel nach einem freundlichen Start tief in rotes Terrain. Schlussendlich ging er 0,77 Prozent schwächer bei 5.742,79 Punkten in den Feierabend.
"Hohe Bewertungen treffen auf eine Flut nachgereichter Konjunkturdaten, die in den kommenden Tagen erwartet werden", hieß es in einer Einschätzung des Brokers Index Radar. Nach dem Ende des US-Shutdowns werden die Statistiker ihre Arbeit wieder aufnehmen und wichtige Wirtschaftsdaten verzögert veröffentlichen.
Zudem war der Berichtstag der letzte große Tag der laufenden Berichtssaison. Viele Investoren dürften in den kommenden Tagen ihre Portfolios checken und möglicherweise in Richtung Jahresultimo etwas defensiver aufstellen.
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Nach der Rekordfahrt des Vortages ging es am Donnerstag an der Wall Street schon wieder stark abwärts.
So lag der Dow Jones deutlich in der Verlustzone, nachdem er bereits leichter eröffnet hatte. Zum Handelsschluss waren noch Abschläge in Höher von 1,65 Prozent bei 47.456,98 Punkten zu sehen.
Noch kräftiger gaben Techtitel nach: Der NASDAQ Composite war schon mit einem Minus gestartet und vergrößerte dieses anschließend noch deutlich. Er beendete die Sitzung 2,29 Prozent tiefer bei 22.870,36 Stellen.
Zwar ist der längste Regierungsstillstands der US-Geschichte beendet, doch mit dem Allzeithoch des Dow am Vortag war dies nach Meinung von Börsianern hinreichend eingepreist. Bereits am Vortag hatten Investoren vor allem auf Standardwerte gesetzt und die als hoch bewertet geltenden Tech-Aktien mehrheitlich gemieden.
Nun richtet sich der Fokus auf die wirtschaftliche Verfassung des Landes und daran anknüpfend auf die Debatte über eine mögliche Zinssenkung im Dezember. Börsianer müssten nach dem Shutdown-Ende damit rechnen, dass es aus den USA auch wieder schlechte Konjunkturdaten geben könne, sagte Marktexperte Andreas Lipkow.
Die wichtigsten Indizes in Fernost präsentierten sich am Donnerstag im Verlauf mit positiver Tendenz.
In Japan stieg der Leitindex Nikkei 225 letztendlich um 0,43 Prozent auf 51.281,83 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite daneben um 0,73 Prozent zu auf 4.029,50 Zähler.
Unterdessen ging es auch in Hongkong schlussendlich doch noch nach oben: Dort gewann der Hang Seng 0,56 Prozent auf 27.073,03 Einheiten.
An den asiatischen Börsen zeigte sich ein ähnliches Bild wie zuvor an den US-Märkten: Anleger schichten vermehrt aus hoch bewerteten Technologieaktien in konjunkturabhängigere Standardwerte um. Ausschlaggebend sind die als überzogen geltenden Bewertungen vieler Technologietitel. Der in den USA nun offiziell beendete Shutdown sorgt hingegen kaum noch für Bewegung - wie erwartet, hat nach dem Senat auch das Repräsentantenhaus dem Haushalt zugestimmt, und Präsident Trump hat die Vereinbarung unterzeichnet.
Weder die Aktienmärkte noch der Yen reagierten unterdessen nennenswert darauf, dass die japanischen Erzeugerpreise etwas stärker gestiegen sind als prognostiziert - ein Signal, das eigentlich für weitere Zinserhöhungen der Bank of Japan spricht. Der Yen bewegt sich auf seinem zuletzt niedrigeren Niveau weitgehend seitwärts.
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