DNick: Das Geschäft mit Münzen boomt
Segmentwechsel und Aufnahme der Dividendenzahlung dürften dem Schattendasein des Nickelherstellers DNick ein Ende machen. Gute Aussichten für die Anleger.
von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag
Britisches Wertpapier, Notiz im Freiverkehr in Frankfurt – viele Anleger haben bei DNick Berührungsängste. Doch Angst ist ein schlechter Ratgeber. „Der Sitz in Großbritannien geht zurück auf das Insolvenzverfahren der Vorgängerfirmen Deutsche Nickel und Eurocoin 2005“, erklärt DNick-Finanzvorstand Franz-Josef Seipelt. Tatsächlich wird der Hersteller von Nickel und Metallerzeugnissen von Schwerte in Nordrhein-Westfalen aus geführt.
Besonders gut läuft das Geschäft mit Münzronden. Im ersten Halbjahr 2009 kletterten die Umsätze der Sparte um 34 Prozent. „Wir profitieren mit unseren Galvanikanlagen vom Trend bei der Münzprägung hin zu Münzen aus Stahlblech, die mit Nickel überzogen werden“, sagt der Manager.
Der Clou: Das Münzgeschäft ist konjunkturunabhängig und reine Auftragsproduktion. Wegen der stark wachsenden Volkswirtschaften in Asien und Südamerika mit hoher Münznachfrage ist in der Münzsparte weiter mit guten Geschäften zu rechnen.
Dagegen erlebte der Bereich Eisen-Nickel 2009 infolge der Rezession einen Rückgang der Absatzmenge um erwartete 20 bis 25 Prozent. Eine Erholung steht indes in Aussicht. „Wir wissen von einer Reihe größerer Projekte in Asien, die verschoben wurden. Inzwischen stehen die Signale aber auf Grün“, weiß der Controller. Steigende Umsätze verspricht auch der bevorstehende Produktionsstart in Indien. „Wir wollen dort in etwa 18 Monaten 30 bis 40 Millionen Dollar Jahresumsatz erzielen“, sagt Seipelt.
Nicht nur die Perspektive, auch die Bilanz ist attraktiv. So schlummern meiner Schätzung nach im DNick-Grundbesitz in Schwerte bei 300?000 Quadratmetern stille Reserven von mehr als drei Millionen Euro. „Wir haben Interessenten für verschiedene Flächen“, sagt Seipelt. Der wahrscheinliche Immobilienverkauf und steigende Gewinne lassen für 2010 die Aufnahme der Dividendenzahlung erwarten. Die erste Ausschüttung dürfte sogar steuerfrei fließen.
Auch mit der Notiz im Freiverkehr könnte bald Schluss sein: „2010 werden wir über den Wechsel in ein anderes Segment nachdenken“, sagt der Controller. Spätestens dann gibt es keinen Grund mehr für Anleger, Berührungsängste zur DNick-Aktie zu haben.
ISIN GB00B06ZX541
Gewinn je Aktie 2010e 1,0 €
Gewinn je Aktie 2011e 1,25 €
KGV 2011e 5,9
Dividende/Rendite 2010e 0,50 €/6,8 %
EK* je Aktie/EK-Quote 11,60 €/60,9 %
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) 0,6
Kurs/Ziel/Stopp 7,35/11,50/5,30 €
Fazit: KBV 0,6 und stille Reserven – die Aktie ist klar unterbewertet.
* EK: Eigenkapital