Zweideutige Chartsignale

Märkte vor weiteren Turbulenzen: Das große Warnsignal der Elliott-Wellen

15.11.18 20:21 Uhr

Märkte vor weiteren Turbulenzen: Das große Warnsignal der Elliott-Wellen | finanzen.net

Die Elliott-Wellen-Theorie, die in der technischen Chartanalyse zur Vorhersage von Trends an den Kapitalmärkten herangezogen wird, deutet nun auf größere Verwerfung im Leitindex S&P 500 hin.

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Die vom US-Amerikaner Ralph Nelson Elliott entwickelte Elliott-Wellen-Theorie zielt auf die Analyse von massenpsychologisch bedingten Marktbewegungen ab und gehört wie die Bollinger-Bands zum Grundhilfsmittel jedes technischen Analysten.

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Achterbahnfahrt im S&P 500

Seit der S&P 500 seine obere Unterstützung im Bereich von 2.880 gebrochen hat, befindet sich der Index auf einer Achterbahnfahrt und aller Voraussicht nach wird diese volatile Phase auch in den nächsten Wochen weiter gehen. Als der Index unter die 2.880 und dann auch unter die 2.770 Punkte sackte, konnte er sich erst wieder auf einem Niveau von 2.650 Punkten beruhigen, rund zehn Prozent unter dem Allzeithoch vom 22. September bei 2.940,91 Punkten.

Kommt nun die Korrektur der vierten Welle...

Diese charttechnische Entwicklung im S&P 500 wird von technischen Analysten nun als Korrektur der vierten Welle innerhalb der 5-Wellen-Struktur nach Elliott angesehen. Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass sich der Index innerhalb dieser vierten Welle in einer B-Welle, dem variablem Segment innerhalb dieser Bewegung, befindet. Die B-Welle, welche in einem Wochenchart zu erkennen ist, stellt eine Korrekturwelle dar. Basierend auf dieser Erkenntnis ist somit zu erkennen, dass sich der Index in einer Whipsaw-Struktur befindet. Ein derartiger Zigzag-Chart beschreibt den Zustand eines äußerst volatilen Marktes, in dem eine plötzliche Kursbewegung schnell von einer Umkehrbewegung gefolgt sein kann.

...oder die Inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation?

Wie gegenwärtig festzustellen ist, versucht der Index nun auch ein technisches Standardmuster aufzubauen. Die sogenannte Inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation legt den Schluss nahe, dass der Index womöglich neue Höchststände erreichen könnte. Das Problem bei diesem Muster ist jedoch, dass alle Marktteilnehmer dieser Potenzial erkennen. Die Offensichtlichkeit der Chartformation kann dann jedoch dazu führen, dass die Anordnung ihre Leistungskraft verliert.

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Diese Abfolge spricht für 3.000 Punkte

Sollte der Index in dem Bereich von 2.685 und 2.710 Punkten jedoch eine nachhaltige Unterstützungszone vorfinden, ist es gut möglich, dass das technische Standardmuster der Inversen Schulter-Kopf-Schulter Formation für ein neues Allzeithoch jenseits der Marke von 3.000 Punkten sorgt.

Eine Frage der Wahrscheinlichkeiten

Technische Analysten, welche die Elliott-Wellen-Theorie und andere charttechnische Formationen verwenden, um den Markt zu verfolgen, tun dies basierend auf Wahrscheinlichkeiten. Dabei besteht natürlich immer auch die Möglichkeit, dass sich die Charts abweichend von der ursprünglichen Prognose verhalten. Während die Bullen am Markt nun auf die Inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation setzten, spekulieren die Bären auf eine Korrekturwelle nach Elliott. Konservative Anleger sollten sich jedoch eher auf den Erhalt des Kapitals konzentrieren und auf die nächste große Rally setzten, welche wahrscheinlich erst nach einer stärkeren Korrektur des Gesamtmarkts eintritt.

Investoren sollten sich auf volatile Märkte einstellen

In der gegenwärtigen Marktphase kann es sich für Investoren jedoch auch auszahlen, die Worte des Gründervaters der Vereinigten Staaten zu beherzigen. "Wenn Sie sich nicht vorbereiten, bereiten Sie sich auf das Scheitern vor", so Benjamin Franklin.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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