CappedGarant-Produkte als Einstieg in den Aktienmarkt

Angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen kommen die Aktienmärkte mit ihren höheren Renditechancen in den Blick.
Anlegern, die dort das Risiko scheuen, können CappedGarant-Produkte mit ihrer Kapitalgarantie den Einstieg erleichtern.
Konjunkturentwicklung im Euroraum besser als befürchtet
Die wirtschaftliche Verfassung der Eurozone ist trotz gestiegener Konjunkturängste besser als erwartet: Gemäß der Schnellschätzung ist das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2014 gegenüber dem Vorquartal leicht um 0,2 % gestiegen, wobei das Wachstum in den Mitgliedsstaaten stark variierte: Deutschland konnte nur um ernüchternde 0,1 % zulegen. Frankreich überraschte mit 0,3 %, größtenteils zurückzuführen auf erhöhte Staatsausgaben und damit eher nicht nachhaltig. Italien befindet sich in der Rezession, Spanien wuchs um 0,5 %, Griechenland sogar um 0,7 %.
Insgesamt deuten die Konjunkturdaten darauf hin, dass zwar Konjunkturrisiken für die Eurozone bestehen, diese aber nicht so ausgeprägt sind wie angenommen. Zum Jahreswechsel ist eine Wachstumsdelle zu erwarten, in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 sollte die Wirtschaft dann aber an Fahrt aufnehmen und das Wachstum 2015 - wie im Vorjahr - bei 0,8 % liegen.
Renditen der Staatsanleihen sinken auf Rekordtief
Die Inflationsraten stiegen in der Eurozone nicht wie erhofft wieder an, so dass sich der mittelfristige Inflationsausblick weiter nach unten verschiebt. Für 2014 wird die Teuerungsrate bei 0,4 % liegen. Angesichts dieser Entwicklungen könnte die Europäische Zentralbank umso zügiger ein Programm zum Kauf von Staatsanleihen beschließen. Die Rendite von Bundesanleihen sank infolgedessen auf das historische Tief von unter 0,7 %, die zehnjährige Rendite Frankreichs notierte erstmals unter 1 %.
Rendite-Alternative mit einfacher Struktur
Angesichts dieser Entwicklungen suchen Anleger einmal mehr nach renditeträchtigeren Alternativen. Dabei könnte sich der Blick über den Tellerrand der Zinsprodukte hinaus auf die Aktienmärkte durchaus lohnen. Dem Unentschlossenen könnten hier Anleihen den Einstieg erleichtern, deren Wertentwicklung auf die Aktienmärkte abstellen und die zugleich eine Kapitalgarantie gewähren. Im Sinne einer möglichst breiten Streuung empfehlen sich dabei Produkte, denen etablierte Aktienindizes wie z. B. der DAX oder der EURO STOXX 50 zu Grunde liegen.
Am Ende der Laufzeit erhält der Anleger bei positiver Kursentwicklung sein eingezahltes Kapital zuzüglich einer erzielten Wertentwicklung ausgezahlt. Ist das Marktniveau zum Laufzeitende jedoch unter das anfängliche Niveau gefallen, muss der Anleger - im Gegensatz zu einer Direktanlage in Aktien - die Verluste nur teilweise oder gar nicht tragen. Denn dann greift die Garantie. Je nach Ausgestaltung erhält er z. B. 90 % des eingesetzten Nennbetrags zurück. Einige wenige Emittenten gewähren sogar eine 100 %-Garantie.
Den "Preis" für diese Absicherung bildet ein festgelegter Höchstbetrag ("Cap"), der maximal ausgezahlt wird, z. B. 150 % des Nennbetrags. Anleger werden dementsprechend Produkte mit einer möglichst vollständigen Kapitalgarantie und einem möglichst hohen Cap wählen.
Gerade für Anleger, die unsicher bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Kapitalmärkte sind, eignen sich diese aktienbasierten Anleihen mit Garantie und Cap. Denn bis zur Höchstgrenze profitieren sie von steigenden Märkten und die Garantie schützt sie - je nach Ausgestaltung - vor Verlusten. Schlimmstenfalls entgeht ihnen der Zinsertrag einer Alternativanlage, was bei dem historisch niedrigen Zinsniveau aber leicht verschmerzbar sein dürfte.
Nico Hamm ist Leiter der Abteilung Sparkassen, Banken & Öffentliche Kunden Nord und ist damit auch verantwortlich für den Verkauf der strukturierten Anleihen der HSH Nordbank. Als ausgewiesener Experte für Retailanleihen mit langjähriger Erfahrung schreibt er regelmäßig in seiner Kolumne über alle Themen rund um strukturierte Anleiheprodukte.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.