MÄRKTE EUROPA/Trumps Zollandrohung belastet Aktien - Anleihen fest

23.05.25 16:05 Uhr

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DOW JONES--Nachdem es lange Zeit des Tages nach einem ruhigen Wochenausklang an den europäischen Aktienmärkten ausgesehen hatte, notieren sie nun deutlich im Minus. Den Impuls lieferte einmal mehr US-Präsident Donald Trump, der über soziale Medien ankündigte, auf Importe aus der EU einen Zoll in Höhe von 50 Prozent bereits ab 1. Juni zu erheben. Nachdem es lange um das Zoll-Thema ruhig geworden war und Anleger hofften, dass es zu einer gütlichen Einigung komme, monierte Trump die schleppenden Verhandlungen. Nun dürfte es schneller gehen, gehofft wird auf einen flotten Deal mit Zöllen deutlich unter den angekündigten 50 Prozent.

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Nachdem der DAX lange Zeit des Tages im Plus notierte, handelt er nun 1,6 Prozent tiefer bei 23.614 Punkten. Er ist von der Zoll-Ankündigung besonders betroffen, da diese die exportlastige Automobilbranche viel Marge kosten wird. Im Tief notierte der DAX bereits 3 Prozent im Minus, hier wurde der Rücksetzer bereits wieder für Käufe genutzt. Der CAC-40 in Frankreich liegt 1,9 Prozent im Minus, der französische Leitindex wird von der starken Gewichtung der Luxusgüterhersteller belastet. Der Euro-Stoxx-50 verliert 2 Prozent auf 5.318 Punkte. Gewinner sind die Anleihen, die von der sprunghaft gestiegenen Risikoaversion der Anleger profitieren, wie eben auch Gold. Nun steht ein langes Wochenende vor der Tür, sowohl in Großbritannien wie auch in den USA wird am Montag wegen Feiertagen nicht gehandelt. Es ist zu hoffen, dass die Zeit genutzt wird, um eine Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU zu finden.

Dollar erneut mit Abgaben

Der Dollar steht erneut unter Druck. Der Dollar-Index fällt um 0,6 Prozent. Die Sorgen über eine steigende Staatsverschuldung in den USA belasten weiter, nachdem das Repräsentantenhaus am Donnerstag Trumps Steuer- und Ausgabenvorlage verabschiedet hat, so Commerzbank-Devisenanalystin Antje Praefcke. Das Gesetz ziele unter anderem darauf ab, die von Trump eingeführten Steuersenkungen dauerhaft zu etablieren, aber die Gegenfinanzierung stehe auf wackeligen Füßen. Es sei davon auszugehen, dass das Haushaltsdefizit weiter anschwellen werde. "Ich bin gespannt, wann der Markt realisiert, dass dies die nächste große strukturelle Belastung für den Dollar ist", so die Analystin. Der Euro steigt im Gegenzug auf 1,1330 Dollar.

Unternehmensnachrichten rar

Die Aktie von Bayer setzt ihre Erholung weiter fort und legt um 0,6 Prozent zu. Grund sind Hoffnungen auf die Rahmenbedingungen für Glyphosat in den USA. Wie das WSJ berichtet, kritisiert der Report "Make America Healthy Again" (MAHA) zwar hochverarbeitete Lebensmittel und anderes, zeigt sich aber entspannter beim Blick auf den Pestizid-Einsatz bei Farmern. Es habe last-minute-Änderungen an dem Bericht gegeben, unter anderem bei direkten Bezugnahmen auf Monsanto. Dazu stützt, dass das Augenmittel Eylea nach China auch in der EU empfohlen wird.

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Prosieben (+3%) sind erneut gesucht. Kursstützend wirkten Berichte in der italienischen "Il Messagero", wonach MFE (+0,2%) ihr Gebot auf 7 Euro erhöhen könnte, heißt es im Handel. Anfang Mai hatte der tschechische ProSieben-Großaktionär PPF überraschend mit einem Barangebot von 7 Euro je Aktie den Bieterkampf eröffnet. Ohne weitere Aufstockung der Prosieben-Anteile wird nach Einschätzung der DZ Bank die Berlusconi-Gruppe ihren Zielsetzungen kaum näherkommen. Im Zuge eines möglichen Bieterkampfes sehen die Analysten wieder Kurspotenzial für die Aktie.

PVA Tepla machen einen Satz von 8 Prozent. Die Aktie profitiert von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. PVA Tepla habe sich in den vergangenen Jahren bedeutend gewandelt, von einem Nischenanbieter für Ausrüstung zu einem zentralen Hersteller von Halbleitern der nächsten Generation, so die Analysten. Da sich das Wachstum in der Metrologie beschleunige und die jüngsten Investitionen sich auszuzahlen begännen, sei das Unternehmen gut positioniert, um ab 2026 strukturell höhere Renditen zu erzielen.

Aus dem DAX schüttet am Freitag die Deutsche Bank eine Dividende je Aktie von 0,68 Euro aus, bei Fresenius Medical Care sind es 1,44 Euro je Aktie und 2,10 Euro bei Brenntag.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 5.317,81 -2,0% -106,67 +10,8%

Stoxx-50 4.499,01 -1,2% -56,22 +5,7%

DAX 23.613,74 -1,6% -385,43 +20,5%

MDAX 29.905,12 -0,5% -148,42 +17,4%

TecDAX 3.780,59 -1,7% -66,17 +12,6%

SDAX 16.320,78 -0,6% -102,50 +19,8%

CAC 7.712,76 -1,9% -151,68 +6,6%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr., 8:12 % YTD

EUR/USD 1,1322 +0,4% 1,1282 1,1322 +9,0%

EUR/JPY 161,65 -0,5% 162,54 162,37 -0,2%

EUR/CHF 0,9321 -0,3% 0,9350 0,9356 +0,0%

EUR/GBP 0,8397 -0,1% 0,8406 0,8414 +1,7%

USD/JPY 142,77 -0,9% 144,08 143,41 -8,4%

GBP/USD 1,3485 +0,5% 1,3422 1,3457 +7,2%

USD/CNY 7,1730 -0,3% 7,1912 7,1867 -0,2%

USD/CNH 7,1766 -0,4% 7,2045 7,1982 -1,7%

AUS/USD 0,6454 +0,7% 0,6411 0,6435 +3,6%

Bitcoin/USD 109.876,55 -0,9% 110.848,25 110.525,00 +18,9%

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,92 60,8 +0,2% 0,12 -13,2%

Brent/ICE 64,16 64,03 +0,2% 0,13 -13,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3345,30 3297,15 +1,5% 48,15 +25,6%

Silber 29,23 29,32 -0,3% -0,09 +5,0%

Platin 960,87 960,09 +0,1% 0,78 +9,7%

Kupfer 4,68 4,65 +0,8% 0,04 +15,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewaehr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 23, 2025 10:06 ET (14:06 GMT)

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01.05.2025Deutsche Bank BuyUBS AG
30.04.2025Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
30.04.2025Deutsche Bank BuyGoldman Sachs Group Inc.
29.04.2025Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
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29.04.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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