MÄRKTE EUROPA/Trumps Zollandrohung belastet Aktien - Anleihen fest
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DOW JONES--Mit kräftigen Kursverlusten haben die europäischen Aktienmärkte den Handel am Freitag beendet. Nachdem es lange Zeit des Tages nach einem ruhigen Wochenausklang ausgesehen hatte, verschreckte wieder einmal US-Präsident Donald Trump die Anleger, indem er über einen Social-Media-Post ankündigte, auf Importe aus der EU einen Zoll in Höhe von 50 Prozent bereits ab 1. Juni zu erheben. Innerhalb von nur 30 Minuten büßte der DAX 3 Prozent an Wert ein. Nachdem es lange um das Zoll-Thema ruhig geworden war und Anleger hofften, dass es zu einer gütlichen Einigung komme, monierte Trump die schleppenden Verhandlungen. Nun dürfte es schneller gehen, gehofft wird auf einen flotten "Deal" mit Zöllen deutlich unter den angekündigten 50 Prozent.
Der DAX schloss 1,5 Prozent tiefer bei 23.630 Punkten und damit deutlich vom Tief erholt. Er ist von der Zoll-Ankündigung besonders betroffen, da diese die exportlastige Automobilbranche viel Marge kosten wird. Der CAC-40 beendete den Handel 1,7 Prozent im Minus, der französische Leitindex wurde von der starken Gewichtung der Luxusgüterhersteller belastet. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,8 Prozent auf 5.326 Punkte, die Automobilhersteller wie die Banken stellten die größten Verlierer. Gewinner waren die Anleihen, die von der sprunghaft gestiegenen Risikoaversion der Anleger profitierten, wie auch das Gold. Nun steht ein langes Wochenende vor der Tür, sowohl in Großbritannien wie auch in den USA wird am Montag wegen Feiertagen nicht gehandelt. Es ist zu hoffen, dass die Zeit genutzt wird, um eine Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU zu finden.
Dollar erneut mit Abgaben
Der Dollar stand erneut unter Druck. Der Dollar-Index fiel um 0,7 Prozent. Die Sorgen über eine steigende Staatsverschuldung in den USA belasteten weiter, nachdem das Repräsentantenhaus am Donnerstag Trumps Steuer- und Ausgabenvorlage verabschiedet hatte. Commerzbank-Devisenanalystin Antje Praefcke meinte dazu, das Gesetz ziele unter anderem darauf ab, die von Trump eingeführten Steuersenkungen dauerhaft zu etablieren, aber die Gegenfinanzierung stehe auf wackeligen Füßen. Es sei davon auszugehen, dass das Haushaltsdefizit weiter anschwellen werde. "Ich bin gespannt, wann der Markt realisiert, dass dies die nächste große strukturelle Belastung für den Dollar ist", so die Analystin. Der Euro stieg im Gegenzug auf rund 1,1350 Dollar.
Unternehmensnachrichten rar
Die Aktie von Bayer setzte ihre Erholung fort und legte um 0,5 Prozent zu. Grund waren Hoffnungen auf günstigere Rahmenbedingungen für Glyphosat in den USA. Wie das WSJ berichtete, kritisiert der Report "Make America Healthy Again" (MAHA) zwar hochverarbeitete Lebensmittel und anderes, zeigt sich aber entspannter beim Blick auf den Pestizid-Einsatz bei Farmern. Es habe last-minute-Änderungen an dem Bericht gegeben, unter anderem bei direkten Bezugnahmen auf Monsanto.
Prosieben (+1,4%) waren erneut gesucht. Kursstützend wirkten Berichte in der italienischen "Il Messagero", wonach MFE (-1,6%) ihr Gebot auf 7 Euro erhöhen könnte, hieß es im Handel. Anfang Mai hatte der tschechische ProSieben-Großaktionär PPF überraschend mit einem Barangebot von 7 Euro je Aktie den Bieterkampf eröffnet. Ohne weitere Aufstockung der Prosieben-Anteile wird nach Einschätzung der DZ Bank die Berlusconi-Gruppe ihren Zielsetzungen kaum näherkommen. Im Zuge eines möglichen Bieterkampfes sehen die Analysten wieder Kurspotenzial für die Aktie.
PVA Tepla machten einen Satz von 6,4 Prozent. Die Aktie profitierte von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. PVA Tepla habe sich in den vergangenen Jahren bedeutend gewandelt, von einem Nischenanbieter für Ausrüstung zu einem zentralen Hersteller von Halbleitern der nächsten Generation, so die Analysten. Da sich das Wachstum in der Metrologie beschleunige und die jüngsten Investitionen sich auszuzahlen begännen, sei das Unternehmen gut positioniert, um ab 2026 strukturell höhere Renditen zu erzielen.
Aus dem DAX schüttete die Deutsche Bank eine Dividende je Aktie von 0,68 Euro aus, bei Fresenius Medical Care waren es 1,44 Euro je Aktie und 2,10 Euro bei Brenntag.
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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*
ESTX 50 PR.EUR 5.326,31 -1,8% +10,8%
Stoxx-50 4.505,13 -1,1% +5,7%
Stoxx-600 545,13 -0,9% +8,4%
XETRA-DAX 23.629,58 -1,5% +20,5%
CAC-40 Paris 7.734,40 -1,7% +6,6%
AEX Amsterdam 917,39 -1,0% +5,5%
ATHEX-20 Athen 4.483,35 -1,5% +27,5%
BEL-20 Bruessel 4.439,13 -1,1% +5,2%
BUX Budapest 95.426,77 -0,0% +20,3%
OMXH-25 Helsinki 4.713,46 -1,1% +10,4%
OMXC-20 Kopenhagen 1.767,68 -0,7% -15,3%
PSI 20 Lissabon 7.330,90 -0,6% +15,7%
IBEX-35 Madrid 14.104,10 -1,2% +23,1%
OBX Oslo 1.469,35 +0,2% +10,3%
PX Prag 2.168,17 -0,4% +23,7%
OMXS-30 Stockholm 2.479,56 -0,9% +0,7%
WIG-20 Warschau 2.716,88 -0,8% +24,9%
ATX Wien 4.383,54 -0,5% +20,2%
SMI Zuerich 12.198,69 -0,6% +5,8%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr., 8:12 % YTD
EUR/USD 1,1344 +0,6% 1,1282 1,1322 +9,0%
EUR/JPY 161,91 -0,4% 162,54 162,37 -0,2%
EUR/CHF 0,9324 -0,3% 0,9350 0,9356 +0,0%
EUR/GBP 0,8399 -0,1% 0,8406 0,8414 +1,7%
USD/JPY 142,73 -0,9% 144,08 143,41 -8,4%
GBP/USD 1,3507 +0,6% 1,3422 1,3457 +7,2%
USD/CNY 7,1667 -0,3% 7,1912 7,1867 -0,2%
USD/CNH 7,1732 -0,4% 7,2045 7,1982 -1,7%
AUS/USD 0,6475 +1,0% 0,6411 0,6435 +3,6%
Bitcoin/USD 108.702,00 -1,9% 110.848,25 110.525,00 +18,9%
ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 61,76 60,8 +1,6% 0,96 -13,2%
Brent/ICE 64,93 64,03 +1,4% 0,90 -13,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3359,05 3297,15 +1,9% 61,90 +25,6%
Silber 29,34 29,32 +0,1% 0,02 +5,0%
Platin 966,56 960,09 +0,7% 6,47 +9,7%
Kupfer 4,75 4,65 +2,1% 0,10 +16,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewaehr)
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 23, 2025 12:09 ET (16:09 GMT)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Deutsche Bank AG
Analysen zu Deutsche Bank AG
Datum | Rating | Analyst | |
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01.05.2025 | Deutsche Bank Buy | UBS AG | |
30.04.2025 | Deutsche Bank Overweight | Barclays Capital | |
30.04.2025 | Deutsche Bank Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.04.2025 | Deutsche Bank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
29.04.2025 | Deutsche Bank Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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01.05.2025 | Deutsche Bank Buy | UBS AG | |
30.04.2025 | Deutsche Bank Overweight | Barclays Capital | |
30.04.2025 | Deutsche Bank Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.04.2025 | Deutsche Bank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
29.04.2025 | Deutsche Bank Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.08.2024 | Deutsche Bank Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
29.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital | |
29.04.2024 | Deutsche Bank Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
25.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital | |
23.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.07.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
04.07.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
28.04.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
03.02.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
06.01.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group |
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