Black Swans

Tail Risk Hedging bei ETFs: Effektive Strategien für fortgeschrittene Anleger

17.07.25 06:58 Uhr

Portfolio-Schutz: Tail Risk Hedging mit ETFs erklärt | finanzen.net

Erfahrene Anleger wissen, dass man auch mit extremen Ergebnisses - selbst wenn sie selten auftreten - rechnen muss. Doch sollte man sein Portfolio dagegen absichern?

• Anleger sind oft zu unvorsichtig
• Auch Black Swans sollten berücksichtigt werden
• Verschiedene Möglichkeiten der Tail-Risiko-Absicherung

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Viele Anleger neigen dazu, die Wahrscheinlichkeit negativer Ereignisse zu unterschätzen. Doch es gibt gute Gründe sich gegen solche "Schwarzen Schwäne" wie sie auch genannt werden zu wappnen. Dies gilt insbesondere für kurzfristig orientierte Marktteilnehmer, die Liquidität benötigen, sowie für Rentner und allgemein für risikoscheue Investoren.

Das Tail Risk

Solche extremen Marktbewegungen, die nur selten auftreten, aber bei ihrem Eintreten erhebliche Auswirkungen haben, bezeichnet man als Tail Risk. Diese "Tail Events" liegen an den äußeren Enden einer Renditeverteilung und fallen häufig mit Finanzkrisen, heftigen Markteinbrüchen oder systemischen Schocks zusammen.

Laut "Optimized Portfolio" wurde empirisch nachgewiesen, dass Asset-Renditen tatsächlich dazu neigen, fette Enden - d.h. eine höhere Wahrscheinlichkeit eines seltenen Ereignisses - aufzuweisen, als eine perfekte Glockenkurve vorhersagen würde. In der Mitte der Glockenkurve liegt die durchschnittliche erwartete Rendite einer Investition, während sich an beiden Enden der Verteilung die seltenen, aber extremen Ergebnisse befinden. Ein ideales Portfolio strebt danach, den linken Endbereich zu verkürzen, um extreme Verluste zu mindern, während der rechte Endbereich unverändert bleibt, um überdurchschnittliche Gewinne nicht auszubremsen.

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Tail-Risiko-Absicherung

Es gibt verschiedene Strategien, um sich gegen das Extremrisiko abzusichern. Die einfachste Methode ist eine breite Diversifikation, das bedeutet bei einer Aktienanlage ein globales Investment über verschiedene Branchen. Auch andere Assetklassen wie beispielsweise Staatsanleihen die im Durchschnitt eine moderate negative Korrelation zu Aktien ausweisen oder auch Gold, das meist unkorreliert sowohl mit Aktien als auch mit Anleihen ist, können helfen.

Nun kann es aber in Zeiten starker Marktunruhen vorkommen, dass selbst diese Vermögenswerte positiv korrelieren und somit keinen wirksamen Schutz bieten. Aus diesem Grund kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, Vermögenswerte hinzuzufügen, die als "Negative Carry" bezeichnet werden: Hierbei handelt es sich um Assets bei denen die Haltekosten höher sind als ihre erwartete Rendite.

Möglich wäre beispielsweise eine sogenannte Protective Put-Strategie. Dazu erwirbt man zusätzlich zum Basiswert eine Verkaufsoption hinzu. Eine solche Put-Option gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Verpflichtung, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu einem festgelegten Preis, dem sogenannten Strike-Preis, innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu verkaufen. Ein Protective Put wirkt wie eine Versicherungspolice, indem er einen Abwärtsschutz für den Fall bietet, dass der Preis des Vermögenswerts fällt - etwaige Verluste werden begrenzt. Hierfür wird eine Gebühr fällig, die Premium genannt wird.

Redaktion finanzen.net

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