Immobilienfonds

Rückschlag bei Offenen Immobilienfonds

20.11.09 13:11 Uhr

Der DEGI International und der AXA Immoselect hatten erst in diesem Jahr wieder geöffnet. Jetzt werden sie durch Mittelabflüsse zu einer erneuten Schließung gezwungen.

von Christoph Platt, Euro fondsxpress

Der GAU für die Immobilienfondsbranche ist eingetreten: Zwei der Offenen Immobilienfonds, die 2008 geschlossen wurden und 2009 wieder geöffnet hatten, mussten erneut dicht machen. Anfang der Woche traf es den DEGI International, am Mittwoch setzte auch der AXA Immoselect die Rücknahme der Anteilsscheine aus. Die Schließung der Fonds ist zunächst auf drei Monate beschränkt.

Beide Fonds mussten in den vergangenen Monaten massive Mittelabflüsse hinnehmen. Aus dem DEGI International flossen von Juni bis September insgesamt 250 Millionen Euro ab. Dem AXA Immoselect entzogen Anleger seit seiner Wiedereröffnung am 28. August sogar mehr als 900 Millionen Euro. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestliquidität war dadurch gefährdet.

Darüber hinaus hat sich Aberdeen Immobilien entschlossen, für ihre beiden Fonds, den DEGI International und den ebenfalls geschlossenen DEGI Europa, keine neuen Anteile auszugeben. Begründet wurde dieser Schritt mit dem Schutz potenziell interessierter Anleger: Aufgrund von anstehenden Immobilienverkäufen könnten sich die Investitionsschwerpunkte der Fonds und damit auch die Portfolioausrichtungen ändern, teilte die Gesellschaft mit. Mit der Einstellung der Anteilscheinausgabe wolle sie den Anlegern die Möglichkeit geben, sich vor einer Kaufentscheidung ausführlich über die Situation des jeweiligen Offenen Immobilienfonds zu informieren.