Gut versichert

Mietwagen im Ausland - Welche Versicherungen wirklich nötig sind

12.11.25 03:51 Uhr

Versicherung für Mietwagen im Ausland: Diese Deckungen lohnen sich! | finanzen.net

Mit dem Mietwagen die Freiheit zu genießen und neue Orte zu erkunden, gehört für viele zum perfekten Urlaub dazu. Doch aus dem Traumurlaub kann schnell ein Albtraum werden, wenn Versicherungsfragen nicht richtig geklärt sind.

Die wichtigsten Versicherungen: Vollkasko und Haftpflicht im Fokus

Bei der Mietwagenversicherung sind zwei Bereiche entscheidend: die Haftpflichtversicherung für Schäden an Dritten und die Vollkaskoversicherung für Schäden am eigenen Fahrzeug. Wie aus einem Ratgeber der Verbraucherzentrale hervorgeht, ist die Haftpflichtversicherung meist bereits im Mietpreis enthalten, jedoch oft mit zu niedrigen Deckungssummen. Besonders bei Personenschäden können schnell mehrere hunderttausend Euro entstehen.

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Die Vollkaskoversicherung hingegen ist in der Regel freiwillig, aber dringend zu empfehlen. Ohne sie müssten Mieter bei selbst verschuldeten Schäden das komplette finanzielle Risiko tragen. Eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung bietet dabei den besten Schutz, kostet laut Billiger-mietwagen.de jedoch etwa durchschnittlich 12 Prozent Aufschlag auf den Mietpreis.

Zu beachten ist, dass "ohne Selbstbeteiligung" nicht bedeutet, dass keine Kosten anfallen. Im Schadensfall behält der Vermieter zunächst die Selbstbeteiligung ein, die später vom Vermittler zurückerstattet wird. Glas-, Reifen-, Dach- und Unterbodenversicherungen sind oft nicht automatisch in der Vollkasko enthalten und sollten separat abgeschlossen werden.

Vorsicht vor aufdringlichen Verkaufstaktiken am Urlaubsort

Ein besonders häufiges Problem sind Vermieter, die vor Ort versuchen, zusätzliche Versicherungen zu verkaufen. Wie ADAC-Juristen erklären, berichten Mitglieder immer wieder davon, dass ihnen Zusatzversicherungen aufgedrängt werden, obwohl bereits ausreichender Schutz vorhanden ist. Der Grund ist einfach: Da Kunden meist eine Versicherung mit dem Vermittler und nicht mit dem lokalen Vermieter abgeschlossen haben, versucht dieser, seine eigenen, oft teureren Versicherungsprodukte zu verkaufen.

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Hier hilft nur eines: standhaft bleiben und die Buchungsunterlagen griffbereit haben. Auf dem Voucher sind alle bereits gebuchten Leistungen und Versicherungen verzeichnet. Laut Billiger-mietwagen.de sollten sich Kunden auf keinen Fall zum Abschluss zusätzlicher Versicherungen drängen lassen. Bei aufdringlichen Vermietern kann der Kundendienst des Buchungsportals kontaktiert werden.

Eine weitere Falle sind sogenannte "Super-Vollkaskoversicherungen" (Super-CDW), die bei Tarifen mit Rückerstattung nicht nötig sind. Diese können vom Vermittler nicht zurückerstattet werden und bedeuten eine doppelte Absicherung.

Richtige Vorbereitung schützt vor teuren Überraschungen

Die beste Strategie gegen Ärger ist eine sorgfältige Vorbereitung bereits bei der Buchung. Wer frühzeitig bucht, spart nicht nur Geld durch Rabatte, sondern kann auch alle Versicherungsdetails in Ruhe durchgehen. Bei der Buchung sollte der Gesamtpreis mit allen Versicherungen und Gebühren ausgewiesen sein - fehlt dieser, drohen teure Nachzahlungen vor Ort.

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Besonders wichtig ist auch die Fahrzeugübergabe. Bei der Abholung sollten alle Vorschäden penibel dokumentiert und im Übergabeprotokoll festgehalten werden. Das gilt auch für fehlende Gegenstände wie Warndreieck oder Verbandskasten. Wie die Verbraucherzentrale betont, sollten Mieter Fotos von allen Gebrauchsspuren und der Tankanzeige machen. Bei der Rückgabe sollte das Fahrzeug ebenfalls in Anwesenheit des Mieters geprüft und ein Protokoll erstellt werden.

Wichtig für die Kaution: Eine echte Kreditkarte ist meist unerlässlich, da Debitkarten oft nicht akzeptiert werden. Die Kaution kann je nach Vermieter zwischen 250 und 3.000 Euro betragen, die PIN der Kreditkarte wird fast immer abgefragt. Der Verfügungsrahmen sollte für den restlichen Urlaub noch ausreichend sein.

Wer diese Punkte beachtet und sich nicht unter Druck setzen lässt, kann entspannt in den Urlaub starten. Eine sorgfältige Vorbereitung bei der Buchung und eine kritische Haltung gegenüber Zusatzangeboten vor Ort sind der beste Schutz vor unliebsamen Überraschungen. Mit dem richtigen Versicherungsschutz steht der sorgenfreien Erkundung des Urlaubslandes nichts mehr im Wege.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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