Mobilität

Führerschein ohne Prüfung erweitern: B96 und B196 im Überblick

30.09.25 08:09 Uhr

Führerschein-Upgrade ohne Prüfung: So einfach kommen Fahrer zu mehr Freiheit! | finanzen.net

Ein neuer Führerschein muss nicht immer teuer und prüfungsintensiv sein. Wer bereits einen Pkw-Führerschein besitzt, kann mit einem überschaubaren Aufwand weitere Fahrzeugklassen hinzubekommen - ganz ohne Theorie- oder Praxisprüfung. Möglich machen das zwei spezielle Erweiterungen.

B96: Wenn das Auto mal mehr ziehen soll

Der nächste Urlaub steht an, ein Wohnwagen ist gebucht, doch beim Blick in den Fahrzeugschein wird klar, dass das zulässige Gesamtgewicht nicht mehr zum Führerschein passt. Genau hier kommt die Erweiterung B96 ins Spiel. Sie erlaubt das Fahren von Gespannen mit bis zu 4,25 Tonnen, während der klassische B-Führerschein bei 3,5 Tonnen aufhört. Es braucht keine klassische Führerscheinprüfung, weder theoretisch noch praktisch. Stattdessen genügt eine Schulung in der Fahrschule. Diese dauert meist nur einen Tag und besteht aus einem kurzen Theorieblock, ein paar Übungen auf einem Übungsplatz sowie einer kleinen Ausfahrt im Straßenverkehr. Wie der Stern berichtet, reicht das bereits aus, um sich die neue Schlüsselzahl im Führerschein eintragen zu lassen.

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Auch preislich bleibt die Erweiterung im Rahmen, autozeitung.de nennt Kosten zwischen 250 und 500 Euro, je nach Anbieter und Region. Wer häufiger mit Anhänger oder Wohnwagen unterwegs ist, spart sich mit B96 nicht nur Prüfungsstress, sondern auch langfristig Zeit und Geld. Praktisch: Die Regelung gilt europaweit. Für Fahrten ins Ausland ist also kein zusätzlicher Papierkram nötig, wie der ADAC betont.

B196: Aufs Motorrad mit dem Autoführerschein

Seit 2020 gibt es eine zweite Erweiterung, die besonders unter Pendlerinnen und Pendlern beliebt ist: B196. Wer mindestens 25 Jahre alt ist und seit fünf Jahren den Pkw-Führerschein besitzt, darf nach einer kurzen Schulung Leichtkrafträder bis 125 Kubikzentimeter und maximal 11 kW Leistung fahren - also typische Roller und kleine Motorräder. Auch hier entfällt die Prüfung. Laut ADAC reicht eine Schulung mit neun Unterrichtseinheiten. Neben Verkehrsregeln geht es dabei vor allem um Fahrtechnik und Sicherheit im Alltag. Viele Fahrschulen bieten B196 sogar als Wochenendkurs an, was die Erweiterung auch für Berufstätige interessant macht.

Die Kosten liegen laut Allianz Direct meist zwischen 500 und 900 Euro. Hinzu kommen kleinere Verwaltungsgebühren, etwa für den neuen Führerschein mit Eintrag der Schlüsselzahl.

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Kostengünstig mobil bleiben

Die beiden Erweiterungen B96 und B196 zeigen, dass zusätzliche Mobilität nicht zwangsläufig mit hohen Ausgaben oder Prüfungsstress verbunden sein muss. Wer ohnehin den Pkw-Führerschein besitzt, kann sich mit vergleichsweise geringem Aufwand neue Möglichkeiten eröffnen. Während B96 vor allem bei Campern oder Handwerkern beliebt ist, richtet sich B196 an jene, die sich im Alltag flexibel auf zwei Rädern bewegen wollen. Gerade im Vergleich zu einem vollwertigen BE- oder A1-Führerschein ist der finanzielle Aufwand überschaubar. Laut AutoBild kostet ein BE-Anhängerführerschein oft über 1.500 Euro - bei B96 sind es nur ein Drittel davon. Und auch bei B196 bleibt man weit unter den Kosten eines klassischen Motorradführerscheins.

Redaktion finanzen.net

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