Konjunkturpaket: Was Ihnen die Senkung der Mehrwertsteuer wirklich bringt

Der Mehrwertsteuersatz soll im Zeitraum zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember von 19 Prozent auf 16 Prozent gesenkt werden. Wie viel Sie dabei wirklich sparen, lesen Sie hier.
Was durch die Senkung erreicht werden soll
Die Corona-Krise hat viele Wirtschaftszweige schwer getroffen. Nun hofft die Bundesregierung die Erholung der angeschlagenen Wirtschaft beschleunigen zu können, indem sie den Mehrwertsteuersatz für ein halbes Jahr von 19 auf 16 Prozent senkt. Lebensmittel sollen in dieser Zeit ebenfalls nicht mehr mit sieben, sondern mit fünf Prozent besteuert werden. Dieser Schritt basiert auf dem Grundgedanken, dass Händler, Dienstleister sowie Produzenten die Senkungen an die Verbraucher weitergeben. Damit sollen Anreize geschaffen werden, mehr Konsumgüter zu kaufen bzw. mehr Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und somit die Konjunktur anzukurbeln.
Die Umsetzung des Konjunkturpakets
Die Umsetzung des Konjunkturpakets geht mit einigen Herausforderungen einher, denn die Händler können nur dazu aufgefordert und nicht gezwungen werden, die Steuersenkung wirklich an ihre Kunden weiterzugeben. Dazu erklärt der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, gegenüber dem "Handelsblatt": "Mir ist nicht ganz klar, ob die Unternehmen wirklich für die kurze Zeit ihre Preise senken werden oder diese Steuersenkung nicht einfach nur mitnehmen". Er referenziert dabei mit unter die Kosten des Neudrucks der Preisschilder sowie der Umstellung der Kassensysteme und den Mehraufwand für Werbung, der auf den Einzelhandel zukommt. Sich bereits positiv ausgesprochen haben sich allerdings der Lebensmitteldiscounter ALDI und die Deutsche Bahn, indem beide Konzerne ankündigten, die Preissenkungen an ihre Kunden weiterzugeben.
Wie viel Sie im Alltag sparen können
Geht man von einem Wocheneinkauf im Lebensmittelhandel aus, der sich auf eine Summe von 100 Euro beläuft, kann der Verbraucher ab dem 1. Juli 1,87 Euro sparen. Das klingt erst einmal sehr wenig. Wird jedoch wöchentlich in Einkauf im Wert von 100 Euro fällig, können bis Ende des Jahres rund 50 Euro eingespart werden.
Erst bei größeren Ausgaben macht sich die Mehrwertsteuersenkung deutlicher bemerkbar. Der Kauf eines Fahrzeugs beispielsweise, das mit gewohnter Besteuerung 30.000 Euro kostet, würde nach dem 1. Juli temporär für 29.243,69 Euro zu erwerben sein. Eine Ersparnis von 756,31 Euro.
Auch der Kauf von Möbeln könnte sich durch das Konjunkturpaket lohnen. Bei einer neuen Küche für vormals 5.000 Euro, würden Sie mit dem neuen Mehrwertsteuersatz 4.873,95 Euro bezahlen - eine Ersparnis von 126,05 Euro.
Redaktion finanzen.net
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