Defizit in Sicht

Zucker: Wie Anleger vom steigenden Zuckerpreis partizipieren

25.09.19 17:30 Uhr

Zucker: Wie Anleger vom steigenden Zuckerpreis partizipieren | finanzen.net

Der Verfall des Zuckerpreises dürfte bald ein Ende haben, ein Anstieg ist wahrscheinlich. Hohe Lagerbestände verhindern jedoch einen üppigen Zuwachs.

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von Christoph Platt, Euro am Sonntag

Der Preis für Zucker im internationalen Handel steht weiter unter Druck. Binnen eines Monats verbilligte sich der Rohstoff um rund neun Prozent und notiert nun seit einigen Tagen bei weniger als elf US-Cent pro US-Pfund (rund 450 Gramm). Von seinem Zehnjahrestief im Spätsommer 2018 bei etwa zehn US-Cent hatte sich der Zuckerpreis im vergangenen Herbst zwar etwas erholt. Doch im laufenden Jahr geht es erneut kontinuierlich abwärts. Seit Jahresbeginn steht ein Minus von zehn Prozent in den Büchern.

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Der Preisverfall könnte jedoch bald gestoppt werden. Denn ein Ende des Angebotsüberschusses, der die Notierung des Rohstoffs belastet, ist in Sicht. "Die internationale Zuckerorganisation ISO erwartet, dass die Überschussphase am globalen Zuckermarkt in der bald beginnenden Saison 2019/20 ausläuft", berichtet Michaela Kuhl, Analystin für Agrarrohstoffe bei der Commerzbank.

Das Defizit könnte sogar höher ausfallen als zunächst angenommen. Bislang rechnete die ISO mit einer Größenordnung von drei Millionen Tonnen. Nun erhöhte die Organisation ihre Prognose auf 4,8 Millionen Tonnen. "Sie erwartet einen Rückgang der weltweiten Zuckerproduktion um 2,4 Prozent auf knapp 172 Millionen Tonnen, bedingt vor allem durch niedrigere Mengen in Indien und Thailand", so Kuhl.

Deshalb ist es wahrscheinlich, dass sich der Zuckerpreis erholt. Extrem in die Höhe schnellen dürften die Notierungen allerdings nicht. Denn trotz des prognostizierten Defizits wird es auf dem Zuckermarkt keine Knappheit geben. Hauptgrund sind die hohen Lagerbestände, etwa in Indien. "Dort hat die Regierung gerade umgerechnet fast 900 Millionen US-Dollar zur Subventionierung von Exporten in der Saison 2019/20 zur Verfügung gestellt", sagt die Analystin. Ziel sei es, sechs Millionen Tonnen Zucker zu exportieren und damit die aufgeblähten heimischen Bestände, die auf die Preise drücken, zu verringern.

Mit Hebel höheres Gewinnpotenzial


Bereits in der laufenden Saison hat Indien die Zuckerausfuhren stark subventioniert. Die geplante Exportmenge von fünf Millionen Tonnen war bei den niedrigen Weltmarktpreisen aber deutlich verfehlt worden. "Auch wenn Indien 2019/20 ,nur‘ vier Millionen Tonnen exportieren würde: Einem durch das Defizit ausgelösten Preisauftrieb würde dies rasch Grenzen setzen", meint Kuhl.

Auf steigende Notierungen setzen risikobereite Anleger kurz- bis mittelfristig mit einem ETC von WisdomTree. Der ETFS 2x Daily Long Sugar folgt dem Preis des Rohstoffs mit doppelter Intensität (ISIN: DE 000 A0V 9Y8 1). Ein leichter Anstieg der Notierungen verwandelt sich so in einen ansehnlichen Gewinn. Geht der Preisverfall indes weiter, drohen deutliche Verluste.







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Bildquellen: OZaiachin / Shutterstock.com, denio109 / Shutterstock.com

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