Ölpreise fallen mit Ukraine-Gesprächen und nähern sich ihren Jahrestiefs

15.12.25 23:10 Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag auch im US-Handel mit der Spekulation um Fortschritte in den Ukraine-Gesprächen weiter gefallen und nähern sich ihren jeweiligen Jahrestiefs an. Der Future auf die US-Sorte WTI zur Lieferung im Januar fiel am Abend um bis zu 1,04 Dollar oder knapp zwei Prozent auf 56,40 Dollar. Die europäische Ölsorte Brent sackte derweil in der Spitze fast einen Dollar oder 1,6 Prozent auf 60,13 Dollar ab.

Beide Ölsorten liegen damit nur noch leicht über ihren Tiefständen von Anfang April, als US-Präsident Donald Trump mit seinen Zollankündigungen die Märkte durcheinandergewirbelt hatte. Gemessen am sogenannten Abrechnungspreis (Settlement) fiel der Future auf die US-Sorte sogar auf sein Vier-Jahres-Tief. Beide Ölsorten haben sich im bisherigen Jahresverlauf rund ein Fünftel verbilligt.

Händler am Ölmarkt spekulierten zunehmend auf Erfolge im diplomatischen Ringen um ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Russland ist ein wichtiges Ölförderland. US-Präsident Donald Trump sieht nach Gesprächen mit Europäern und der Ukraine Fortschritte in den Verhandlungen über einen Ausweg aus der gewaltsamen Auseinandersetzung. Man sei jetzt "näher" als bisher an einer Lösung, sagte der Republikaner am Abend in Washington.

Er habe sowohl Gespräche mit europäischen Staats- und Regierungschefs, darunter Deutschland, als auch mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj geführt, sagte Trump. "Es scheint gut zu laufen." Zugleich schränkte der US-Präsident ein: "Das sagen wir schon seit Langem, und es ist eine schwierige Angelegenheit." Trump verwies darauf, dass er schon mehrfach mit Russland zur Lösung des Konflikts gesprochen hatte.

In Berlin haben Ukrainer und US-Amerikaner seit Sonntag über einen Friedensplan mit 20 Punkten für das von Russland vor fast vier Jahren angegriffene Land beraten. Zur US-Delegation gehören der Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner. Russland war nicht an den Gesprächen beteiligt./men/zb