Bafin will Bonitätsanleihen verbieten
30.07.16 14:00 Uhr

Die Finanzaufsicht Bafin nutzt erstmals ihre neuen Kompetenzen im Verbraucherschutz, um eine ganze Produktgruppe zu verbieten.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Sie will den Verkauf von Bonitätsanleihen an Privatanleger untersagen. Zins und Tilgung dieser Zertifikate hängen an der Bonität von Referenzfirmen: Anleger tragen neben dem Risiko der Emittentenpleite das Risiko eines Zahlungsausfalls der Referenzfirma. Die komplexen Produkte gehörten nicht in die Hände von Privatkunden, so die Bafin.
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Der Markt für Bonitätsanleihen ist in Deutschland rund 6,3 Milliarden Euro schwer - das sind rund zehn Prozent des ausstehenden Zertifikate-Volumens. Der Deutsche Derivate Verband (DDV) will sich gegen die Pläne wehren. Ein Verbot dürfe nur das letzte Mittel sein. Fraglich sei, ob eine bessere Aufklärung nicht auch ausreichen würde.
Bis 2. September sammelt die Bafin Stellungnahmen zum vergangene Woche veröffentlichten Entwurf ihrer Verfügung. Sie macht von der Möglichkeit zur Produktintervention Gebrauch, die mit dem Kleinanlegerschutzgesetz im Juli 2015 eingeführt wurde. Bereits emittierte Bonitätsanleihen wären von einem Verbot nicht betroffen.
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Bildquellen: Kai Hartmann Photography - BaFin