Aufstockung nun doch Thema

Deutschland sperrt sich nicht mehr gegen größeren Rettungsschirm

22.03.12 07:47 Uhr

Deutschland sperrt sich nach übereinstimmenden Presseberichten nicht mehr gegen die Vergrößerung der europäischen Rettungsschirme.

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In Koalitionskreisen befürworte man ein paralleles Agieren der beiden Rettungsfonds ESM und EFSF, hieß es übereinstimmend in den Tageszeitungen die Welt und Financial Times Deutschland.

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   Die Bundesregierung habe zur Kenntnis genommen, dass sie mit ihrer ablehnenden Haltung in Europa isoliert sei, schrieb die Welt. Nach ihren Informationen arbeite eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Kanzleramt und Bundesfinanzministerium an einem eigenen Vorschlag zur Aufstockung der Ausleihkapazität. Demnach könnte die Lösung in strukturierten Finanzprodukten liegen, um die nicht verbrauchten Mittel des vorläufigen Rettungsschirms EFSF von rund 200 Milliarden Euro zu hebeln. Dieses Finanzvehikel könnte parallel zum dauerhaften Rettungsschirm ESM weiterlaufen. Hinzu kämen die veranschlagten 500 Milliarden Euro des ESM.

   Nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD), werde in EU-Kreisen befürwortet, den provisorischen EFSF bis Ende 2014 laufen zu lassen, um die Hilfsprogramme für Portugal, Irland und Griechenland in Höhe von zusammen 192 Milliarden Euro abzuwickeln.

   Eigentlich hätten diese nach gängigem Wortlaut auf den ESM angerechnet werden müssen, dessen Kapazität aber dann zu stark gesunken wäre. Die FTD berichtet weiter, dass EU-Währungskommissar Olli Rehn eine deutliche Ausweitung der Rettungsfonds wolle. Rehn mache sich stark dafür, die nicht verbrauchten EFSF-Gelder in den dauerhaften ESM zu übertragen und seine Schlagkraft auf 750 Milliarden Euro zu steigern.

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   Eine Entscheidung über die Größe der Rettungsschirme solle Ende nächster Woche beim Treffen der EU-Finanzminister in Kopenhagen fallen, hieß es in der FTD weiter.

BERLIN (Dow Jones)

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