Verbraucher aufgepasst: Diese neuen Gesetze und Regelungen treten 2026 in Kraft

Das neue Jahr hält zahlreiche Änderungen bereit - von neuen Gesetzen über Wehrdienst bis zu Anpassungen bei Steuern und Rente. Ein Überblick über die wichtigsten Punkte, die 2026 relevant werden.
• Arbeitnehmer können sich über höheren Mindestlohn freuen
• Der Wehrdienst wird eingeführt
• Staatsangehörigkeit erst nach fünf Jahren
Höherer Mindestlohn
Der gesetzliche Mindestlohn steigt ab dem 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro und wird zum 1. Januar 2027 auf 14,60 Euro angehoben. Damit erhöht sich der Lohn zunächst um 8,42 Prozent und im Folgejahr um weitere 5,04 Prozent. Rund sechs Millionen Arbeitnehmer profitieren von der Anpassung. Sozialpartner aus Gewerkschaften und Arbeitgeberseite begrüßten das Ergebnis als erfolgreichen Kompromiss, so das Bundesministerium für Soziales und Arbeit.
Einigung beim Wehrdienst
Union und SPD haben sich nach längeren Uneinigkeiten auf ein neues Wehrdienstgesetz geeinigt. Künftig sollen alle Männer eines Jahrgangs gemustert werden, Frauen können freiwillig teilnehmen. Der Wehrdienst bleibt grundsätzlich freiwillig, bei zu wenigen Freiwilligen kann aber eine "Bedarfswehrpflicht" eingeführt werden. Zusätzlich werden 15.000 Plätze im allgemeinen Freiwilligendienst geschaffen. Das Gesetz tritt am 1. Januar 2026 in Kraft. Zukünftig sollen junge Menschen ab dem Geburtsjahr 2008 dafür einen Fragebogen zur Dienstbereitschaft erhalten. Ziel ist ein Aufwuchs der Bundeswehr auf 260.000 aktive Soldaten und 200.000 Reservisten.
Deutschlandticket wird teurer
Ab Januar 2026 steigt der Preis des Deutschlandtickets auf 63 Euro pro Monat. Das Ticket bleibt bundesweit für Bus, Straßenbahn, U-Bahn und Regionalbahn gültig. Bestehende Abos werden automatisch zum neuen Preis fortgeführt. Grund für die Erhöhung sind gestiegene Kosten im ÖPNV und die langfristige Stabilisierung des Tickets. Eine außerordentliche Kündigung ist nicht möglich, das Abo bleibt aber monatlich kündbar, wie Deutschlandticket.de berichtet.
Gastronomie: Mehrwertsteuer sinkt auf 7 Prozent
Ebenfalls zum Start des neuen Jahres, wird die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie dauerhaft auf sieben Prozent gesenkt, Getränke bleiben weiterhin regulär besteuert. Die Maßnahme soll die Gastronomie wirtschaftlich stärken und Wettbewerbsverzerrungen vermeiden, da Lieferungen oder mitgenommene Speisen bereits ermäßigt besteuert werden, wie der Bundestag mitteilte. Außerdem werden Abgrenzungsschwierigkeiten bei Cateringleistungen, Schul- oder Krankenhausessen reduziert. Der DEHOGA Bundesverband begrüßte die Steuerreform ausdrücklich als zentrale Maßnahme zur Zukunftssicherung von Restaurants, Cafés, Wirtshäusern und Cateringbetrieben.
Kindergeld wird erhöht
Familien können sich ab Januar 2026 freuen, da das Kindergeld etwas angehoben wird. Es steigt von 255 Euro auf 259 Euro pro Kind und Monat und der Kinderfreibetrag erhöht sich auf 6.828 Euro, wie die Familienkasse mitteilt.
Neuerungen bei der Rente
Die Renten in Deutschland könnten zum 1. Juli 2026 um rund 3,7 Prozent steigen und damit deutlich über der erwarteten Inflationsrate von etwa zwei Prozent liegen, wie die Tagesschau berichtet. Die endgültige Höhe wird im Frühjahr festgelegt, sobald alle Lohnentwicklungsdaten vorliegen. Der Beitragssatz zur Rentenversicherung bleibt bis 2028 bei 18,6 Prozent und steigt danach schrittweise bis auf 20,1 Prozent im Jahr 2030. Langfristig könnte er 2039 bei 21,2 Prozent liegen.
Staatsangehörigkeit frühestens nach fünf Jahren
Eine weitere Neuerung im Jahr 2026 ist, dass die Bundesregierung das Staatsangehörigkeitsgesetz angepasst hat. Eine Einbürgerung ist künftig frühestens nach fünf Jahren möglich und stärker an eine nachhaltige Integration geknüpft. Die bisherige "Turboeinbürgerung" nach drei Jahren entfällt damit.
M. Maier / Redaktion finanzen.de
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