Aktien Frankfurt Ausblick: Dax ohne Schwung vor Inflationsdaten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rekordlauf des DAX und dem folgenden Dämpfer dürfte sich am Freitag zunächst wenig tun. Im Fokus bleibt die Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik. Zudem warten Anleger auf Inflationszahlen aus Deutschland. Der X-DAX signalisierte rund eine Stunde vor dem Handelsstart für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,3 Prozent auf 24.001 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnete sich ein ähnlicher Start ab.
Selbst mit dem anfänglichen Auftrieb eines guten Quartalsberichts des KI-Chip-Vorreiters NVIDIA und einem Dämpfer für Trumps Zollpolitik vor einem US-Gericht, hatte es der Dax tags zuvor nicht an seinen Rekord vom Mittwoch bei fast 24.326 Punkten herangeschafft. Auf einen freundlichen Handelsstart waren leichte Gewinnmitnahmen in einem eher dünnen Feiertagshandel zu Christi Himmelfahrt gefolgt.
Der Dax liegt im laufenden Jahr etwa 20 Prozent im Plus. Im Wochenverlauf legte er bisher um rund 1,3 Prozent zu. Und: Der MDAX zog für das laufende Jahr mittlerweile mit dem Dax gleich. Der Index der mittelgroßen Werte befindet sich damit auf dem höchsten Niveau seit rund drei Jahren.
Die Lage an den Finanzmärkten sei nach den Gerichtsentscheidungen rund um die Zollpolitik der US-Regierung unübersichtlich, schreiben die Experten der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. "Ein Großteil der Zölle wurde für nichtig erklärt und blockiert, inzwischen hat ein Berufungsgericht die Maßnahmen aber wieder in Kraft gesetzt, vorläufig. Es bleibt spannend." Die Anleger an der Wall Street indes hatte das juristische Tauziehen unter dem Strich weitgehend kalt gelassen.
Am Freitag rücken nun Konjunkturdaten in den Blick. Die Helaba-Experten verweisen insbesondere auf Inflationszahlen aus den Bundesländern am Vormittag sowie dann die gesamtdeutschen Preisdaten um 14.00 Uhr. "Im Hinblick auf die EZB-Ratssitzung in der kommenden Woche sind diese Informationen wichtig." Damit spielen sie auf die dann anstehende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank an.
Kurz nach den gesamtdeutschen Inflationsdaten stehen dann noch Preisdaten aus den USA auf der Agenda.
Auf der Unternehmensseite ging es am Freitag zunächst ruhig zu. Im Auge behalten sollten Anleger weiterhin zollsensitive Papiere wie Autoaktien. Zudem verwies ein Händler auf überraschend gute Geschäftszahlen der US-Kosmetika-Kette Ulta Beauty, nach denen ein Blick auf Papiere des Nivea-Herstellers Beiersdorf, der Parfümeriekette Douglas und des Herstellers von Duftstoffen und Aromen Symrise lohnen könnte./mis/jha/
Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag