Aktien Frankfurt: Dax erholt sich deutlich - Hoffnung auf Jahresendrally

03.11.25 14:27 Uhr

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat sich nach der schwachen Vorwoche am Montag deutlich erholt. Marktbeobachter verwiesen auf die traditionell gute Bilanz des angelaufenen Börsenmonats November und Hoffnungen auf eine Jahresendrally. Warnungen vor weiter bestehenden Risiken fanden bei den Anlegern wenig Beachtung.

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Am frühen Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 0,86 Prozent fester bei 24.164,16 Punkten. Damit beendete er nicht nur eine viertägige Verlustserie. Er ließ auch die Marke von 24.000 Punkten klar hinter sich, unter die er am Freitag erstmals seit zwei Wochen abgerutscht war. An der für den kurzfristigen Trend wichtigen 21-Tage-Linie ging es aber nicht weiter nach oben.

Der MDAX der mittelgroßen Börsenkonzerne berappelte sich am Montag um 0,51 Prozent auf 29.903,29 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,5 Prozent.

Börsenexperte Christoph Geyer schrieb von der "besten statistischen Lage des Jahres". Der Dax könne zum Jahresende hin eine Rally starten. Das setze allerdings voraus, dass es "keine neuen Störfeuer von der 'Zoll-Front' gibt". Sollte sich die Lage hier beruhigen, könne der Dax die nächste große runde Zahl von 25.000 Punkten rasch erreichen. Bereits aktuell steht ein Jahresgewinn von rund 22 Prozent zu Buche.

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Auch Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners betonte, dass der November in den vergangenen Jahren in Schnitt ein guter Börsenmonat gewesen sei. "Unterdessen geht der US-Government-Shutdown in seinen zweiten Monat", gab der Experte aber zu bedenken. An den Börsen sei der Shutdown zuletzt mehr und mehr in den Hintergrund getreten. Anleger sollten sich des Stillstands der Regierungsgeschäfte aber weiterhin bewusst sein. Und: Je länger er andauere, desto größer seien die wirtschaftlichen Einbußen für die USA am Ende.

Autoaktien waren dank Entspannungssignalen zu den Lieferproblemen beim wichtigen Chip-Hersteller Nexperia europaweit gefragt. Im Dax zählten Mercedes-Benz (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)), Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) (VW) und BMW mit Aufschlägen von 1,2 bis 3 Prozent zu den größten Gewinnern.

Mercedes-Benz wurden zusätzlich durch eine Kaufempfehlung der DZ Bank gestützt. Analyst Michael Punzet hob den fairen Wert für die Aktie deutlich auf 64 Euro an und liegt damit knapp 14 Prozent über dem Freitags-Schlusskurs. Er sieht "die technologieoffenere Ausrichtung beim Thema Antriebe und insbesondere die Änderungen der Luxus-Strategie positiv". Unter den Zulieferern verzeichneten Continental Kursgewinne von 1,1 Prozent.

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Zudem bauten die Aktien des Gabelstaplerherstellers Kion (KION GROUP) ihre Gewinne aus und stiegen um 4,2 Prozent. Am Freitag hatten sie einen Chart-Widerstand hinter sich gelassen, also einen Befreiungsschlag geschafft. Bei Lufthansa sorgte ein positiver Kommentar der UBS für Kursgewinne von 3,8 Prozent. Mit einem auf 9,50 Euro erhöhten Kursziel sieht Jarrod Castle rund ein Fünftel Aufwärtspotenzial für die Aktien. Nach dem dritten Quartal dürften sich die Konsenserwartungen als zu niedrig erweisen. Zudem muss die Fluggesellschaft vorerst keine Pilotenstreiks fürchten.

Dagegen hielt bei Immobilienaktien wie Vonovia (Vonovia SE), TAG Immobilien und LEG Immobilien der Abwärtstrend an. Die Marktexperten der Landesbank Helaba erinnerten daran, dass die US-Notenbank Fed am vergangenen Mittwoch den Leitzins zum zweiten Mal in Folge moderat gesenkt, Fed-Chef Jerome Powell aber auch betont hatte, dass "eine weitere Senkung bei der Dezember-Sitzung alles andere als sicher ist". Analysten waren zuvor von einer weiteren Senkung zum Jahresende ausgegangen./gl/mis

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

Bildquellen: Sebastian Kaulitzki / Shutterstock.com

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