Aktien Frankfurt: Zollstreit-Entspannung kein Treiber - Fokus auf Notenbanken

27.10.25 14:37 Uhr

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Signale einer Entspannung im US-chinesischen Handelsstreit sind am Montag am deutschen Aktienmarkt kein Kurstreiber. Anleger wagen sich in einer Woche mit Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie vielen Unternehmenszahlen auf beiden Seiten des Atlantiks nicht vor.

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So notierte der DAX am Nachmittag 0,13 Prozent schwächer bei 24.209 Punkten. An der Index-Spitze stiegen die Titel der Commerzbank um 1,4 Prozent. Hinten lagen die Anteile des Triebwerkherstellers MTU (MTU Aero Engines) mit minus 2,2 Prozent.

"Bis zu den Zentralbankentscheidungen könnte sich der Markt unentschlossen präsentieren", schrieb Analyst Frank Sohlleder vom Broker ActivTrades. "Die Impulse von EZB und Fed werden dann den Ausschlag geben, ob der Dax einen Ausbruch nach oben in Richtung neuer Rekordstände oder eine Korrektur nach unten vollzieht."

Der MDAX für die mittelgroßen Börsenkonzerne sank am Montag um 0,39 Prozent auf 30.174 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,2 Prozent.

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China und die USA seien zu einer vorläufigen Einigung gelangt, hatte Li Chenggang, Vize-Sekretär im chinesischen Handelsministerium, am Sonntag nach Gesprächen mit der US-Seite gesagt. Diese müsse nun auf beiden Seiten "ein internes Genehmigungsverfahren durchlaufen". Konkrete Angaben zu den Inhalten machte China zunächst nicht. Auch US-Finanzminister Scott Bessent sprach von positiven Verhandlungen in Kuala Lumpur, die Vorlauf für das Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Donnerstag in Südkorea sind.

In der deutschen Wirtschaft nahm im Oktober die Zuversicht etwas zu, wie das Ifo-Geschäftsklima zeigt. Es fiel etwas besser aus als von Analysten erwartet. Allerdings konnte das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer den Stimmungsdämpfer vom September mit den neuesten Daten nur teilweise wettmachen.

Am Aktienmarkt blickten die Anleger auf Gerresheimer. Bei dem Verpackungsspezialisten erhärtete sich teilweise der Verdacht, gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen zu haben. Nachdem die Finanzaufsicht Bafin im September eine Prüfung problematischer Buchungen im Konzernabschluss 2024 eingeleitet hatte, gab das MDax-Unternehmen das Ergebnis einer Untersuchung einer beauftragten Kanzlei bekannt. Dabei geht es im Vergleich zum Konzernumsatz aber nur um eine sehr kleine Summe. Die Titel legten um 4 Prozent zu. Die Problematik hätten die Kursverluste der vergangenen Woche bereits eingepreist, sagten Börsianer.

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Beim Sportwagenbauer Porsche AG (Porsche vz) zehrten die Milliardenkosten für die Verbrenner-Verlängerung den Gewinn in den ersten drei Quartalen des Jahres fast vollständig auf. Experten zogen nach den Zahlen ein durchwachsenes Fazit und sahen nicht nur Negatives. Die Aktien setzten ihre jüngste Erholungsrally mit plus 2,5 Prozent fort.

Fortschritte in einer Partnerschaft mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb (Bristol-Myers Squibb) bescherten den Papieren des Hamburger Wirkstoffforschers Evotec (EVOTEC SE) Kursgewinne in Höhe von 4,3 Prozent./ajx/nas

Bildquellen: Sebastian Kaulitzki / Shutterstock.com

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